Facebook© flickr: dailyinvention/Facebook
Unter die neuen Player im Serien-Business hat sich längst auch Facebook gemischt. Wie "Variety" berichtet, arbeitet man derzeit beispielsweise an der Serie "Five Points", die unter anderem von "Scandal"-Star Kerry Washington produziert wird. Sie soll in Chicago spielen und handelt von Schülern an einer Highschool, die aus fünf verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Als ein lebensveränderndes Ereignis auftritt, sind alle diese Perspektiven nötig, um die Wahrheit zu verstehen. Zu sehen sein soll die Serie auf der neuen Facebook-Plattform "Watch". Zudem wird Facebook auch den norwegischen Hit "Skam" ("Shame") adaptieren. "Shame" handelt vom Alltag einer Gruppe von Teenagern - von Schule bis Partyleben, von Liebeskummer über Drogenprobleme bis zu Glaubensfragen und Zukunftsängsten. Das Besondere: Die Serie wird in Echtzeit erzählt. Videos erscheinen genau dann, wenn sie den (fiktionalen) Charakteren passieren, die sich wiederum auch selbst mit eigenen Social-Media-Accounts zu Wort melden - das Format scheint also wie gemacht für Facebook. Auch in Deutschland wird es eine Adaption geben, hierzulande wird sie von Bantry Bay für funk umgesetzt.

The Night Shift© NBC
Die Notaufnahme des San Antonio Memorial Hospital muss seine Pforten schließen. In vier Staffeln verfolgte die Serie "The Night Shift" unter anderem den Herausforderungen des ehemaligen Militärmediziners TC Callahan (Eoin Macken) bei seiner Arbeit nach der Rückkehr aus dem Krisengebiet in Afghanistan. Die Sommerserie von NBC, deren Quoten mit der vierten Staffel nochmals eingebrochen waren, feierte mit dem Staffelfinale am 31. August zugleich auch das Serienfinale. Weiter geht es hingegen für folgende Serien: die Sommerserie "Salvation" bekommt eine zweite Staffel von CBS spendiert, die Familiencomedy "Better Things" mit Pamela Adlon wird mit einer dritten Staffel bei FX zurückkehren und Streamingdienst Hulu will "Casual" eine acht Folgen umfassende vierte Staffel ausgeben. Diese wird dann allerdings die letzte sein. Die letzte Staffel steht bekanntlich auch bei "Major Crimes" in den Startlöchern. Schöpfer James Duff sprach nun auf Facebook davon, dass es bei einem Streamingdienst weitergehen könne. Da die Serie jedoch Warner Bros. gehört und die meisten Streamingdienste ein Interesse daran haben, eine Serie zu besitzen, sei dies eine große Herausforderung. Er ist sich jedoch sicher, dass die Fans folgen würden. Ob und wie es nach der TNT-Zeit weitergehen könnte, ist also nach wie vor ungewiss.

Comedy Central USA© Comedy Central
Zwei neue Comedys stoßen bei Comedy Central ins Portfolio. Beide eint, dass sie von Beteiligten etablierter Shows stammen. Zum einen handelt es sich um die als Arbeitsplatz-Comedy beschriebene Serie mit dem Arbeitstitel "South Side", hinter der Autoren der "Late Night With Jimmy Fallon" stehen. Angesiedelt ist das Geschäft zweier langjähriger Freunde im Süden Chicagos, wo diese nicht nur den sozioökonomischen, wie politischen Herausforderungen in die Augen blicken müssen, sondern auch den Charakteren der Belegschaft Rechnung tragen, sowie die Kunden zufrieden stellen müssen. Zum anderen wurde bei der Comedy "The Other Two" von "Saturday Night Live"-Köpfen Chris Kelly und Sarah Schneider grünes Licht gegeben. Ein angehender Schauspieler und seine Schwester, eine ehemalige Kindertänzerin, fühlen sich darin von ihrem zwölfjährigen Bruder "bedroht". Dieser wird nämlich über Nacht zum Internetstar. Zwischen Neid und Ruhmsucht müssen sie ihre eigenen Wege finden. Und irgendwie auch als Familie funktionieren.

