• John Rambo© Lionsgate
    Die Idee Filmstoff in eine Serie umzuwandeln und umgekehrt hat derzeit Konjunktur. Laut dem Branchenblatt "The Hollywood Reporter" könnte als nächstes "Rambo" in neuem Serienglanz erscheinen. Mit bei den Verhandlungen dabei ist auch Sylvester Stallone selbst, der sich zumindest in kreativer Hinsicht am Projekt beteiligen möchte. Während es zunächst Spekulationen gab, er könnte erneut auch die Rolle des wortkargen Vietnamkriegsveteranen übernehmen, hat er diese Überlegungen inzwischen zurückweisen lassen. Über seinen Sprecher ließ er ausrichten, dass er keinesfalls erneut als Rambo vor die Kamera treten wird. Hinter dem Serienprojekt stehen das kanadische Produktionsstudio Entertainment One und Nu Image, einen amerikanischen Sender hat man aber bislang noch nicht finden können. Die Strategie könnte ähnlich wie bei den Serien "Rookie Blue" oder "Haven" so aussehen, dass man sich international Geldquellen erschließt, um die Finanzierung anzukurbeln und zu sichern. Dies wäre nicht der erste Film mit Stallone, der in einer Serie münden könnte: aktuell versucht sich Miramax an der Adaption des Thrillers "Cop Land" aus dem Jahr 1997.
  • History© History
    Ähnlich hoch im Kurs steht dieser Tage das Konzept Miniserie. Nachdem die mit dem Emmy ausgezeichnete Serie "Hatfields & McCoys" und "The Bible" beim History Channel Erfolge feierten, will man nun nochmals mit Fiktionalem nachlegen. Ausgesucht hat man sich dafür die Geschichte um Entfesselungs- und Zauberkünstler Harry Houdini, der von Oscar-Preisträger Adrien Brody ("Der Pianist") in einer vierstündigen Miniserie verkörpert werden und den Aufstieg des bekannten Illusionisten nachzeichnen soll. Der Rolle von Houdinis Ehefrau und Assistentin Bess Houdini im geplanten Biopic wird sich Kristen Connolly ("House of Cards") annehmen. Umgesetzt wird dieses Projekt außerdem mit deutscher, prominenter Beteiligung. Uli Edel ("Der Baader Meinhof Komplex") wird voraussichtlich ab Herbst auf dem Regiestuhl Platz nehmen.
  • NBC Logo© DWDL
    Apropos Miniserie: Was NBC-Entertainment-Chef Bob Greenblatt mit seiner Ankündigung, eine solche über Hillary Clinton zu planen, auslösen würde, hätte der wohl auch nicht erwartet. Die Republikaner liefen jedenfalls Sturm, weil sie den Versuch witterten, Clinton zu glorifizieren - und es ja nicht ausgeschlossen ist, dass Hillary Clinton womöglich noch als Kandidaten für die Demokraten in die nächste Präsidentschaftswahl geschickt wird. Das Republican National Committee verbannte NBC jedenfalls prompt als Strafe schonmal für das Jahr 2016 aus den "Primary Debates" vor den Vorwahlen, in denen die republikanischen Präsidentschaftsanwärter gegeneinander antreten. NBC dürfe ebenso wie CNN, das eine Doku über Hillary Clinton angekündigt hat, keine der Debatten übertragen. Dabei wird die Miniserie wohl ohnehin nie das Licht der Welt erblicken: Der "Hollywood Reporter" will erfahren haben, dass das Produktionsstudio Fox, das eigentlich als Produzent auserkoren war, abgewunken hat - offiziell aus wirtschaftlichen Gründen. NBC könnte sich nun natürlich nach einem anderen Produktionsstudio umsehen - oder die Absage schlicht als willkommenen Ausweg nehmen. Weniger politische Verwicklungen hat unterdessen ein geplantes CBS-Projekt zu fürchten. In "Madame Secretary" geht es jedenfalls nur um eine fiktive Außenministerin und deren kompliziertes privates, wie berufliches Leben. Morgen Freemans Produktionsfirma steht hinter dem Projekt.
