US-Update vom 20. April
"The Voice" hat gleiche Probleme wie in Deutschland
© NBC
Das kennt man doch irgendwoher: Während die "Blind Auditions" NBC Traumquoten bescherten, ist seit Beginn der Liveshows von "The Voice" auch in den USA etwas die Luft raus. Trotzdem könnte es überraschend schon im Herbst weiter gehen. Das und mehr im US-Update...
© Talpa Die US-Version von "The Voice" hat die gleichen Probleme wie "The Voice of Germany". Während der Blind Auditions war die Castingshow noch ein Mega-Erfolg, überholte sogar "American Idol". Doch spätestens seit Beginn der Liveshows gibt es dort wie auch hierzulande einen drastischen Zuschauereinbruch zu verzeichnen. Am Montag sahen nur noch knapp über zehn Millionen Zuschauer zu, das Zielgruppen-Rating lag bei 3,7. Zu Beginn der Staffel waren es - selbst wenn man vom 37,6 Mio.-Start nach dem "Super Bowl" mal absieht - meist über 16 Millionen Zuschauer. "American Idol" hat damit inzwischen wieder deutlich die Casting-Überhand gewonnen, auch wenn die Quoten weiterhin weit unter den Vorjahreswerten liegen. Es gibt noch weitere Parallelen von "The Voice" und "The Voice of Germany": Trotz des Quoten-Knicks im Verlauf der Staffel, ist das Format weiterhin der derzeit größte Erfolg des Senders - auch weil NBC ähnlich wie Sat.1 hierzulande seit Jahren vor sich hin kriselt. Das könnte nun dazu führen, dass NBC tatsächlich nicht erst Anfang 2013 die nächste "The Voice"-Staffel startet, sondern das Tempo anzieht und auch im Herbst mit der Castingshow an den Start geht. Entsprechende Gerüchte wollten die Produzent Mark Burnett und Moderator Carson Daly zwar nicht bestätigen, ein Dementi gab es aber auch nicht. Auf eine mögliche Fortsetzung schon im Herbst deutet auch hin, dass bereits wieder Auditions für die nächste Staffel laufen. Eine Erhöhung der Taktzahl auf zwei Staffeln pro Saison wäre für NBC auf den ersten Blick sicher reizvoll - denn "The Sing-Off", das im vergangenen Herbst montags lief, war ein Quotenflop. Und die Aussicht, FOX nicht nur wie derzeit bei "American Idol" etwas in die Parade zu fahren, sondern auch beim ohnehin unter den Erwartungen gebliebenen "X Factor", dürfte für NBC auch nicht ohne Reiz sein.
© NBC Der Abgang von Steve Carell hinterlässt weiterhin tiefe Spuren beim einstigen NBC-Erfolgsgaranten „The Office“, die gar dazu führen, dass um eine weitere und damit neunte Verlängerung der Workplace-Mockumentary gezittert werden muss. Auch wenn aus NBC-Sicht noch vergleichsweise akzeptable Werte erzielt werden, so ist der Rückgang an Zuschauern doch als geradezu dramatisch zu bezeichnen. Also, was tun, wenn's brennt? Executive Producer Greg Daniels plant zur Rettung der Serie einen einschneidenden Umbruch und fasst dies unter dem Arbeitstitel „The Office 2.0“ zusammen. Das erdachte Konzept sieht einen Neuanfang vor und will neue mit alten Charakteren kombinieren. Apropos alt eingesessene „The Office“-Charaktere: immer noch laufen die Gespräche über Vertrags-Verhandlungen mit den Protagonisten, wie beispielsweise Ed Helms, John Krasinski, Jenna Fischer und B.J. Novak. Ins Stocken geraten diese laut NBC einerseits aufgrund der Planungen zum „The Office“-Spin-Off mit Rainn Wilson alias Dwight Schrute und andererseits erschweren Filmprojekte besagter Darsteller die gesamte Koordination. Das Fundament wackelt, ob ein Neuanfang noch hilft oder in bloßem Aktionismus mündet, bleibt abzuwarten.
