CBS© CBS
CBS hat frühzeitig einen Großteil seiner Serien für eine weitere Staffel verlängert. Schon bekannt war, dass "The Big Bang Theory" und "Navy CIS" weiter gehen werden, dazu gesellen sich nun im Drama-Bereich noch die langlaufenden Serien "NCIS: Los Angeles", "NCIS: New Orleans", "Hawaii Five-0", "Blue Bloods", "Scorpion" und "Madam Secretary". Zudem erhalten auch die beiden Neustarts "Bull" und "MacGyver" eine zweite Staffel. "MacGyver" hat sich am Freitagabend gut etabliert, nachdem dieser Saison der zunächst gedrehte Serien-Pilot zunächst für untauglich befunden und nochmal völlig neu gedreht worden war - das Festhalten an der Serie hat sich also gelohnt. Im Sitcom-Bereich gehen neben "TBBT" nicht nur "Life in Pieces" und "Mom" weiter, auch gleich drei neue Comedyserien erhalten eine zweite Staffel: "Kevin can wait" mit Kevin James, "Man with a Plan" mit Matt LeBlanc sowie die erst Anfang Februar gestartete Sitcom "Superior Donuts". Im Non-Fiktionalen erhielten auch "Survivor" und die News-Magazine "60 Minuts" und "48 Hours" grünes Licht für Staffel 2.

Criminal Minds© ABC Studios
Wenn auf einen Schwung so viele Serien verlängert werden, dann lohnt natürlich auch ein Blick darauf, wer denn auffälligerweise fehlt. Dazu gehören "Criminal Minds" und "Criminal Minds: Beyond Borders". Hier dürfte vor allem noch darüber verhandelt werden, ob neben der noch immer erfolgreichen Mutterserie auch das quotenschwache Spin-Off eine weitere Staffel erhalten wird. Eng wird es für die Sherlock-Holmes-Serie "Elementary", die derzeit aus Quotensicht ein sehr schwaches Bild abgibt. Auch für "Code Black" sind die Aussichten nicht allzu gut. Im Sitcom-Bereich hat der Neustart "The Great Indoors" noch realistische Chancen, eine zweite Staffel zu ergattern - dann hätte CBS schon sechs eingeführte Sitcoms für nächste Saison auf dem Zettel, so viele seit mehreren Jahren nicht mehr. Und dann wäre da ja auch noch "2 Broke Girls", gegen dessen Verlängerung aus Quotensicht eigentlich auch nichts spricht. Daher dürfte für "The Odd Couple" auch kaum noch Platz sein. Praktisch keine Chance haben "Pure Genius", "Doubt" und "Training Day".

Wer sich in Deutschland über häufige Werbeunterbrechungen echauffiert, sollte mal einen Blick ins gepriesene TV-Land USA werfen. Dort sind die Unterbrechungen noch deutlich zahlreicher gesät, nicht nur bei Shows und Serien, sondern auch im Sport-Bereich. Dass beispielsweise Football-Übertragungen dadurch zu einer teils zähen Angelegenheit werden, hat man nun auch bei der NFL erkannt und versucht nach zuletzt etwas gesunkenen Zuschauerzahlen, das zu ändern. Commissioner Roger Goodell schrieb an NFL-Fans, dass die Liga in Zusammenarbeit mit den übertragenden Sendern daran arbeitet, die Zahl der Unterbrechungen auf voraussichtlich vier pro Quarter zu reduzieren. Insbesondere die bisherige Praxis, dass nach einer Werbeunterbrechung der Kick-Off zu sehen war und direkt wieder Werbung kam - sogenannten "double-ups" - will man abschaffen. "Das machte mich wahnsinnig", räumt Goodell ein und spricht damit wohl vielen aus dem Herz. Im Gegenzug zur Reduzierung der Anzahl der Unterbrechungen soll aber deren Länge aufgestockt werden: Statt 1:50 Minuten soll es pro Unterbrechung nun 2:20 Minuten Werbung geben. Neben dieser Maßnahme versucht die NFL noch weitere Dinge, um das Spiel zu beschleunigen. Mehr dazu hier

The Knick© Cinemax
Während man hierzulande mit "Charité" gerade überaus erfolgreich in die frühe Krankenhausgeschichte reist, ist bei der US-Serie "The Knick" von Steven Soderbergh mit Clive Owen nun endgültig Schluss. Die letzte Folge der zweiten Staffel liegt nun schon über ein Jahr zurück, bislang gab es aber keine Entscheidung des Senders Cinemax über eine Zukunft. Nachdem Clive Owen aus der Serie ausgestiegen war, hatte man überlegt, zwei neue Staffeln zu bestellen, die mit neuem Cast in einer anderen Zeit hätten spielen sollen. Diese Pläne hat man nun zu den Akten gelegt. Der Sender wolle sich nun wieder ganz auf seine ursprüngliche Ausrichtung auf actionreiche Serien legen, wobei man hier insbesondere auf internationale Koproduktionen setzt.