  • Dads Asiatin© FOX
    Ärger hat auch Fox wegen der neuen Sitcom "Dads" von Seth MacFarlane ("Family Guy"). Die Media Action Networks for Asian-Americans (MANAA) hat den Sender aufgefordert, die Serie zu überarbeiten, weil sie rassistische und sexistische Klischees auf Kosten der asiatischen Bevölkerung bedient. Hauptkritikpunkt ist die Storyline von Veronica, die in "Dads" die asiatische Assistentin der beiden Jungunternehmer spielt. In der Pilotfolge soll sie bei einem Geschäftsmeeting als asiatisches Schulmädchen sexy gekleidet auftauchen und wird daraufhin mit rassistischen Sprüchen bloßgestellt. Außerdem werden u.a. Asiaten als "Orientals" tituliert und Veronica macht sich über den kleinen Penis des asiatischen Übersetzers lustig. (Mehr dazu im "NYC Point of View") Fox hat die Forderung, Szenen neu zu drehen, nun zurückgewiesen und darum gebeten, die Serie nicht anhand einer herausgegriffenen Szene zu beurteilen. Gerade die Figur der Veronica sei als "starke, intelligente, junge Frau" angelegt, die im Grunde die Firma leite und im Umgang mit ihren männlichen Chefs die Oberhand behält. Die Serie wolle Figuren als Ganzes beleuchten und sich über Stereotypen und Engstirnigkeit durch Übertreibungen lustig machen. Womöglich erledigt sich die Aufregung aber auch so oder so schnell von selbst: Bei TV-Kritikern kam die Pilotfolge schlecht weg. Es bleibt also abzuwarten, ob sie die nötigen Zuschauerzahlen erreicht, um lange auf Sendung zu bleiben.
  • Tina Fey© NBC
    Der Name Tina Fey ist etwas wert. Bislang gibt es lediglich Puzzleteile einer neuen Comedy-Serie, an der sie und ihre ehemaligen "30 Rock"-Kollegen Matt Hubbard und Robert Carlock arbeiten und trotzdem gab es einen Bieterstreit unter den Sendern, den Fox letztendlich für sich entscheiden konnte. Gesichert haben sie sich die Idee zur Comedyserie von Fey und Kollegen. Die potentielle Serie soll sich um ein Mädchen-College drehen, das sich dazu entschließt, die Türen auch für das männliche Geschlecht aufzureißen. Ein Drehbuch dazu ist noch nicht geschrieben, allerdings ist der Sender daran gebunden, direkt mehrere Episoden zu erstellen. Wie viele das genau sein werden, ist bislang noch nicht bekannt - auch scheint es unwahrscheinlich, dass Fey selbst wieder vor die Kamera treten wird. Nach der siebenjährigen "30 Rock"-Phase will sie sich erst einmal hinter der Kamera austoben.
  • TheCW© TheCW
    Ein Comeback bei ihrem alten Heimatsender The CW könnte Lauren Graham hinter der Kamera feiern. Dort spielte sie sieben Staffeln lang die alleinerziehende Lorelai Gilmore bei den "Gilmore Girls", nun hat sich der Sender die Rechte an ihrem Roman "Someday, Someday, Maybe" gesichert. Nachdem dieser Ende April erschien, wurde bekannt, dass Graham mit Ellen DeGeneres' Produktionsfirma an einer Serienadaption arbeitet, die einen Dreijahresplan der jungen Franny Banks fokussiert. Der Haken an diesem Plan ist jedoch, dass davon eigentlich nur noch sechs Monate übrig sind, um den großen Durchbruch als Schauspielerin in New York zu schaffen. Durch den Einstieg des Senders The CW in das Projekt, sind zumindest die Kosten für die weitere Entwicklung abgedeckt, allerdings ist die Bestellung dadurch noch nicht gesichert. Der etwaige Pilot würde dann nächstes Jahr im Mai bei den Upfronts antreten müssen, um sich zu behaupten.