© ABC Auf der Anklagebank sitzt die seit letzten Mittwoch erfolgreich gestartete ABC-Serie „Don't trust the B**** in Apartment 23“. Der Ankläger ist der Parents Television Council (PTC), der selbst ernannte Sittenwächter des US-Fernsehens. Der Vorwurf, beziehungsweise um in der Metapher zu bleiben, die Anklage lautet: Darstellung von Freizügigkeit und Sexismus in einem nicht mehr zu akzeptierenden Maße, eines verherrlichenden Drogen- und Alkoholkonsums und eines zu hedonistischen Lebensstils. Alles in allem konstatiert die Organisation einen Bruch der momentan vorherrschenden Verhaltensmaßstäbe des Fernsehens. Der Verzicht des Wortes „Bitch“ im Titel der Serie ist für den PTC nur ein Tropfen auf den heißen Stein - als Gegenmaßnahme ruft der Parents Television Council stattdessen, mal wieder, zum Boykott der Hauptsponsoren, hier AT&T und Volkswagen auf.
© Showtime Showtime lässt einem "Deadline Hollywood"-Bericht zufolge eine TV-Adaption des in der kommenden Woche erscheinenden Romans "The Angry Buddhist" von Seth Greenland entwickeln. Die Serie wird als Drama mit schwarzem Humor beschrieben. Im Mittelpunkt stehen drei Brüder: Ein US-Kongressabgeordneter, der in einen Steuerhinterziehungsskandal verwickelt ist und bei der kommenden Wahl gegen eine charismatische Polit-Newcomerin antreten muss, ein Krimineller und ein Buddhismus studierender Polizist. Deren Leben wird durch einen Mord auf den Kopf gestellt.
© NBC Neues bzw. bei genauerer Betrachtung eigentlich Altes gibt es aus aus dem GE Building am 30 Rockefeller Plaza zu berichten. Alec Baldwin grüßt mal wieder fast täglich oder besser gesagt staffelweise und bekundet seinen Abschied von der mediensatirischen NBC-Serie „30 Rock“. Obwohl das männliche Pendant zu Tina Fey einen laufenden Vertrag für eine etwaige siebte Staffel hätte, stellte er dessen Erfüllung Anfang der Woche in Frage, um danach wieder zurück zu rudern und zu bekräftigen für eine neue Staffel zur Stelle zu sein. Daran knüpfte er wiederum eine alt bekannte Aussage, nämlich, dass mit der Staffel dann endgültig für ihn Schluss sei und er der Schauspielerei den Rücken kehren wolle. Ins Wanken gerät die von Kritikern positiv bewertete Sitcom weiterhin durch den Abwärtstrend in Sachen Zuschauerinteresse. Ob Baldwin überhaupt nochmals in die Rolle des Jack Donaghy schlüpfen kann, hängt letzten Endes von einer weiteren Bestellung des Senders ab.
© Ivan Bessedin (CC BY 2.0) Sigourney Weaver hat bislang drei Oscar-Nominierungen auf ihrem Konto. Gewinnen konnte sie ihn bis jetzt noch nie. Anders sieht es bei Ellen Burstyn aus, die 1975 einen Oscar für die beste weibliche Hauptrolle im Film „Alice lebt hier nicht mehr“ gewinnen konnte und in ihrer Schauspielerkarriere weitere Nominierungen für den Goldjungen erhalten hatte. Nun treffen beide in der Drama-Serie „Political Animals“ aufeinander, der auf sechs Teile ausgelegten Produktion von USA Network. Ellen Burstyn wird dabei als freches und zynisches Ex-Vegas-Showgirl auftreten und die Mutter der US-Außenministerin und ehemaligen Firts Lady, gespielt von Sigourney Weaver, verkörpern. Das eine oder andere Mittel der Grande Dame um ihrer Tochter nach Feierabend ein Gegengewicht zur Politik zu schaffen ist: Whiskey! Erinnert irgendwie an Betty White, der nach eigenen Aussagen ein bisschen Wodka nie geschadet hat.
© ABC Nachdem jüngst bekannt wurde, dass anlässlich des Serienfinales von „Desperate Housewives“ die (mittlerweile) „Body of Proof“-Darstellerin Dana Delany die Wisteria Lane mit einem Gastauftritt beglücken wird, sickerte nun ein weiterer Name durch. Auch Christine Estabrook, vermutlich besser bekannt als Martha Huber, wird nach ihrem Serientod in Staffel eins in der letzten Folge am 13. Mai auftauchen. Auch 80er Popsternchen Cindy Lauper darf sich über eine Rückkehr auf dem Bildschirm freuen. Nachdem sie bereits für eine Folge in der fünften Staffel als Medium „Avalon Harmonia“ bei „Bones“ auftrat, gibt es auch für sie eine Rückkehr in einer Bonusepisode der siebten Staffel in besagter Rolle.
