US-Update vom 24. April
"Fuller House" kommt, "Daredevil" bleibt, "Sirens" geht
© ABC
Nun ist's offiziell: Netflix belebt die Sitcom "Full House" als "Fuller House" wieder und schickt "Daredevil" in eine zweite Staffel. Näher rückt das Ende womöglich bei "Girls". In der Quotenbetrachtung: Die spät gestarteten Serien und ihre Verlängerungschancen.
© Warner Seit Anfang April hält sich das Gerücht, dass die geplante Fortsetzung von "Full House" ein Neuzugang beim VoD-Dienst Netflix sein würde. Weder Netflix, noch das Produktionsstudio Warner wollten sich jedoch dazu äußern. Was im Bereich des Möglichen lag, wird nun zur Tatsache: Netflix hat jetzt offiziell 13 Folgen eines Sequels der Familien-Sitcom aus den 90er Jahren geordert. Premiere feiern wird "Fuller House" dann im kommenden Jahr. Ob die Olsen-Zwillinge dann mit von der Partie sein werden, steht momentan noch zur Debatte, ebenso wie die Beteiligung von Bob Saget, der einst das alleinerziehende Familienoberhaupt Danny Tanner verkörperte. John Stamos (Jesse Katsopolis) hingegen wird eine Produzentenrolle übernehmen und Gastauftritte als Onkel Jesse absolvieren. Im Mittelpunkt der Nachfolge-Serie steht die nächste Generation der Familie Tanner: D.J. Tanner-Fuller (Cameron-Bure) erhält bei der Erziehung ihrer Kinder Unterstützung von ihrer Schwester Stephanie und ihrer guten Freundin Kimmy Gibbler (Andrea Barber), die selbst wiederum Mutter ist. Alle wohnen gemeinsam unter einem Dach um sich und vor allem der kürzlich verwitweten und schwangeren D.J. zu helfen.
© Netflix Mit der Bestellung von "Fuller House" ist bei Netflix jedoch noch lange nicht Schluss. Um den eingeschlagenen Weg vielfältiger Eigenproduktionen weiterzugehen, schickt der Streamingdienst ein zusätzliches Projekt in Serie, von dem ohne Vorab-Pilot direkt zehn Epiosden in den Warenkorb gelegt wurden. Verantwortlich für das noch namenlose Projekt ist Aziz Ansari, dessen Engagement sich nach dem Ende von "Parks & Recreation", in der er in sieben Staffeln Tom Haverford mimte, nicht nur auf die Entwicklung der Comedy-Serie beschränken wird. Die Serie ist laut des Branchendienstes Deadline Hollywood semi-autobiographisch an Ansaris Leben angelegt und behandelt die allseits beliebten Themen Beziehung/Dating/Liebe. Gemeinsam mit Alan Yang, welcher ebenfalls bei "Parks & Recreation" beteiligt war, wird Ansari die Produktion in New York übernehmen. Und ein prominenter Gastpart ist auch bereits gesichert: Claire Danes kommt vorbei und wird der Serie einen Besuch abstatten.
© Netflix Nicht mehr neu ist hingegen die Marvel-Serie "Daredevil" bei Netflix. Erst seit dem 10. April steht die dreizehn Folgen umfassende erste Staffel zum Abruf bereit und jetzt schon gab es grünes Licht für den Zweitling. Zurückkehren wird die Superhelden-Serie 2016 - dann aber mit einem neuen Showrunner-Duo. Statt Steven DeKnight werden sich Doug Petrie ("Buffy") und Marco Ramirez ("Sons of Anarchy") den Posten teilen. Gestartet ist die Serie über den Verbrechen bekämpfenden Rechtsanwalt Matt Murdock/Daredevil dabei als erste von insgesamt fünf Marvel-Serien beim Streamingdienst. Der Boom - ob auf dem kleinen Bildschirm oder im Kino - von Stoffen rund um das Marvel-Universum reisst auch jenseits von Netflix nicht ab. Bei ABC sind mit "Marvel's Agent Carter", "Agents of S.H.I.E.L.D" und einem geplanten Spin-Off die Superhelden-Aktien ebenfalls hoch im Kurs. Und nun arbeitet Oscarpreisträger John Ridley ("12 Years a Slave"/Bestes Drehbuch) angeblich an einem Projekt, welches ebenfalls einen Marvelhelden ins Zentrum rückt. Welchen Stoff sich Ridley dabei vornehmen wird, ist bislang noch ein gut behütetes Geheimnis.