  • tbs - very funny© tbs
    TBS hat zwei seiner Serien Verlängerungen beschert. Sowohl "Men at Work", als auch "Sullivan & Son" gehen in eine dritte Runde. Die neue Staffel der Comedy-Serie "Men at Work" über die drei Männer, die ihrem Freund und Arbeitskollegen Milo wieder auf die Beine helfen wollen, nachdem er von seiner Freundin sitzen gelassen wurde, ist dabei auf zehn Folgen ausgelegt, bei "Sullivan & Son" kommen sogar noch drei Episoden mehr hinzu. Damit wird die Geschichte über den koreanisch stämmigen Steve, seine Familie und die Bar mit Familientradition in Pittsburgh mit 13 Folgen nächstes Jahr über den Sender gehen.
  • NBC Logo© NBC
    Das höchste Gebot für das neue Projekt von Jenny Bicks hat NBC abgegeben. Der Sender konnte sich die noch namenlose Comedy sichern, welche von einer Meerjungfrau handeln soll, die Land gegen Wasser eintauscht und fortan in einer Bar am Strand von Miami arbeitet. Dort tritt sie in Kontakt mit Menschen, die, wie sie auch, auf der Suche nach Orientierung sind. Bicks' letztes Projekt "The Big C" endete kürzlich bei Showtime nach fünf Staffeln, bestellt hat NBC bereits den Piloten. Fox hat unterdessen Interesse an einer neuen Serie bekundet, die sich um einen Hacker dreht, der nach seiner Überführung durch die Polizei für die Regierung arbeitet. Erinnern soll das Drama an "Catch Me If You Can", zudem dürfte die Thematik über Vor- und Nachteile der digitalen Welt und vollführte Seitenwechsel angesichts des NSA-Skandals zu einigen Diskussionen führen. Hinter dem neuen Projekt von Fox stehen die Autoren des Films "G.I.-Joe".
  • Marg Helgenberger© Gage Skidmore (CC BY-SA 2.0)
    Schauspielerin und Ehefrau von Antonio Banderas, Melanie Griffith, hat ihr Okay für einen Gastauftritt bei "Hawaii Five-O" gegeben. In der neu aufgelegten Version der fast gleichnamigen, 1980 nicht weiter fortgeführten Serie wird sie die Mutter des Detectives Danny Williams mimen. Starten wird die vierte Staffel Ende September. Eine Überraschung für alle "CSI"-Fans wird es in der Jubiläumsfolge geben: das langjährige Castmitglied Marg Helgenberger wird in der 300. Folge nochmals in ihre alte Rolle der Catherine Willows schlüpfen und bei der Aufklärung an einem alten Fall mithelfen. Die fünfte Episode in der neuen, vierzehnten Staffel wird sich um einen Fall drehen, der seit 14 Jahren ungelöst bei den Akten liegt. Im Haus eines Casino-Besitzers wurde damals wie heute ein Mord verübt, wobei Parallelen sichtbar werden. Ein Blick in die Vergangenheit passt daher sehr gut zum Gastauftritt einer Darstellerin, die von der ersten Stunde an mit dabei war und nach der Mitte der zwölften Staffel ihren Hut nahm.
  • The Glass House Logo© ABC
    Im Sommer letzten Jahres zeigte ABC mit "The Glass House" ein Format, das so frappierend an "Big Brother" erinnerte, dass CBS wegen vermeintlicher Copyright-Verletzungen sogar vor Gericht zog - zumal nicht weniger als 19 Mitarbeiter aus dem "Glass House"-Team vorher an "Big Brother" gearbeitet hatten. Die Ausstrahlung konnte man aber nicht mehr verhindern. Angesichts der völlig enttäuschenden Quoten entschied man sich, den Abklatsch mit einer sarkastischen Mitteilung zu kontern, ging jedoch weiter gegen die Macher vor. Nun wurde der Rechtsstreit mit einem Vergleich beendet - und der sieht als späte Genugtuung eine finanzielle Ausgleichszahlung an CBS vor. Letztlich haben die Macher des ABC-Formats nämlich einräumen müssen, dass ein Mitarbeiter tatsächlich vertrauliches Material von "Big Brother" für "The Glass House" benutzt hatte. Ursprünglich hatten die "Glass House"-Macher noch alle Vorwürfe zurückgewiesen und ihrerseits CBS verklagt.
