Under the Dome© CBS Broadcasting Inc.
CBS zieht bei "Under the Dome" nach drei Staffeln den Stecker. Das Staffelfinale, das in der kommenden Woche am Donnerstag zu sehen sein wird, ist zugleich auch das Serienfinale. Damit endet eine Serie, die tatsächlich etwas verändert hat: Sie bewies nämlich, dass die Networks auch in den Sommermonaten, die ganz überwiegend mit Reality-Programm und Wiederholungen bestritten wurden, mit der richtigen fiktionalen Serie ein sehr großes Publikum ansprechen können. Über 13,5 Millionen Zuschauer sahen einst die Premiere der ersten Staffel, auch in der Zielgruppe brauchte sich die Serie aus Reichweitensicht trotz des Sommer-Sendeplatzes nicht hinter den Produktionen aus der normalen Season zu verstecken. Doch schon die zweite Staffel konnte im vergangenen Jahr nicht an die alten Erfolge anknüpfen, Staffel 3 verlor nochmal deutlich an Reichweite. Aus diesem Grund zieht man nun einen Schlussstrich. CBS zufolge wird das zentrale Geheimnis um die Kuppel gelüftet, die Geschichte also zu einem runden Abschluss gebracht. Dennoch dürften lose Enden bleiben - schließlich sagte Executive Producer Neal Bear noch vor kurzem, dass er die Geschichte über die Bürger von Chester's Mill gerne noch so viele Sommer weiter erzählen wolle, wie die Menschen sie sehen wollen.

Apple© Apple
Steigt nun der nächste große Player, der nicht aus dem traditionellen TV-Business kommt, in die Produktion eigener Serien ein? Genau davon möchte "Variety" Wind bekommen haben. Demnach hat Apple man zumindest erste Fühler ausgestreckt und mit Verantwortlichen in Hollywood gesprochen, um deren Interesse auszuloten, Inhalte für das Unternehmen zu produzieren. Die Angaben, wie groß die Ambitionen von Apple seien, würden dabei aber variieren, je nachdem, wen man frage. Dass Apple es aber durchaus ernst meinen könnte, zeige schon die Tatsache, dass auch Apple um die einstigen "Top-Gear"-Stars um Jeremy Clarkson mitgeboten habe - letztlich im Bieterwettstreit aber Amazon unterlegen sei. Dass Apple in die Inhalte-Produktion einsteigen könnte, wird freilich schon seit vielen Jahren spekuliert. Befeuert werden die neuen Gerüchte davon, dass Apple offenbar an einem TV-Streaming-Angebot arbeitet, mit dem man Kabelnetzbetreibern das Wasser abgraben will. Über eine neue Version der Apple-TV-Box könnte man dann TV-Sender als Stream empfangen. Darauf aufbauend wäre als Alleinstellungsmerkmal auch eigener Streaming-Content vorstellbar.

Amazon Instant Video© Amazon
Bryan Cranston aus "Breaking Bad" und "Dr. House"-Mastermind David Shore haben nun einen Abnehmer für ihr neuestes Serienprojekt "Sneaky Pete" gefunden. Nachdem der Pilot zunächst für CBS entwickelt wurde, dort aber doch nicht weiterverfolgt wurde, hatte Amazon zugegriffen und diesen im August wie üblich zur allgemeinen Begutachtung online gestellt. Die Amazon-Nutzer bewerteten den Pilot mit im Schnitt viereinhalb Sternen - genug, um "Sneaky Pete" nun als Koproduktion von Sony und den Amazon Studios in Serie zu schicken. Im Mittelpunkt der Serie steht ein Ex-Häftling, der die Identität seines ehemaligen Zellengenossen Pete annimmt, um sich vor Angriffen der Mafia zu schützen. Mit neuer Identität und neuer Familie nimmt dieser nicht nur anschließend Kriminelle in einem Kautionsbüro hoch, sondern muss auch eine neue Rolle als Ehemann einnehmen und lernt damit das Leben in einer Familie kennen, die er selbst nie hatte. Gleichzeitig mit "Sneaky Pete" wurde auch noch der Serienpilot "Casanova" zur Abstimmung bereitgestellt. Angesichts der eher mittelmäßigen Bewertung sollen hier aber nun erstmal zusätzliche Scripts abgewartet werden, ehe über eine mögliche Serienbestellung entschieden wird.

