Krysten Ritter in © David Giesbrecht/Netflix
Jessica Jones wird bei Netflix weiter ermitteln. Die Detektivin mit Superheldengenen durfte mit der zweiten Staffel beim Streamingdienst am Internationalen Frauentag, sprich am 8. März 2018, starten. Wann es mit einer nun bestellten dritten Staffel weitergehen wird, ist noch nicht klar, in jedem Fall aber, dass Kyrsten Ritter ihre Rolle behalten und bei Netflix bleiben und damit nicht zum geplanten Streamingdienst von Disney wandern wird. Bei HBO wurden direkt zwei Comedys in die Hand genommen und verlängert. Das nicht nur bei den Emmy-Nominierungen sondern auch im HBO-Programm fest verankerte "Silicon Valley" befindet sich derzeit in der fünften Staffel und wurde um eine sechste verlängert. Weniger Staffeln zählt dahingegen das kürzlich gestartete "Barry" über den ehemaligen Auftragskiller Barry Berkman (Bill Hader), der sein Leben mit neuer Identität (Barry Block) und dem Wunsch, Schauspieler zu werden, in Los Angeles fortführt. In die zweite Runde hat das Audience Network auch die Comedy "Loudermilk" von Peter Farrelly ("Verrückt nach Mary") geschickt. Enden wird hingegen "Broad City" bei Comedy Central. Nach der fünften Staffel ist Schluss für das ursprünglich als Webserie gestartete Projekt von Abbi Jacobson und Ilana Glazer. Die beiden stehen jedoch mit drei möglichen neuen Projekten bei Comedy Central in Verbindung.

Netflix© Netflix
Inwiefern bei "Everything Sucks" "alles scheiße" war, lässt sich schwer sagen, in jedem Fall ist das Ende nach nur einer Staffel bei der Netflix-Serie erreicht. Damit erteilt der Streaming-Anbieter seiner Hinwendung zu 90er-Jahre-Stoffen eine leichte Absage, auch wenn die komplette Serie "Friends" oder auch die Folgeserie von "Full House", "Fuller House", natürlich weiterhin Bestandteil des Programms sind und das Fähnchen damit in gewisser Weise hoch halten. Im Falle von "Everything Sucks" ist jedoch die Reise zurück in das Jahrzehnt von Tamagotchi und Discman vorbei. Das Ende vom Lied ist bekanntlich auch bei "Mozart in the Jungle" erreicht. Der einstige Golden-Globe-Gewinner aus dem Jahr 2016 wird nach vier Staffeln nicht weitergeführt, wie bereits unsere Kollegin Ulrike Klode mit einem traurigen Auge zur Kenntnis nehmen musste.

BET© BET
Aufs Abstellgleis hat BET auch "The Quad" gestellt: nach zwei Staffeln ist Schluss. Dabei kam die Nachricht des Endes weniger als eine Woche nach dem Finale des Zweitlings. Und das obwohl der zu Viacom gehörende und für Black Entertainment Television stehende Sender seine Ambitionen in Sachen fiktionaler Eigenproduktionen deutlich steigern, sogar verdoppeln will. Ausgegeben hat diese Marschroute der neue Senderchef Scott Mills, der Debra Lee abgelöst hatte. Geordert wurden drei jeweils zehnteilige Serien und eine davon nimmt Bezug auf einen bekannten Film. Aus dem Archiv gezogen wurde der Film "Boomerang", einst mit Eddie Murphy als Werbefachmann und Herzensbrecher Marcus Graham auf der Kinoleinwand zu sehen. Erzählt werden soll eine ins 21. Jahrhundert transformierte Geschichte in Serienlänge. Des Weitern wurde "American Soul" über den Ideengeber der Show "Soul Train", Don Cornelius, sowie "Peachtree Place" über eine Gruppe Mittdreißiger und ihr Leben in Atalanta bestellt. Donald Glover lässt grüßen!

