The Walking Dead© RTL II
Der Tod spaziert auch weiterhin auf AMC. Noch bevor der Startschuss für die fünfte Staffel von "The Walking Dead" am Sonntagabend fallen wird, hat der Sender grünes Licht für eine sechste Staffel gegeben. Sonderlich überraschend ist dies ob des Erfolgs der Zombie-Serie jedoch nicht. Die auf den Comics von Robert Kirkman basierende Serie, die zudem nächstes Jahr ein Spin-off bekommen soll, ist nicht nur die derzeit gefragteste Drama-Serie im Hause AMC, sondern auch die quotenstärkste Serie in der Geschichte des Kabelfernsehens. Wie viele Folgen die sechste Staffel über die Zombie-Apokalypse umfassen wird, ist derzeit jedoch noch nicht bekannt. Auch wenn sich das Angebot an fiktionalen Serien durch das Ende von „Breaking Bad“ und das bald zu Ende erzählte „Mad Men“ bei AMC zunächst ausdünnen wird, hat sich der Sender dazu entschieden, sich von non-fiktionalen Serien zu verabschieden und den Fokus noch stärker auf fiktionale Serien legen zu wollen. Nicht nur, dass man sich abgesehen von "Talking Dead" und "Comic Book Men" von allen momentan laufenden Reality-Shows verabschiedet hat, auch alle sich in der Entwicklung befindenden Projekte wurden ad acta gelegt worden.

FX Networks© FX Networks
Den Start der vierten Staffel von "American Horror Story: Freak Show" am 8. Oktober nahmen die Verantwortlichen von FX zum Anlass, ein weiteres Projekt vorzustellen. Bestellt hat der Sender nämlich eine Serie, die gewisse Parallelen zur Mini-Serie mit Jessica Lange aufweist. Nicht nur rein sprachlich sucht die bestellte Serie "American Crime Story" die Nähe zu "American Horror Story", auch Produzent und Kreativkopf Ryan Murphy übernimmt dort das Produzenten-Steuer und nimmt zusätzlich dazu auch noch auf dem Regiestuhl Platz. Doch damit nicht genug: auch hierbei verfolgt man das Ziel, pro Staffel eine abgeschlossene Geschichte erzählen zu wollen, wobei sich "American Crime Story" an in der Vergangenheit liegenden Kriminalfällen orientiert. In den ersten zehn Folgen von "American Crime Story. The People v. O.J. Simpson" wird der Fall um den ehemaligen Footballspieler O.J. Simpson erzählt, dem der Mord an seiner Ex-Frau und deren Freund zur Last gelegt wurde.

Twin Peaks© Screenshot
"Dear Twitter Friends: That gum you like is going to come back in style! #damngoodcoffee" - mit diesen etwas kryptischen Worten löste David Lynch am 3. Oktober eine Lawine aus, die zudem recht schnell ins Rollen kam und sich auf folgende Formel reduzieren lässt: "Twin Peaks" kommt zurück. Genau auf den Tag 25 Jahre nach der Erstausstrahlung der letzten Folge der zweiten Staffel der Krimi-Mystery-Serie bei ABC kommt es voraussichtlich am 10. Juni 2016 zur Fortsetzung der eigentlich längst begrabenen Serie von Mark Frost und David Lynch bei Showtime. Bestellt hat der Sender nämlich eine neunteilige Staffel, die von beiden gemeinsam geschrieben und von Lynch inszeniert wird. Nicht klar ist allerdings, wer vom Original-Cast zur dritten Staffel zurückkehren wird. Passenderweise kündigte die ermordete Laura Palmer (Sheryl Lee) gegenüber dem kaffeesüchtigen FBI-Agent Cooper (Kyle McLachlan) in einer Folge bereits an: "I'll see you again in 25 years". Damit könnte sie Recht behalten.

Under the Dome© CBS Broadcasting Inc.
Im vergangenen Jahr entpuppte sich die Sommer-Serie "Under the Dome" für CBS überraschend noch  zum Megahit mit im Schnitt über elf Millionen Zuschauern - ein Erfolg, den die zweite Staffel mit knapp über sieben Millionen Zuschauern nicht wiederholen konnte. Doch CBS machte klar, wie egal das eigentlich ist: Die Serie ist mit Verkäufen ins Ausland und an Amazon für CBS, das sie mit den CBS Studios selbst produziert, schon vor der Ausstrahlung profitabel. Kein Wunder also, dass die Bewohner von Chester's Mill eine weitere Staffel unter der Kuppel gefangen bleiben werden. Unter den Quotenerwartungen blieb auch die Serie "Extant" mit Halle Berry - doch hier gilt finanziell das gleiche, sodass es auch hier grünes Licht für eine zweite Staffel gab. Die neuen Folgen gibt es bei beiden Serien im Sommer kommenden Jahres. "Reckless", das CBS ebenfalls über den Sommer gezeigt hatte, wird hingegen nicht fortgeführt.

