US-Update vom 11. November
Murphy sagt ab: Oscars gehen auf Nummer Sicher
© flickr/david_shankbone
Wirbel um die Oscars: Nachdem der Regisseur wegen eines schwulenfeindlichen Spruchs gehen musste, hat Moderator Eddie Murphy ebenfalls abgesagt. Stattdessen geht man auf Nummer Sicher. Neuauflagen von "The Munsters" und "Hannibal" nehmen Formen an.
© A.M.P.A.S. Komiker Eddie Murphy wird die kommende Oscar-Verleihung nun doch nicht moderieren. Stattdessen springt nun Billy Crystal ein, wie die Academy inzwischen bestätigte. Damit geht man nach dem Wirbel der letzten Tage auf Nummer sicher, denn Crystal bringt Erfahrung mit: Er moderiert die Gala dann bereits zum neunten Mal. Murphy hatte abgesagt, nachdem zuvor Regisseur Brett Ratner, mit dem Murphy in der Vergangenheit häufig zusammengearbeitet hatte und der Murphy als Moderator wollte, nach öffentlichem Druck seinen Rückzug angekündigt hatte. Ratner hatte zuvor auf einer öffentlichen Diskussion zu Protokoll gegeben, Proben seien etwas "für Schwuchteln" und war dafür tagelang heftig kritisiert worden. Um die Academy Awards nicht zu beschädigen, zog er sich schließlich zurück.
© Hollywood Foreign Press Association Während die Frage der Oscar-Moderation geklärt ist, stellt sich weiterhin die Frage, wer eigentlich die Golden Globe Awards präsentieren wird, die immerhin schon am 15. Januar auf dem Plan stehen. Klar ist: Ricky Gervais, der die letzten beiden Verleihungen präsentiert hat, würde gerne. Der übertragende Sender NBC würde ihn auch gerne dort sehen. Die Frage ist nur, ob die Hollywood Foreign Press Association (HFPA) als Veranstalter noch einmal den Mut aufbringt, ihn live auf die Bühne zu lassen. Sein fulminanter Auftritt im vergangenen Jahr sorgte für beste Unterhaltung, verlangte den Stars aber auch viel Selbstironie ab - schließlich blieb kaum ein großer Name von seinen Lästerein verschont. Kürzlich gab es Gespräche zwischen Gervais, NBC und der HFPA. Noch ist die Entscheidung aber nicht gefallen.
© CNN NBC muss sich für "America's Got Talent" einen neuen Juror suchen. Piers Morgan, der seit dem Start des Formats 2006 stets dabei war - und bis 2010 auch bei "Britain's Got Talent" in der Jury saß - kündigte in seiner Sendung "Piers Morgan Tonight" an, die Talentshow zu verlassen, um sich auf ebendiesen CNN-Talk zu konzentrieren. Das "Jonglieren" mit beiden Formaten habe sich als schwieriger als erwartet heraus gestellt. Morgan hatte Anfang des Jahres CNN-Talk-Legende Larry King beerbt, liegt bislang aus Quotensicht allerdings unter den Erwartungen.
Der Freund unkonventioneller Darstellung, Bryan Fuller, wagt sich an die Figur des Dr. Hannibal Lecter zur Entwicklung einer neuen Serie, so viel war bereits klar. Diese firmiert unter dem Arbeitstitel "Hannibal" und nimmt, wie sich vermuten lässt, Rekurs auf den Kannibalismus-affinen Psychiater aus den Filmen "Das Schweigen der Lämmer" und "Hannibal". Nun wurde bekannt, dass sich NBC zusammen mit „Pushing Daisies“-Schöpfer Fuller um die Adaption des Filmerfolgs kümmert. Heraus kommen soll eine Primetimeserie, die sich durch eine nicht allzu düstere Machart an ein möglichst breites Publikum wenden soll. Als ein nicht gerade leichtes Unterfangen dürfte sich zusätzlich dazu die Besetzung der Hauptrolle herausstellen – immerhin muss der neue Menschenesser dem Vergleich mit Schauspielerlegende Anthony Hopkins Stand halten. Die Serie soll sich um den FBI-Agenten und Profiler Will Graham drehen. Der bekommt es mit der Angst zu tun, weil er nach und nach die Distanz zwischen sich und den Kriminellen verliert, was ihn schließlich zum anerkannten, aber pathologischen Psychiater bringt.