Freeform© Freeform
Vor knapp zwei Jahren hat sich ABC Family eine neue Ausrichtung verordnet. Weiter ging es fortan unter Freeform und dem Blick auf eine jüngere Zielgruppe. Der zum Disney-Konzern gehörende Sender will mit Beginn des neuen Jahres verstärkt auf Eigenproduktionen setzen und vier statt zwei Abende mit Eigenproduktionen befüllen. Nutzen will man die eigene, umfangreiche Filmbibliothek, wie beispielsweie "Harry Potter" als Ein- und Ausstieg für fiktionale Eigenproduktionen. Auswirkungen hat dies natürlich auch auf die Anzahl an Pilotbestellungen, die sich verdoppeln wird. Im Vergleich zu 2017 soll es bis zu zehn bis zwanzig Stunden mehr an laufendem, eigenem Programm geben. In diese Kerbe schlägt damit die vorzeitige Verlängerung von "Alone Together". Noch vor dem Start im Januar hat der Sender eine zehnteilige zweite Staffel geordert. Da der Sender im Mai mit dem Special "Disney's Fairy Tale" einen großen Hit gelandet und den besten Wert für ein nicht-fiktionales Special in der Geschichte eingefahren hat, geht auch dieses Projekt in Serie. Märchenhochzeiten à la Disney soll es in sieben Ausgaben geben.

Kevin can wait© CBS
"Kevin can wait" wurde zur zweiten Staffel bekanntlich nochmal einem Reboot unterzogen. Erinn Hayes, die bislang die Frau von Kevin James spielte, wurde aus der Serie geschrieben, stattdessen ist nun Leah Remini mit dabei. In einem Interview mit "NY Daily News" begründete Kevin James das nun erstaunlich offen damit, dass ihnen in der ursprünglichen Konstellation schlicht die Ideen ausgegangen seien. "Die Geschichte hatte nicht genug 'Drive'. Wenn wir uns durch eine zweite Staffel geschleppt hätten, hätte ich mir keine dritte Staffel vorstellen können", so James. Als Leah Remini zur Serie gekommen wäre, sei das großartig gewesen, die Fans und auch jeder in der Crew habe das geliebt - daher habe man überlegt, wie man sie dauerhaft zur Serie holen könne. Aus Quotensicht hat sich der Schwung allerdings schon wieder verflüchtigt: Nach einem großen Hype zum start der zweiten Staffel sind die Quoten inzwischen unter das Niveau von Staffel 1 gefallen.

Irwin-Familie© Russell Shakespeare / Discovery
Steve Irwin wurde einst als "Crocodile Hunter" beim Discovery-Sender Animal Planet bekannt. 2006 starb er dann tragisch bei Dreharbeiten am Great Barrier Reef an den Folgen des Stichs eines Stachelrochens ins Herz. Nun hat Discovery angekündigt, dass seine Familie - bestehend aus seiner Frau Terri und seinen beiden Kindern Bindi und Robert, die ebenfalls schon in "Crocodile Hunter" zu sehen waren - bei Animal Planet ins Fernsehen zurückkehrt. Gemeinsam wolle man neue Projekte entwickeln und produzieren, Details dazu nannte Discovery aber noch nicht. Die Irwins fungieren zudem als weltweite Botschafter von Discovery. Alle drei Irwins engagieren sich im Tier- und Artenschutz. Bindi und Robert waren auch in eigenen Formaten wie "Bindi, the Jungle Girl" oder "Wild but true" schon fürs Fernsehen im Einsatz.

E! Entertainment© E! Entertainment
Einst gehörte die "Fashion Police" zu den bekanntesten Formaten von E! Entertainment: Ein Panel um Joan Rivers kommentierte das Outfit, das Stars auf Roten Teppichen oder anderswo trug, mit spitzer Zunge. Im September 2014 starb Joan Rivers im Alter von 81 Jahren. E! entschied sich, das Format auch ohne sie fortzusetzen, seither stand die "Fashion Police" aber unter keinem allzu guten Stern mehr. Die mit großem Tamtam als Nachfolgerin präsentierte Kathy Griffin stieg nach sieben Episoden schon wieder aus, zueltzt war Joans Tochter Melissa Rivers die Gastgeberin. Mehrere Male mussten sich die Macher auch für Kommentare über das Aussehen anderer entschuldigen. Nachdem auch die Quoten rückläufig waren, zieht E! nun also einen Schlussstrich. Am 27. November zeigt E! zum Abschluss noch "Fashion Police: The Farewell" - inklusive einiger Ausschnitte aus einer nie gezeigten Episode mit der inzwischen verstorbenen Joan Rivers.