How to get away with murder© ABC
Erste Entscheidungen sind auch schon bei den erst in diesem Herbst gestarteten Serien gefallen: ABC hat seine beiden erfolgreichsten Neustarts auf eine volle erste Staffel verlängert. Üblicherweise werden zunächst 13 Folgen bestellt, bei Erfolg wird in der Regel auf 22 Folgen aufgestockt. Auf mehr Folgen können sich zum Einen die Fans der Shonda-Rhimes-Serie "How to get away with Murder" freuen, die sich im Zusammenspiel mit "Scandal" donnerstags auch in Woche 2 grandios schlug. Zum Anderen gibt es eine volle Staffel der Sitcom "Black-Ish", die sich als erster Erfolg auf dem Post-"Modern-Family"-Platz erweisen könnte. Nachdem die Quoten in Woche 2 deutlich abgesackt waren, ging es in Woche 3 wieder auf starke 2,9/8 Prozent in der Zielgruppe nach oben. Noch keine konkreten Episoden, aber zumindest in der Vorstufe schonmal weitere Bücher hat NBC bei der Serie "Mysteries of Laura" bestellt. Die Quotenentwicklung zeigt hier allerdings nach unten: Zwar sahen auch in Woche 4 noch immer 8,7 Millionen Zuschauer zu, in der Zielgruppe war die Ausbeute mit 1,3/4 Prozent aber schon ziemlich mager. Ob es wirklich mehr als 13 Folgen geben wird, bleibt also noch abzuwarten. Schon vor dem Start gab es zudem weitere Buchbestellungen für die Serie "Constantine". Und auch USA hat vor Ausstrahlungsbeginn direkt vier weitere Folgen seiner Serie "Dig" bestellt, die erst im März starten wird und somit zehn statt sechs Folgen umfasst.

Dallas© TNT
Auch wenn die Neuauflage des einstigen Quotenerfolgs von "Dallas" in letzter Zeit insgesamt zwei Millionen Zuschauer sahen, waren die Werte in der werberelevanten Zielgruppe nicht berauschend. Bei den 18- bis 49-Jährigen konnte ein Rating von im Schnitt 0.4 erzielt werden, zu wenig für die Verantwortlichen von TNT, weswegen die wiederbelebte Serie über Familie Ewing nun wohl endgültig in den Dauerschlaf versetzt wird. Nach nur drei Staffeln ist Schluss für die TNT-Serie, die 2012 noch mit sieben Millionen Zuschauer gestartet war. Die 'nächste Generation' bringt es auf elf Staffeln weniger als das Original, womit man sagen kann, dass die Wiederbelebung von einer relativ kurzen Dauer war. Doch nicht nur TNT setzt den Rotstift an. Für die erste Single-Camera-Comedy "Jennifer Falls" bei TV Land ist ebenfalls Schluss. Nachdem das Finale der ersten Staffel im August nur 610.000 Zuschauer verfolgten, wird die halbstündige Serie über die ehemalige Karrierefrau Jennifer Doyle und die Rückkehr ins Haus ihrer Mutter, keine zweite Staffel bekommen. Eine gute und eine schlechte Nachricht hatte unterdessen MTV in Sachen "Awkward". Bestellt hat der ehemals auf Musik spezialisierte Sender eine neue Staffel der Teenie-Serie - gleichzeitig wird diese fünfte Staffel jedoch auch das Ende der Serie markieren. Ganz ähnlich verhält es sich auch bei der Drama-Serie "The Game" bei BET: bestellt wurde eine neunte Staffel, die aber zugleich auch die letzte sein wird.

Amazon Instant Video© Amazon
Am 28. August wurden in der dritten Pilot-Runde fünf neue Piloten für Amazon-Prime-Kunden zur Auswahl gestellt. Nun haben es zwei Piloten definitiv geschafft, in Serie geschickt zu werden. Wie bereits gemunkelt wurde, bestellt Amazon die Drama-Serie "Hand Of God" von Oscar-Preisträger Marc Foster über den korrupten Richter Ron Perlman und seine Mitgliedschaft in der gleichnamigen dubiose Sekte und die nostalgisch geprägte Comedy-Serie "Red Oaks" von Steven Soderbergh über den College-Studenten David und seine Zeit als Assistenz-Trainer in einem Country Club in New Jersey in den 80er Jahren. Beide Serien waren dabei durch positive Rezensionen der Nutzer aufgefallen. Außerdem bestellt wurden zusätzliche Drehbücher von der Comedy-Serie "The Cosmopolitans" mit Adam Brody, der man daher noch Chancen auf eine Bestellung zugestehen kann. Nicht weitergehen wird es hingegen für die beiden Projekte "Hysteria" mit Ex-"American Beauty" Mena Suvari und "Really", die von Jay Chandrasekhar („Psych“, „Royal Pains“) stammt. Eine Etappe weiter ist dahingegen die Dramedy "Transparent" beim VoD-Portal, von der im September die zehn Folgen starke erste Staffel zum Abruf bereit gestellt wurde. Die Serie, die sich dem Thema Transgender widmet, wurde nun um eine zweite Staffel verlängert und wird 2015 verfügbar sein.