© CBS Apropos Bryan Fuller und NBC. Nicht erfolgreich war der erste Anlauf der beiden in Sachen Wiederbelebung der alten Serienhelden von „The Munsters“, da der Wechsel in der Konzernspitze bei NBC zunächst die Forderung zur Überarbeitung des Projekts nach sich zog. Am Ende des zweiten Versuchs könnte nun die Bestellung der Serie stehen. Allerdings soll die Serie nicht nach klassischem Muster mit einer Aufteilung von mehreren Episoden in bestimmten Staffeln zu sehen sein, sondern als Sonderprogrammierung oder Sommer-Event mit einer sehr begrenzten Anzahl an Folgen. Seine Handschrift will Fuller durch den Einsatz von visuellen Effekten erkennbar machen. Die korrigierte Version liegt NBC bereits vor, ob der Sender sein Kommando zur Produktion des Projekts geben wird, bleibt abzuwarten.
© Touchstone Television „Was hat zwei Daumen und scheißt auf ihr Gelaber? Bob Kelso!“. Bei Scrubs mimte er den zynischen Chefarzt des Sacred Heart Hospital, jetzt hat Ken Jenkins mit seinen 71 Lenzen eine neue Rolle ergattern können. In dem noch namenlosen Comedy-Piloten von USA Network soll er den Vater eines angehenden Theaterschauspielers, der von Nathan Lane gespielt wird, verkörpern. Der schon in die Jahre gekommene, verzweifelt auf seinen Durchbruch wartende Schauspieler muss durch die Krankheit seines Vaters den Rückzug in die Provinz antreten, was ganz und gar nicht nach dem Gusto des Filius' ist. Ein Lichtblick im Alltagsleben fernab jeder Metropole stellt dahingegen die Freundschaft zum örtlichen Arzt dar. Bislang auf Dramedys spezialisiert, versucht der Sender USA Networks nicht nur mit dem Kauf der Wiederholungsrechte der ABC-Serie „Modern Family“, sondern auch mit der Bestellung dieses Piloten, sein Comedy-Angebot auszubauen.
© Showtime Kleine Deals unter Nachbarn wird es auch weiterhin bei Showtime geben. Der Sender hat sich für eine Verlängerung der Serie „Weeds“ entschieden und eine achte Staffel bestellt. Verwunderlich ist dies nicht, wenn man bedenkt, dass die Golden Globe-prämierte Dramedy, die erfolgreichste und langlebigste Serie der Sendergeschichte ist. Mary-Louise Parker alias Nancy Botwin darf für insgesamt 13 weitere Folgen Marihuana verkaufen, um nach dem Tod ihres Mannes den Lebensstandard ihrer Familie aufrecht erhalten zu können. Um das Ordnen des alltäglichen Lebens und den Wiederaufbau nach Hurricane Katrina geht es in der HBO Serie „Treme“ von „The Wire“-Schöpfer David Simon. Ein Blick auf die Quoten verhieß zwar nicht viel Gutes, allerdings verleiht die Serie dem Sender Ansehen und einen wichtigen Pluspunkt bei Kritikern. Laut Aussagen David Simons soll die Serie mit einer vierten Staffel zum Abschluss kommen und die Geschichte fertig erzählt sein. HBO hat dem Vorhaben offenbar zugestimmt.
© Starz Recht frühzeitig agiert der Sender Starz bei der Verlängerung der Historien-Serie „Spartacus“. Bereits vor Ausstrahlung der zweiten Staffel, kam das Okay für die dritte. Eigentlich nichts Neues, denn bereits vor Beginn der ersten Staffel, wurde damals auch schon der Zweitling in Auftrag gegeben. Riskant ist dies nun allerdings deswegen, weil durch den frühen und unerwarteten Tod des Hauptdarstellers nicht klar ist, wie und ob sich die Zuschauer und die Neubesetzung annähern. In eine vierte Runde wird es für die sehr erfolgreiche Cartoonserie des Disney Channels „Phineas and Ferb“ gehen. Des Weiteren wurde die vierte Staffel der „Sons of Anarchy“ von FX Network kurzer Hand um eine Episode, auf insgesamt 14 Folgen, erweitert. Nicht in Serie gehen wird hingegen das HBO Projekt „Hope/Spring“ mit Tea Leoni. Der Serienpilot über eine Frauenfreundschaft fand beim Sender zu wenig Anklang.
© The CW Neben Showtime („Homeland“), CBS („Life Isn't Everything“) und NBC („Pillars of Smoke“) will nun auch The CW die Adaption eines israelischen Formats in den eigenen Reihen haben: Der Sender hat die Rechte an der Musical-Serie, „Danny Hollywood“, gekauft. Die Protagonistin versucht als Zeitreisende den Tod ihres Lieblings-Musikers Danny Hollywood in den 90er Jahren zu verhindern. Mit an Bord bei der Produktion ist NCIS-Gesicht Mark Harmon. NBC versucht sich derweil mit dem Comedy-Piloten „Isabel“ an der Zauberei. Inhaltlich geht es um die täglichen Kämpfe des Alltags einer Durchschnittsfamilie, deren Tochter jedoch magische Kräfte besitzt. Um zwei gute, aber ungleiche Freunde, soll es in der Comedy „My Mans“ gehen, die Comedy Central jetzt bestellt hat und die mit Sketch-Einlagen aufwartet. Das Produktionsstudio Lionsgate nimmt die Comedy-Reihe „Harold & Kumar“ als Basis zur Entwicklung einer Cartoonserie, bei der unter anderem „House“-Darsteller Kal Penn als Sprecher fungieren soll. Allerdings ist noch nicht klar, bei welchem Sender das Projekt an den Start gehen könnte.