© FX Nun noch einige Start-Termine: DirecTV wird die fünfte und zugleich letzte Staffel der Serie "Damages" mit Glenn Close und Rose Byrne ab dem 11. Juli ausstrahlen. Zehn Folgen wird es hier insgesamt geben. Bei USA Network kehren am 6. Juni "Necessary Roughness" und "Royal Pains" mit neuen Folgen zurück, am 14. Juni gibt es ein Wiedersehen mit "Suits" und "Burn Notice" und ab 10. Juli stehen neue Folgen von "White Collar" und "Covert Affairs" auf dem Programm.
US-Quoten-Update
© Screenshot CBS Kurz vor dem Ende der aktuellen Season startete CBS mit "NYC 22" noch eine neue Krimiserie. Doch ein langes Leben wird der Copserie wohl kaum beschieden sein. Die erste Folge hatte 8,86 Millionen Zuschauer, das Zielgruppen-Rating lag bei 1,5 - für CBS sind das sehr schwache Werte und zudem deutlich weniger als zuletzt "CSI: Miami" auf diesem Sendeplatz erreichte. Damit steigen die Überlebenschancen für "CSI: Miami" auch wieder ein wenig an. Trotzdem scheint es nach wie vor nicht unwahrscheinlich, dass entweder "CSI: Miami" oder "CSI: NY" nach dieser Saison beendet wird.
© ABC Um Platz für die neue Shonda Rhimes-Serie "Scandal" im Anschluss an die Shonda Rhimes-Serie "Grey's Anatomy" zu schaffen, wurde die Shonda Rhimes-Serie "Private Practice" vom Donnerstag auf den Dienstag verschoben. Gut getan hat das den Quoten nicht: Das Zielgruppen-Rating fiel mit 1,7 auf einen neuen Tiefstwert, auf dem alten Sendeplatz wurden zuletzt noch 2,1 erzielt. "Scandal" holte donnerstags dann übrigens ein Zielgruppen-Rating von 2,0, insgesamt sahen 7,28 Millionen Zuschauer zu - damit konnten die Auftakt-Quoten der Vorwoche komplett gehalten werden. Hält sich die Serie auf diesem Niveau, könnte es für eine zweite Staffel reichen.
© ABC Am Mittwochabend meldete sich nach anderthalb-monatiger Pause bei ABC die Serie "Revenge" zurück - und das weitestgehend auf gewohntem Quoten-Niveau. Das Zielgruppen-Rating lag bei guten 2,3, insgesamt hatten 7,77 Millionen Zuschauer eingeschaltet. Zuvor musste "Don't trust the B---- in Apartment 23" nach dem guten Auftakt in der vergangenen Woche einen leichten Quoten-Rückgang hinnehmen. Das Zielgruppen-Rating ging von 2,9 auf 2,6 zurück, die Zuschauerzahl sank von 6,91 auf 6,43 Millionen. Trotzdem sieht es noch gut aus für eine Verlängerung um eine zweite Staffel.
© FOX Immer schlechter werden die Aussichten hingegen für das "Bones"-Spin-Off "The Finder". In der zweiten Woche auf dem neuen Freitags-Sendeplatz ging es nochmal deutlich nach unten. Übrig waren nun weniger als dreieinhalb Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 0,9 - das rechtfertig kaum eine Verlängerung um eine zweite Staffel. Im Anschluss fiel auch "Fringe" wieder auf das alte Allzeit-Tief von 0,9 Prozent Zielgruppen-Rating zurück. 2,84 Millionen Zuschauer sahen zu, das waren sogar nochmal geringfügig weniger als beim bisherigen Tiefstwert. Zur gleichen Zeit konnte sich "Grimm" bei NBC wieder deutlich erholen: Fast fünf Millionen Zuschauer sahen zu, das Zielgruppen-Rating zog auf 1,6 an.
"The Voice" hat gleiche Probleme wie in Deutschland
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