Jay Leno© Screenshot NBC
Rund acht Monate ist es nun her, dass Jay Leno - zu diesem Zeitpunkt immerhin der erfolgreichste Late-Night-Talker - die "Tonight Show" an seinen Nachfolger Jimmy Fallon übergeben musste. Angesichts des durchschlagenden Erfolgs von Jimmy Fallon wird es diesmal anders als bei der vorherigen Übergabe an Conan O'Brien auch definitiv keine Rückkehr in den Late-Night-Klassiker geben. Es blieb bislang aber auch ruhig um die sonstigen Pläne Lenos, der eigentlich aus eigenem Antrieb noch nicht in Ruhestand gehen wollte und der mit einer Stand-Up-Show durchs Land tourte. Nun berichtet der "Hollywood Reporter", dass er in fortgeschrittenen Verhandlungen mit CNBC steht - womit er der NBC-Universal-Familie treu bleiben würde. Bei dem Kabelsender, der gerade mit ein paar Quotenproblemen zu kämpfen hat, soll er demnach eine Show rund ums Thema Autos bekommen, die auch nicht erst am späten Abend, sondern in der Primetime laufen soll. Autos gehören schon immer zu Lenos Steckenpferd - und mit dem Webformat "Jay's Garage" ist er auch seit langem auf nbc.com präsent.

Scarlett Johansson© Gage Skidmore (CC BY-SA 2.0)
Auch wenn sich Scarlett Johansson bislang eher die große Kinoleinwand als Schauplatz ausgesucht hat, scheint sie sich nun dem TV-Bildschirm annähern zu wollen. An Vorbildern, die diesen Weg durch den Aufstieg der TV-Serie genommen haben, mangelt es ja auch nicht mangeln. Die 30-Jährige wird demnächst in die Rolle von Undine Spragg schlüpfen, die Romanfigur aus "The Custom Of The Country" von Edith Wahrton. Diese versucht sich mit allen Mitteln ihren Platz in der besseren Gesellschaft von New York zu erkämpfen. Produziert wird die Mini-Serie von Sony TV – geplant sind acht Folgen. Auch Hugh Laurie („Dr. House“) konnte sich für ein Engagement bei einer Mini-Serie begeistern, die von der BBC entwickelt wird. Auch wenn sie den Weg noch nicht ganz über den Atlantik geschafft hat, dürfte dies nur noch eine Frage der Zeit sein. „The Night Manager“, das auf dem gleichnamigen Roman von John le Carré stammt, wird zwar auf dem alten Kontinent produziert, wird aber wohl bereits sehr stark von diversen US-Sendern umgarnt. Im Mix aus Thriller, Drama, Verrat und Spionage wird neben Laurie auch Tom Hiddleston („Thor“) zu sehen sein.

US-Quoten-Update

The Flash© The CW
The CW hat sich wie auch in den letzten Jahren zunächst wieder aus dem Neustarts-Feuerwerk der anderen Sender herausgehalten - dafür gelang nun ein um so erfolgreicherer Einstand: Die neue DC-Comic-Serie "The Flash" legte mit 4,79 Millionen Zuschauern und 1,9/6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) einen für das kleine Network spektakulären Start hin und war sogar erfolgreicher als ABCs "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." (4,73 Mio. Zuschauer; 1,7/5 Prozent in der Zielgruppe). Es war der beste Serien-Auftakt für The CW seit fünf Jahren - zuletzt startete "Vampire Diaries" so erfolgreich. Ebendieses "Vampire Diaries" legte dafür aber auch ein vergleichsweise schwaches Comeback hin: 1,8 Millionen Zuschauer schalteten am Donnerstagabend ein, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,9 Prozent. Die fünfte Staffel startete noch mit 800.000 Zuschauern mehr. "Reign" unterbot direkt im Anschluss zudem alle Quoten der ersten Staffel. Auch "The Originals" schloss ans schwächere Ende der ersten Staffel an. Gut schlug sich im "Flash"-Schlepptau hingegen "Supernatural" und auch "Arrow" kam mit 2,8 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Marktanteil von 1,0/3 Prozent (Rating/Share) geringfügig stärker aus den Startlöchern als noch im Vorjahr.