The Mindy Project© FOX
Mindy Kalings "The Mindy Project" befindet sich bei Hulu momentan in den finalen Zügen. Die Schauspielerin, Autorin und Produzentin entwickelt aber bereits zwei neue Comedys für den Sender, den sie aus "The Office"-Zeiten noch bestens kennt und der sie auch für die demnächst startenden Serie "Champions" unter Vertrag genommen hat. NBC hat Interesse an weiteren Projekten Kalings und deren Team von "The Mindy Project". Momentan noch ohne Titel, soll sich die eine Comedy-Serie um Diplomaten in der Karibik drehen. Die Botschaft bekommt einen neuen Vorsitz: ein unqualifizierter, ignoranter, die ganzen Strukturen über Bord werfender Geschäftsmann, der in Öl macht. Das zweite Projekt hört auf den Namen "Venice Beach Venture". Fokussiert wird die boomende südkalifornische Tech-Szene - aufbereitet als Arbeitsplatz-Comedy aus den Augen einer jungen und aufstrebenden Tech-Begeisterten. Diese findet nicht nur ein schwieriges und männerdominiertes Arbeitsumfeld vor, sondern auch einen reichen, arroganten Chef. Interesse hat der Sender aktuell außerdem an einer Serien-Ausgabe der Jugendbuch-Heldin und Detektivin Nancy Drew. Zuvor versuchte sich bereits CBS an diesem Vorhaben, allerdings wurde dies zu den Akten gelegt. Ob diese auf dem TV-Bildschirm ermitteln wird, wird sich zeigen, die Pläne zu einer Belebung sind jedoch in Arbeit. Um Leben und Tod in einer Kleinstadt könnte es demnächst bei ABC gehen. Hinter dem Comedy-Projekt "Borning, OR" steht Schauspieler Jack Black. Der Alltag einer Kleinstadt ist gekennzeichnet von den Spuren eines Serienkillers, was die Bewohner aber nicht weiter zu beschäftigen scheint. Drehen wird sich alles um die Frage: Darf es einem selbst gut gehen, obwohl es anderen um mich herum schlecht geht?

US-Quoten-Update

9JKL© CBS
Lässt man sich die Neustarts der aktuellen Saison einfach nur nach Reichweite in der Zielgruppe auflisten, dann steht die Sitcom "9JKL" auf Platz 3 hinter "Young Sheldon" und "The Good Doctor" - und doch entwickelt sich die Serie für CBS zur herben Enttäuschung, macht sie aus dem Sendeplatz nach "The Big Bang Theory" doch erschreckend wenig. In Woche 3 waren noch 6,7 Millionen Zuschauer übrig, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,2/5 Prozent (Rating/Share). Bedenkt man, dass "The Big Bang Theory" direkt davor über 13 Millionen Zuschauer und 2,8/11 Prozent in der Zielgruppe erreichte, dann ist das mehr als ernüchternd. Enttäuschend entwickelt sich bei ABC auch die neue Sitcom "The Mayor". In Woche 3 waren schon weniger als drei Millionen Zuschauer übrig, 0,8/3 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe. Dass zuvor auch "Black-ish" mit 4,1 Millionen Zuschauern insgesamt und 1,1/4 Prozent neue Tiefstwerte hinnehmen musste, erklärt die schwache Performance nur zum Teil.

Bei The CW sind inzwischen alle Serien für den Herbst aus der Pause zurückgekehrt. Der Donnerstag und Freitag blieb dabei frei von großen Überraschungen:  "Supernatural" und "Arrow" legten einen geringfügig schwächeren Start als im Vorjahr hin, sind als neues Doppel am Donnerstagabend aber ein Garant für zumindest sehr ordentliche Quoten. Freitags geht's mit "Crazy Ex-Girlfriend" und "Jane the Virgin" heiter zu. Beide Serien waren schon im vergangenen Jahr aus Quotensicht nicht allzu überzeugend, das hat sich nicht geändert. Für "Jane the Virgin" gab's nach dem Wechsel vom Montag- auf den Freitagabend noch den allgemein üblichen Freitags-Abschlag. Rund 700.000 Zuschauer sahen zum Auftakt auf dem neuen Sendeplatz zu: In der letzten Saison waren es im Schnitt noch gut eine viertel Million mehr.

Grey's Anatomy© ABC
Bemerkenswerte Stärke in Staffel 14 zeigt unterdessen weiterhin "Grey's Anatomy". Auch in der vergangenen Woche schalteten wieder über acht Millionen Zuschauer ein, mit 2,1/8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) liegt "Grey's Anatomy" auf dem gleichen Niveau wie im letzten Jahr. In einem Umfeld rapide rückläufiger Live-Zuschauerzahlen ist das bemerkenswert. Bemerkenswert ist auch das Quotenniveau von "This is us". Der ganz große Ausbruch nach oben aus dem Staffelauftakt ist zwar schon wieder vergessen, mit zuletzt 10,7 Millionen Zuschauern udn 2,9/10 Prozent Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen hat sich die Serie aber noch über dem Niveau der hervorragend gelaufenen ersten Staffel stabilisiert. Der Fox-Hit "Empire" musste hingegen weiter Abschläge hinnehmen. Mit 5,7 Millionen Zuschauern und 1,8/7 Prozent in der Zielgruppe gehört die Serie zwar weiter zum erfolgreichsten, was das US-Network-Fernsehen zu bieten hat, doch von den Höchstwerten hat die Serie längst über zwei Drittel ihrer Zuschauer eingebüßt.