© HBO Passenderweise am Tag des National Weed Day gab HBO-Chef Michael Lombardo bekannt, dass es die Comedy-Webserie "High Maintenance" fortan beim Pay-TV-Sender zu sehen geben wird. Bestellt hat der Sender sechs Folgen über den namenlosen Drogendealer "The Guy" (Ben Sinclair) aus Brooklyn, der einen illustren Kundenkreis mit seiner Ware beliefert. Hinter dem Projekt steht das Ehepaar Ben Sinclair und Katja Blichfeld, das bereits 19 Folgen in fünf Staffeln bei Vimeo zum Abruf bereit stellte. Auch besagte Folgen, die bereits im nicht linearen TV verfügbar waren, wird es im Laufe des Jahres bei HBO, HBO NOW und HBO GO zu sehen geben. Damit dürfte die Fortführung eines humoristischen Umgangs mit der Droge nach dem Ende von "Bored To Death" vor vier Jahren bei HBO wohl gelegt sein.
© MTV Über Twitter gab die Hauptdarstellerin der MTV-Serie "Eye Candy" Victoria Justice nun bekannt, dass die Serie nicht mit einer zweiten Staffel zurückkehren wird. Eine Staffel lang verkörperte sie die Computer-affine Lindy Sampson, die gemeinsam mit ihren Hacker-Freunden einen vermeintlichen Mörder in Manhattan überführen will. Gestartet war die zehn Folgen starke Serie im Januar dieses Jahres, allerdings blieb die Serie unter den Erwartungen des zu Viacom gehörenden ehemaligen Musik-Senders MTV und erreichte im Schnitt 592.000 Zuschauer während der ersten Staffel. MTV hat das Ende der Drama-Serie bereits bestätigt.
© HBO Nicht nur bei „Eye Candy“ wurde der Rotstift angesetzt, auch USA Network sieht keine Zukunft mehr bei einer seiner Serien. Dabei trifft es die Comedy-Serie "Sirens", die Zugleich einen Vorstoß im Bereich der fiktionalen halbstündigen Comedy-Serien markierte. Nach zwei Staffeln ist demnach Schluss mit den Geschichten über die Rettungshelfer aus Chicago. Und auch über das Ende einer weiteren Serie darf spekuliert werden. Lena Dunham, Mastermind und Kopf der HBO-Serie "Girls", äußerte sich gegenüber der "Variety" über das Ende von Serien und den Fehler von Serienmachern, Serien oftmals nicht rechtzeitig zu beenden und stattdessen lieber weitere aber enttäuschende Staffeln zu produzieren. Dunham und ihre ausführende Produzentin Jenny Konner können sich dahingegen jedoch vorstellen, die Serie mit der sechsten Staffel abzuschließen. Zwei Staffeln würden somit aber noch ausstehen. Auch einen Film zieht Dunham in Betracht – allerdings erst dann, wenn sie und ihre Kolleginnen das Alter von 40 erreicht haben und damit Zeit verstrichen und sich weitere Geschichten ereignet haben.
© ABC Reingefallen! Auf eine Frage der Nachrichten-Reporterin Sam Rubin antwortete Josh Dallas, der in der ABC-Serie "Once Upon A Time" die Figuren David Nolan und Prinz David "Charming" verkörpert, etwas unbedacht. Doch was war genau passiert? Rubin setzte die Verlängerung der Serie in ihrer Frage voraus und legte den Schwerpunkt ihrer Frage darauf, wann es für ihn dort weitergehen würde. Seine Antwort "Juli" impliziert die Verlängerung der märchenhaften Serie. Auch wenn offiziell noch nichts bestätigt wurde, dürfte der Schauspieler vorzeitig eine Verlängerung um eine fünfte Staffel verraten haben. Sicher und sehr früh in den Genuss einer Verlängerung kommt dahingegen die Serie "Younger" bei TV Land. Nach lediglich vier Folgen der Premierenstaffel gab es das Okay des Senders über die 40-jährige Liz (Sutton Foster), die sich für den Wiedereinstieg in den Beruf als Mittzwanzigern ausgibt. Die zweite Staffel wird dabei zwölf Folgen umfassen. Ebenfalls in weitere Runden geschickt werden an anderer Stelle "Inside Amy Schumer" und "Faking It". "Inside Amy Schumer" erhält dabei eine vierte Staffel bei Comedy Central und „Faking It“ eine dritte Staffel bei MTV.