Narcos© Netflix
Weniger als eine Woche, nachdem Netflix die erste Staffel der Serie "Narcos" über den kolumbianischen Drogenkönig Pablo Escobar veröffentlicht hat, hat man nun bereits grünes Licht für eine zweite Staffel gegeben. Einen Wechsel gibt's allerdings hinter den Kulissen: Während die erste Staffel noch von Chris Brancato verantwortet wurde, übernimmt in Staffel 2 Adam Fierro diesen Job. Brancato kümmert sich inzwischen um das biblische Drama "Of Kings and Prophets", das zur Mid-Season bei ABC an den Start gehen soll. Geplant war "Narcos" ursprünglich übrigens mal als einzelner Film. Im Juli erklärte das Kreativ-Team den Wechsel auf eine Serie so. "Wenn man in die Komplexität der Drogenwelt und der Charaktere eintaucht, dann stellt man fest, dass man viel Zeit braucht, um diese Geschichte zu erzählen." Nun erhalten sie mindestens ein weiteres Jahr Zeit dafür.

Coach© NBC
"Ich bin so froh, dass NBC 'Coach' neu auflegt. Ich war so häufig nachts wach gelegen und habe mich gefragt, was der Coach wohl in den letzten 18 Jahren gemacht hat. Gott sei Dank gibt’s da bald Aufklärung." So spottete Jimmy Kimmel bei den Upfronts im Mai über die Ankündigung von NBC, die Sitcom "Coach" nach 18 Jahren neu aufzulegen. Nun wird Kimmel wohl weiterhin schlecht schlafen: Zunächst hatte NBC doch nur eine statt der ursprünglich direkt bestellten 13 Folgen produziert - und nach einigem Hin und Her nun entschieden, doch komplett die Finger davon zu lassen. Sie kennen die Serie gar nicht? Das kommt nicht von ungefähr. Hierzulande war sie von Ende der 80er bis Mitte der 90er unter dem Titel "Mit Herz und Schmerz" bei RTL zu sehen. Die letzten beiden der insgesamt bislang neun produzierten Staffeln schafften es gar nicht nach Deutschland. Dafür versuchte sich RTL mal an einer deutschen Adaption unter dem Titel "Is' was Trainer?", fand die aber so schlecht, dass man sie gar nicht erst zeigte. Erst drei Jahre später lief diese dann doch noch - beim ZDF. Diesmal dürfte wohl kaum ein anderer Sender als Retter einspringen.

Hindsight© VH-1
Dass eine schon vorliegende Serienbestellung in diesen Tagen keine Garantie mehr dafür ist, dass sie auch wirklich produziert wird, mussten auch die Macher von "Hindsight" erfahren. Nachdem die erste Staffel bei VH-1 gut angekommen war, hatte Viacom im März eigentlich bereits eine zweite Staffel bestellt. Doch nun die Rolle rückwärts. Begründet wird das von Viacom unter anderem mit dem derzeit "überfüllten" Serienmarkt. Weil immer mehr Sender und Streaming-Anbieter eigene Serien produzieren lassen, müsse man noch einmal genau überlegen, wo genau die Nische ist, in der VH-1 einzigartige Serien anbieten könne. Eine Abkehr von fiktionalen Serien sei das aber nicht, betont man. Gleich klare Verhältnisse schuf hingegen USA Network bei der Serie "Complications": Wenige Wochen nach dem Finale der ersten Staffel hat man entschieden, die Serie einzustellen. Sie rangierte nur auf Platz 5 von 5 der neu gestarteten USA-Network-Serien in diesem Sommer.

Survivor's Remorse© Starz
Weiter gelacht werden darf hingegen über "Survivor's Remorse". Die Sitcom über ein junges Basketball-Talent, das mit 20 einen Vertrag in der Profiliga erhält, wurde bereits kurz nach dem Start der zweiten Staffel um eine dritte verlängert. Die Quoten hatten zuletzt im Vergleich zur ersten Staffel nochmal zugelegt, insofern kommt die Entscheidung für die Serie, hinter der LeBron James steht, nicht wirklich überraschend. Und auch TV Land hat bei zwei seiner Serien die Entscheidung getroffen, eine weitere Staffel zu bestellen: "The Jim Gaffigan Show" und "Impastor" gehen somit weiter. Die beiden Serien sind Teil der Strategie, bei Eigenproduktionen mehr auf "edgy" Serien zu setzen, die auch mehr auf eine episodenübergreifende Handung setzen. Während die "Jim Gaffigan Show" schlicht Jim Gaffigan in den Mittelpunkt stellt, handelt "Impastor" von einem Mann mit Spielschulden, der in seiner Not die Identität eines Pastors in einer Kleinstadt annimmt.