Shades of Blue© RTL / NBCUniversal
Weiter geht's hingegen für die Jennifer-Lopez-Serie "Shades of Blue". Obwohl die zweite Staffel erst vor kurzem gestartet ist - und aus Quotensicht nicht gerade erfolgreich - hat NBC nun bereits eine dritte Staffel in Auftrag gegeben. Hier geht es wohl vor allem darum, Jennifer Lopez weiter an den Sender zu binden. NBC arbeitet mit ihr auch beim neuen Tanz-Wettbewerb "World of Dance" zusammen. Außerdem gibt es Spekulationen, dass NBC "American Idol" neu auflegen will - da wäre sie natürlich ebenso prädestiniert. Davon will sie aber noch nie etwas gehört haben, sagte Lopez nun auf einer Presseveranstaltung. Weitere Verlängerungen: Hulu hat eine zweite Staffel der Serie "Shut Eye" mit dem aus "Burn Notice" bekannten Jeffrey Donovan bestellt, bei Comedy Central gehen die "Detroiters" in eine zweite Runde.

Top Gear© BBC
Im Sommer vergangenen Jahres endete nach sechs Staffel auf dem US-Sender History die zweite US-Version von "Top Gear", nachdem sich zuvor schon NBC an einer Adaption versucht hatte - doch allzu lange müssen die Amerikaner trotzdem nicht auf eine eigene Version der Autoshow verzichten: Die BBC macht es mit ihrem US-Ableger BBC America nun kurzerhand selbst. Im Lauf des Jahres wird auf dem Sender eine acht Folgen umfassende neue Staffel von "Top Gear America" Premiere feiern. Als Moderatoren sind Schauspieler William Fichtner, Drag Racer Antron Brown und der britische Auto-Journalist Tom "Wookie" Ford mit an Bord. BBC America zeigt in den USA auch das Original-"Top-Gear" aus Großbritannien.

Lucifer© Fox
Fox wird in dieser Saison doch nicht 22 Folgen seiner Serie "Lucifer" ausstrahlen, sondern nur 18 - dies kündigte das Network mit Verweis auf fehlende Sendeplätze an. Erst am 1. Mai wird die Serie nämlich aus der seit Ende Januar andauernden Pause zurückkehren, eigentlich hätten dann noch neun Episoden ausgestanden und wären somit bis in den Juni also weit nach Ende der regulären Season zu sehen gewesen. Nun werden die vier Folgen kurzerhand in die kommende Saison geschoben - die dann zusätzich zu den ohnehin bestellten zu sehen sein sollen. Immerhin konnten die Macher die Fans beruhigen: Das eigentliche Staffel-Finale war ursprünglich ohnehin nach 18 Folgen geplant worden, die Geschichte kommt also zum geplanten Abschluss - bzw. zum geplanten Cliffhanger. Fox hatte die Staffelbestellung erst nachträglich auf 22 aufgestockt, es handle sich somit also um Extra-Episoden, die weitgehend für sich allein stehen würden.

US-Quoten-Update

Empire© Fox
Die erst in diesem Jahr spät in die Saison gestarteten Dramaserien haben es weiterhin schwer im US-Fernsehen. Auch von der Fox-Eventserie "Shots Fired" wird man im Vorfeld mehr erwartet haben als die 4,7 Millionen Zuschauer und 1,1/4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share), die es letztlich zum Auftakt geworden sind. Viel sollte die Serie da jetzt schon nicht mehr verlieren, um nicht vollends als Flop abgestempelt werden zu müssen. Im Anschluss daran kehrte "Empire" mit fast acht Millionen Zuschauern aus der Pause zurück, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 2,8/10 Prozent. Die Musik-Soap ist in Staffel 3 damit zwar weiterhin meilenweit von ihren Bestwerten aus den ersten beiden Staffeln entfernt, bleibt aber unter den zwei erfolgreichsten Network-Serien des Landes. Es wird noch spannend, ob in der Jahresend-Abrechnung "This is us" oder "Empire" vorne landet.

Late Show with Stephen Colbert© CBS
Der Trump-bedingte Aufschwung für Stephen Colberts "Late Show" bei CBS war kein Strohfeuer: Mittlerweile schaffte es Colbert die siebte Woche in Folge mehr Zuschauer anzulocken als der bisherige Marktführer Jimmy Fallon mit seiner "Tonight Show" bei NBC - auch wenn das Rennen mit 3,2 zu 3,1 Millionen Zuschauern knapp war. Im Vergleich mit der gleichen Woche im vergangenen Jahr steigerte Colbert seine Reichweite um gut ein Viertel. Beim jungen Publikum bleibt Jimmy Fallon aber uneinholbar vorne: Ein durchschnittliches Zielgruppen-Rating von 0,75 für Fallon stand da 0,54 für Colbert gegenüber. Trotzdem dürfte man nach anfänglichen Zweifeln, ob Colbert die richtige Wahl für die Nachfolge von David Letterman war, bei CBS nun so zufrieden sein wie nie nach dem Wechsel.