© Disney Channel Die US-Kreativen waren wohl auch schonmal kreativer: Auf der Suche nach Stoff für neue Serien verfällt man derzeit mit Vorliebe darauf, Altbekanntes in Serienform neu aufzulegen. Nun könnte auch "Galaxy Quest" eine Fortsetzung als Serie finden. Der Film aus dem Jahr 1999 war eine Parodie auf Serien à la Star Trek. Im Mittelpunkt standen die Darsteller einer gleichnamigen eingestellten Sci-Fi-Fernsehserie, die sich unversehens tatsächlich im Weltraum wiederfinden, um eine Alien-Nation zu retten. Robert Gordon, der schon das Buch für den Film geschrieben hat, soll für Paramount auch für eine mögliche Serie das Skript schreiben. Ebenfalls wiederbelebt werden soll das "Muppets"-Universum. Nachdem schon bekannt war, dass ABC eine Pilot Presentation bestellt hat, berichtete "Entertainment Weekly" nun, wie diese neue Serie aussehen soll: Sie wäre - bei Bestellung - im Stil einer Mockumentary gehalten und solle das Privatleben von Kermit, Miss Piggy & Co. beleuchten.
© Gage Skidmore (CC BY-SA 2.0) Mit dem "CSI"-Franchise steuerte Jerry Bruckheimer mal die erfolgreichsten Serien zum US-Fernsehen bei, zuletzt war er als Serienproduzent allerdings nicht unbedingt vom Glück verfolgt und konnte eher mit Filmen von sich reden machen. Für Spike TV arbeitet er jetzt aber wieder an einer neuen Serie. So pilotiert er die Serie "Harvest", die vor zwei Jahren schon einmal an A&E verkauft worden, dann aber nicht realisiert worden war. Im Mittelpunkt steht der Friedhofswächter einer Kleinstadt, dessen Leben auf den Kopf gestellt wird, als sein krimineller Vater ihn ausfindig macht. Um seine Tochter zu schützen, sieht er keine andere Möglichkeit, als in den illegalen Organhandel einzusteigen. Auch bei Amazon laufen die Arbeiten an neuen Piloten. Sein TV-Debüt gibt dabei der Autor Bob Nelson, der für den Film "Nebraska" für den Oscar nominiert war. Für Amazon arbeitet er nun an der Single-Camera-Sitcom "Highston". Im Mittelpunkt steht ein 19-Jähriger, der in seiner Vorstellung auf Berühmtheiten trifft, die ihn mit Tipps zum Erwachsenwerden versorgen. Sacha Baron Cohen ist als Executive Producer mit an Bord. Und auch Whitney Cummings ("2 Broke Girls") ist gut im Geschäft. Für HBO darf sie einen Piloten produzieren, der lose auf dem Buch "Are Men Necessary?" basiert.
© Comedy Central Nun läuft der Countdown: Nachdem Jon Stewart Anfang Februar angekündigt hat, die "Daily Show" zu verlassen, gibt es nun einen Termin für seinen Abschied: Zum letzten Mal wird er die "Daily Show" am 6. August präsentieren, wie er in seiner Show ankündigte. Wann sein Nachfolger, der südafrikanische Comedian Trevor Noah, seine erste Sendung moderieren wird, ist bislang noch nicht bekannt. In einem Interview mit dem britischen "Guardian" hat Jon Stewart über die Gründe für seinen Abschied gesprochen. Es sei nicht so gewesen, dass die Show nicht mehr funktionieren würde oder er nicht wisse, wie er sie weiter machen solle. Er habe eher das Gefühl: "Ja, es funktioniert, aber ich ziehe daraus nicht mehr die gleiche Befriedigung." Solche Phasen der Unzufriedenheit habe es immer wieder gegeben und sie vergehen auch wieder - aber diese Phasen seien immer länger geworden. Zudem habe er vier Wahlen begleitet - und es spreche nichts dafür, dass die Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 sich groß davon unterscheiden werde. Dafür sei es eine gute Möglichkeit für seinen Nachfolger, sich zu präsentieren.