© DWDL/ABC Noch ein Blick auf die Quartalsberichte. Nachdem CBS schon sehr gute Zahlen vorgelegt hatte, erging es auch ABC gut. Der Umsatz zog um 4 Prozent auf 1,33 Milliarden Dollar an, der operative Gewinn legte gar um 37 Prozent auf 201 Millionen Dollar zu. Zurückzuführen ist das unter anderem auf niedrigere Ausgaben für's Programm. Die Kabel-Kanäle von Disney steigerten ihren Umsatz um 9 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar, den operativen Gewinn auf 1,46 Milliarden. Der gesamte Disney-Konzern erzielte einen Netto-Gewinn von 1,1 Milliarden Dollar, 30 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch Viacom geht es gut - und trotzdem werden weiter Stellen abgebaut. Der Umsatz zog deutlich um 21,7 Prozent auf 4,05 Milliarden Dollar an, der Netto-Gewinn lag bei 583 Millionen. Die Sender wie MTV, Comedy Central und Nickelodeon, steigerten ihren Umsatz aufgrund eines starken Werbegeschäfts um 8 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. AMC Networks konnte seinen Umsatz um 4,6 Prozent auf 283,9 Millionen Dollar steigern, der Gewinn legte um satte 58,4 Prozent auf 40 Millionen Dollar zu.
US-Quoten-Update
© FOX In der vergangenen Season war "Glee" lange Zeit die erfolgreichste Serie überhaupt beim jungen Publikum. Nun ist der Lack ab. Am Dienstag sahen nur noch 6,91 Millionen Zuschauer zu, so wenige wie seit der ersten Hälfte der ersten Staffel nicht mehr. Das Zielgruppen-Rating lag bei 3,1. "Navy CIS" hatte zur gleichen Zeit erstmals in dieser Season über 20 Millionen Zuschauer und erzielte ein Zielgruppen-Rating von 4,1. Auch die FOX-Comedy "New Girl" kann derzeit die starken Quoten vom Saison-Beginn nicht halten. 6,84 Millionen Zuschauer waren ein neuer Tiefstwert. Mit einem Zielgruppen-Rating von 3,5 lief die Sitcom zwar immer noch sehr gut, auch das war aber der bislang schwächste Wert. "Raising Hope" fiel sogar unter die 5-Millionen-Marke und war mit einem Rating von 2,1 in der Zielgruppe angesichts des Vorlaufs eigentlich sogar ein Flop.
© RTL Am Donnerstag meldete sich bei FOX unterdessen "Bones" aus der Pause zurück. Zehn Millionen Zuschauer sahen zu, das Zielgruppen-Rating lag bei 3,3. Das war mehr als beim Staffel-Auftakt im vergangenen Jahr. Allerdings lief damals auch "Fringe" im Vorlauf und nicht "X Factor", das am Donnerstag 11,64 Millionen Zuschauer insgesamt und ein Zielgruppen-Rating von 3,7 holte. "Bones" machte seine Sache aber trotzdem gut und hielt den Großteil der "X Factor"-Zuschauer. Keine Zukunft haben dürfte hingegen die neue FOX-Zeichentrick-Serie "Allen Gregory". Nach miesem Start ging's in Woche 2 noch auf 4,3 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 2,1 bergab, was im Anschluss auch "Family Guy" auf ein Staffel-Tief zog.
© CBS Die CBS-Sitcom "The Big Bang Theory" erzielte am Donnerstag vergangener Woche einen neuen Bestwert seit der Loslösung von "Two and a half Men" und dem Wechsel auf diesen Sendeplatz. 15,98 Millionen Zuschauer sahen zu, das waren rund eineinhalb Millionen mehr als in der Vorwoche. Das Zielgruppen-Rating lag beim herausragenden Wert von 5,4. Damit war "The Big Bang Theory" die stärkste Sitcom der letzten Tage noch vor "Two and a half Men". Das trieb im Anschluss auch "Rules of Engagement" nach oben: 11,8 Millionen sahen insgesamt zu, das Zielgruppen-Rating lag bei 3,7 - der beste Wert seit Jahren. "The Mentalist" kam dann später am Abend mit 13,66 Millionen Zuschauern ebenfalls noch auf ein Allzeit-Hoch - liegt allerdings weiter unter den Werten des Vorjahres.
Murphy sagt ab: Oscars gehen auf Nummer Sicher
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