Americas Got Talent© NBC
Die vielleicht am wenigsten überraschende Meldung des Jahres: "America's Got Talent" geht auch im kommenden Jahr mit der dann bereits elften Staffel weiter. Die Talentshow war auch in diesem Jahr wieder das meistgesehene Sommer-Format im US-Network-Fernsehen und lockte auch 2015 - wie in den neun Jahren zuvor - regelmäßig über zehn Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Ob die Jury, der neben Howard Stern, Melanie Brown und Howie Mandel auch Heidi Klum angehört, im kommenden Jahr in unveränderter Form wieder mit an Bord sein wird, ist noch nicht bekannt.

Donald Trump© Trump
Eigentlich liegen NBC und Donald Trump über Kreuz. Weil Trump seit Bekanntgabe, ins Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur mit markigen, aber häufig fremdenfeindlichen und sexistischen Äußerungen auf sich aufmerksam macht, weigerte sich NBC, die von Trump mitveranstaltete Wahl zur "Miss USA" zu übertragen. Zudem kündigte man an, nicht weiter bei "The Apprentice" bzw. "Celebrity Apprentice" mit Trump zusammenzuarbeiten. Trump kündigte daraufhin eine Klage gegen NBC an. Doch die Beziehung kann gar nicht so vergiftet sein als dass man nicht gegenseitig von einem Auftritt Trumps profitieren wollen würde. Und so wird Donald Trump am 11. September bei der neuen "Tonight Show" mit Stephen Colbert zu sehen sein.

US-Quoten-Update

MTV Video Music Awards© MTV
Die MTV Video Music Awards sorgten nicht zuletzt mit Kanye Wests Ankündigung, für die Präsidentschaft in den Vereinigten Staaten zu kandidieren, einmal mehr für Schlagzeilen. Die Zuschauerzahlen im klassischen TV waren allerdings leicht rückläufig: 9,8 Millionen sahen übergreifend über alle zehn Viacom-Sender hinweg zu, ein Jahr zuvor waren es noch 10,3 Millionen. Dafür feiert man bei MTV andere Zahlen. So seien die VMA das "most tweeted TV program ever". Während Kanye Wests abgefahrener Rede wurden pro Minute im Schnitt 247.525 Tweets abgesetzt, weltweit gab es insgesamt 47 Millionen Tweets zur Sendung. 39 Millionen Facebook-Interaktionen wurden am Tag der Show gezählt. Und während im klassischen TV die Zuschauerzahl rückläufig war, zog die Zahl der Streams um über 50 Prozent auf 25,1 Millionen an.

Fear the Walking Dead© AMC/Amazon
Der "Walking-Dead"-Ableger "Fear the Walking Dead", der zur gleichen Zeit bei AMC zu sehen war, hatte in Woche 2 also einen nicht zu unterschätzenden Gegner. Gemessen daran und angesichts der Tatsache, dass insbesondere bei der linearen Ausstrahlung nach der Premieren-Folge in der Regel ein deutliches Nachlassen der Zuschauerzahlen zu beobachten ist, können sich die Quoten weiter mehr als sehen lassen. 8,2 Millionen Zuschauer sahen die zweite Folge, das Zielgruppen-Rating lag bei hervorragenden 4,1. Folge 1 hatten am Premieren-Tag noch 10,1 Millionen Zuschauer gesehen, das Zielgruppen-Rating hatte 4,9 Prozent betragen. Bei den jungen Zuschauern ist damit auch "Fear the Walking Dead" noch immer erfolgreicher als fast alle Serien der großen Networks.

The Carmichael Show© NBC
Bei NBC freut man sich unterdessen über einen schönen Erfolg im so schwierig gewordenen Sitcom-Genre. Nachdem "The Carmichael Show" in der vergangenen Woche schon einen ordentlichen Start hingelegt hatte, steigerte sich die Serie entgegen der Gewohnheiten in Woche 2 sogar noch. Mit einem Zielgruppen-Marktanteil von 1,2/4 Prozent war sie so erfolgreich, wie keine Sommer-Comedyserie in Woche 2 seit elf Jahren mehr. Weit weniger positiv dürfte man bei ABC die Serie "The Whispers" beurteilen, deren erste Staffel am Montag vor 2,8 Millionen Zuschauern zu Ende ging. Mit 0,7/2 Prozent in der Zielgruppe war sie zum Finale zwar etwas erfolgreicher als in den Wochen zuvor, lag aber klar unter dem Soll. Gestartet war die Serie Anfang Juni mit 5,7 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 1,5 Prozent noch gut. Die Chancen auf eine Fortsetzung dürften angesichts dessen eher überschaubar sein.