Gracepoint© Fox
Der Donnerstag wird derzeit - neben CBS mit Football - ganz klar von ABC dominiert. "How to get away with murder" (12,15 Mio. Zuschauer, 3,3/10 Prozent in der Zielgruppe) lief ebenso wie "Scandal" (10,7 Mio. Zuschauer, 3,4/10 Prozent in der Zielgruppe) und "Grey's Anatomy" (9,44 Mio. Zuschauer, 2,7/9 Prozent in der Zielgruppe) auch in Woche 2 trotz leichter Rückgänge hervorragend. Dagegen fuhren Fox und NBC prompt die nächsten Flops ein. Bei Fox kam "Gracepoint" mit 4,76 Millionen Zuschauern und 1,2/3 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) sehr mau aus den Startlöchern. Und NBC bekommt wie in den letzten Jahren mit Sitcoms an diesem Abend ohnehin kein Bein mehr auf den Boden. "Bad Judge" startete vor 5,8 Millionen Zuschauern, in der Zielgruppe reichte es für 1,3/4 Prozent, "A to Z" tat sich im Anschluss mit 4,8 Millionen Zuschauern und 1,2/4 Prozent in der Zielgruppe noch schwerer. Man darf gespannt sein, ob es "The Blacklist" ab dem anvisierten Wechsel auf diesen Sendeplatz im Verlauf der Saison besser machen wird. Montags läuft es für James Spader weiter gut, auch wenn die Reichweite in dieser Woche knapp unter die 10-Millionen-Marke rutschte.

FOX© FOX
Bei den neuen Sitcoms hat aber nicht nur NBC mit Problemen zu kämpfen, auch Fox kann einen Neustart eigentlich direkt wieder abhaken: "Mulaney" funktionierte nach "Family Guy" gar nicht und blieb am Sonntagabend bei 2,3 Millionen Zuschauern und 1,0/3 Prozent in der Zielgruppe hängen. Nachdem "Simpsons" (4,3 Mio; 2,0/6 Prozent in der Zielgruppe) und "Family Guy" (3,6 Mio; 1,9/5 Prozent in der Zielgruppe) deutlich schwächer liefen als beim herausragenden Staffelauftakt, ging es in deren Sandwich auch für "Brooklyn Nine-Nine" kräftig bergab - noch hält sich die Serie auf dem neuen Sendeplatz aber über den Werten, die zuletzt dienstags erzielt worden waren. Am Vorabend legte "Bob's Burgers" einen gewohnt verhaltenen Einstand hin. 3,1 Millionen Zuschauer und 1,4/4 Prozent in der Zielgruppe waren aber immerhin mehr als man von der Serie zuletzt gewohnt war. Am vergangenen Freitag kehrte bei ABC unterdessen auch Tim Allen mit "Last Man Standing" zurück. 6,9 Millionen Zuschauer und 1,3/5 Prozent in der Zielgruppe - das war in etwa das gewohnte Quotenniveau, das allerdings auch nicht viel Luft nach unten lässt. Erfreulich entwickelte sich übrigens "Black-ish", das in Woche 3 wieder zulegen konnte und sich nach "Modern Family" weiter sehr gut schlägt.

American Horror Story Logo© FX
Bei FX legte unterdessen die neue Staffel von "American Horror Story" mit dem Titel "Freak Show" einen grandiosen Auftakt hin: 6,1 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu, das waren nochmal 600.000 mehr als bei der vorherigen Staffel "Coven", die bislang den Rekord hielt. Auch in der Zielgruppe konnte sich die Serie mit einem 3,1-Rating locker mit den Serien der Networks messen. Am Sonntag blieb der Start der neuen "Homeland"-Staffel mit einer Doppelfolge hingegen unter den Erwartungen. 1,61 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu, das waren fast 300.000 weniger als im vergangenen Jahr und auch weniger als bei der zweiten Staffel im Jahr 2012. Nachdem die Serie bislang aus Quotensicht von Jahr zu Jahr zulegen konnte, gibt es nun also erstmals einen Knick. Ernüchternd verlief auch das Debüt der Comedy "Survivor's Remorse" mit LeBron James. Bei Starz sahen gerae mal 203.000 Zuschauer zu - über 70 Prozent weniger als zuvor "Outlander" auf diesem Sendeplatz erzielte, zudem weniger als die Hälfte des Neustarts "Power" im Sommer.