  • Lee Thompson Young© Vox/Warner Bros. International Distribution
    Die tragische Nachricht über den mutmaßlichen Selbstmord des einstigen Kinderstars Lee Thompson Young trifft Fans und auch Kollegen hart. Nachdem er am Montagmorgen nicht zu den aktuell laufenden Dreharbeiten der Polizeiserie "Rizzoli & Isles" am Set erschienen war, baten besorgte Kollegen den Vermieter nach diesem in seinem Apartment in Hollywood zu sehen. Jedoch konnte der Notarzt dort nur noch Youngs Tod feststellen. In der TNT-Serie gehörte Young von Anfang an zur Hauptbesetzung und schlüpfte in die Rolle des Detective Barold "Barry" Frost, der das Ermittlerteam mit seinen Computerfähigkeiten komplettierte. Am Tag nach dem Tod des 29-Jährigen wurden zunächst die Dreharbeiten für einen Tag eingestellt, zudem wird die Beerdigung des Schauspielers, der auch als Gaststar in drei Folgen "Scrubs" auftauchte, am heutigen Freitag in einer privaten Feier auf dem Gelände von Paramount stattfinden, was zugleich der Drehort der Serie "Rizzoli & Isles" ist. Wie und ob der Tod des Schauspielers, der mit 14 Jahren die Hauptrolle in der Kinder- und Jugendserie "The Famous Jett Jackson" bekam, in den noch ausstehenden Folgen der vierten Staffel, oder der bereits bestellten fünften Staffel verarbeitet wird, ist bislang noch nicht bekannt.

US-Quoten-Update

  • Crossing Lines© Tandem Communications
    In Deutschland ist die internationale Koproduktion "Crossing Lines" über eine Elite-Einheit des Internationalen Gerichtshofs gerade erst mit guten Quoten bei Sat.1 gestartet, in den USA ging die erste Staffel bei NBC hingegen gerade zu Ende - mit ziemlich ernüchterndem Ergebnis. Das Finale stellte mit nur noch 2,06 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Marktanteil von 0,4/1 Prozent einen Tiefstwert auf. Nach dem ohnehin schon verhalten verlaufenen Start kamen im Lauf der ersten Staffel somit noch einmal rund die Hälfte der Zuschauer abhanden. Bleibt Sat.1 nur zu hoffen, dass das kein schlechtes Omen für die Quoten-Entwicklung der Serie in Deutschland ist.
  • Duck Dynasty© A+E
    Der größte Sommer-Erfolg im fiktionalen Bereich bleibt weiterhin die CBS-Serie "Under the Dome" - die allerdings zuletzt zu spüren bekam, dass CBS wegen festgefahrener Verhandlungen mit Time Warner Cable in vielen großen Städten bei diesem Anbieter derzeit nicht zu empfangen ist. Die 10,6 Millionen Zuschauer, die zuletzt einschalteten, sind trotzdem ein spektakulärer Erfolg. Und doch muss sich auch "Under the Dome" den Entenjägern der "Duck Dynasty" geschlagen geben. Im Frühjahr hatte das Staffelfinale der Dokusoap bei A&E noch mit 9,6 Millionen Zuschauern einen Rekord aufgestellt. In der vergangenen Woche kam der Auftakt der neuen Staffel nun auf unglaubliche 11,8 Millionen Zuschauer - neuer Senderrekord. In der zweiten Woche gingen die Zahlen zwar auf knapp über zehn Millionen zurück - ein gigantischer Erfolg bleibt das Format trotzdem, und zwar vor allem beim jungen Publikum: In der Zielgruppe lag das Rating bei 4,5. Zum Vergleich: "Under the Dome" kommt auf 2,4.