US-Quoten-Update
© The CW Auch wenn das Ende der Season schon mit großen Schritten näher rückt: Am vergangenen Freitag brachte The CW mit "The Messengers" noch eine neue Serie an den Start. Die Ausbeute fiel dabei ziemlich ernüchternd aus: 1,2 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 0,3 - das ist selbst für CW-Verhältnisse wenig. Von seinen Sommer-Serien ist das Network allerdings solche Quoten gewohnt - und der größere Teil der Serie läuft auch tatsächlich nach Ende der offiziellen Season. Allzu viel dürfte man bei The CW also ohnehin nicht erwartet haben. Deutlich besser schlägt sich das Mitte März gestartete "iZombie", auch wenn die Serie in dieser Woche einen neuen Tiefstwert hinnehmen musste. Das Zielgruppen-Rating ging auf 0,6/2 Prozent zurück, was aber zumindest noch rundum solide war. 1,8 Millionen Zuschaue wurden insgesamt gezählt. Einer zweiten Staffel dürfte damit wenig im Wege stehen.
© NBC Ebenfalls erst spät in der Saison gestartet hat NBC "A.D.: The Bible Continues" - die Fortsetzung der Miniserie "The Bible", die sich auf dem History Channel einst als Quoten-Sensation entpuppte. Bei NBC entwickelt sie sich hingegen langsam zur herben Enttäuschung: In Woche 3 waren noch 6,4 Millionen Zuschauer übrig - halb so viele wie in besten Zeiten bei History. In der Zielgruppe fiel "A.D." mit 1,2/3 Prozent (Rating/Share) Marktanteil sogar klar in den roten Bereich und landete damit auch klar hinter "Secrets & Lies" bei ABC, das Anfang März einen eher enttäuschenden Start hingelegt hatte, seine Zuschauer seitdem aber halten konnte und damit inzwischen gar nicht mehr so schlechte Chancen auf eine zweite Staffel hat. Der NBC-Thriller "American Odyssey" hat hingegen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Zukunft: Die Werte von "A.D." werden noch deutlich unterboten. 3,11 Millionen Zuschauer und 0,5/2 Prozent in der Zielgruppe sind ein veritables Quoten-Desaster.
© CBS Knifflig bleibt die Entscheidung, was die Zukunft von "CSI: Cyber" angeht. Der Test am Dienstagabend brachte eher weniger erfreuliche Ergebnisse. Zwar schalteten insgesamt gesehen sogar etwas mehr Zuschauer ein als sonst mittwochs (8,4 Millionen), in der Zielgruppe setzte es mit 1,2/4 Prozent aber einen neuen Tiefstwert. "Chicago Fire" von NBC behielt bei den jungen Zuschauern auf diesem Sendeplatz damit ganz klar die Oberhand (1,6/5 Prozent). Auf den Vorlauf kann CBS das nicht schieben: Zwar liefen bei CBS nur Wiederholungen der "NCIS"-Serien, bei NBC war der Sitcom-Flop "One Big Happy" aber auch nicht stärker. Zurück am Mittwochabend reichte es für "CSI: Cyber" dann wieder für die gewohnten 1,5/5 Prozent in der Zielgruppe. Solide, aber reichlich unspektakuläre Werte. Viele Beobachter gehen davon aus, dass wohl entweder "CSI" oder "CSI: Cyber" eine weitere Staffel bekommen werden, aber eher nicht beide. "CSI" tat sich zuletzt am späten Sonntagabend noch etwas schwerer als "CSI: Cyber". Doch andere Serien hatten es auf dem Sendeplatz dort in den letzten Jahren ebenfalls nicht leicht. Viele Unbekannte und eine harte Entscheidung also, die die CBS-Verantwortlichen in den nächsten Tagen zu fällen haben.
© ABC Einfacher dürfte ABC die Entscheidung über die Zukunft der Sitcom "Fresh Off the Boat" fallen. Nach einem hervorragenden Start Anfang Februar gingen die Quoten zwar spürbar zurück, zuletzt zeigte man sich mit Werten von 1,5/5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) aber ziemlich stabil auf einem ordentlichen Quotenniveau. Angesichts vieler Fehlschläge, gerade im Sitcom-Bereich, wird man auf einen solchen Stabilitätsanker wohl kaum verzichten wollen. Das nachfolgende Format "Repeat after me", in dem Stars mit einem Knopf im Ohr "ferngesteuert" mit normalen Passanten interagieren und dabei mit versteckter Kamera gefilmt werden, kam zum Abschied auf 3,6 Millionen Zuschauer und 1,1/4 Prozent in der Zielgruppe - ein okayer Wert für ein non-fiktionales Format.
"Fuller House" kommt, "Daredevil" bleibt, "Sirens" geht
URL zu diesem Artikel: https://www.dwdl.de/usupdate/50702/fuller_house_kommt_daredevil_bleibt_sirens_geht/
© DWDL.de GmbH, 2001-2021