Mom© Warner Bros.
Als dritterfolgreichste Comedy-Serie in der werberelevanten Zielgruppe der 18-49-Jährigen bei CBS geht "Mom" ins Ziel. Daher wenig überraschend, dass der Sender der Chuck-Lorre-Produktion das Vertrauen für eine weitere Staffel ausgesprochen hat. Neben den beiden weiteren Lorre-Produktionen "The Big Bang Theory", dem Prequel "Young Sheldon" und den zwei Drama-Serien ""SWAT" und "SEAL Team" ist "Mom" die fünfte für die Season 2018-18 verlängerte CBS-Serie. Bestellt wurde eine sechste Staffel. Für die am 23. März bei Netflix gestartete Serie "Alexa & Katie" geht es ebenfalls weiter. Die Serie über die beiden Freundinnen Alexa und Katie in ihrem letzten Highschool-Jahr und der gemeinsamen Bewältigung einer Krebserkrankung Alexas, wird weitererzählt.

AMC© AMC
Weihnachten mag einmal im Jahr schön sein und seinen Zauber auch durch das Ereignishafte gewinnen. Man stelle sich jedoch vor, dass Weihnachten jeden Tag wäre und es gesetzlich verboten ist, unglücklich zu sein. Diese Gedankenwelt wird in der von AMC bestellten Serie "NOS4A" entworfen. Darin verspeist der als nahezu unsterblich geltende Bösewicht Charlie Manx die Seelen von Kindern und deponiert die Überreste in "Christmasland", ein Konstrukt seiner Imagination. Ihn stoppen will Vic McQueen, eine aus dem Arbeitermilieu stammende Dame mit Superkräften, die ihm das Handwerk legen könnte. Bestellt wurden zehn Folgen der auf dem gleichnamigen Roman von Joe Hill stammenden Superhelden-Horror-Serie. Für eine Comedy zwar düster, aber nicht annähernd so drückend wie in "Christmasland" dürfte es in der von Netflix bestellten Serie "Dead to Me" zugehen. Hinter der Serie steht unter anderem Will Ferrell, der sich mit Liz Feldman ("2Broke Girls") und Jessica Elbaum zusammengetan hat. Was bekannt ist: im Fokus steht eine intensive Freundschaft zwischen einer konservativen Witwe und einem Freigeist.

SAG-AFTRA© SAG-AFTRA
Die Schauspieler-Gewerkschaft SAG-AFTRA fordert, das künftig keine beruflichen Besprechungen und Castings mehr in Hotelzimmern und Privatgemächern mehr abgehalten werden - was auch heute offenbar weiterhin nicht unüblich ist und wo die Gefahr sexueller Übergriffe signifikant höher. "Wir sind entschlossen, gegen dieses Szenario vorzugehen, das es Tätern hinter verschlossenen Türen ermöglicht, Künstler unter dem Deckmantel eines professionellen Treffens auszubeuten", erklärt Gabrielle Carterins, Präsidentin der SAG-AFTRA. Das Verbot solcher Treffen ist die erste Erweiterung des Verhaltenskodex, den die Gewerkschaft im Februar im Rahmen ihrer Initiative "Four Pillars of Change" zur Bekämpfung sexueller Belästigung am Arbeitsplatz veröffentlicht hat. Produzenten und andere Entscheidungsträger werden dazu aufgefordert, solche Treffen nicht mehr anzusetzen, Künstler, diesen nicht zuzustimmen. Sollte es keine Alternative geben, solle der Künstler stets einen Begleiter mitbringen, um keine 1:1-Situation entstehen zu lassen.

CBS Corporation / ViacomAuf Druck des gemeinsamen Mehrheitsaktionärs - der Redstone-Familie mit ihrer Holding National Amusements - arbeitet CBS bekanntlich an einer Übernahme von Viacom. Die nicht wirklich vorhandene Euphorie konnte man schon daran ablesen, dass CBS zunächst weniger als 12 Milliarden US-Dollar bot - etwas weniger als Viacom derzeit an der Börse wert ist. Der Aktienkurs war in den letzten Monaten durch die Übernahmegerüchte aber auch deutlich angestiegen. Den Vorschlag lehnte Viacom wenig überraschend ab und verlangte als Gegenvorschlag 14,7 Milliarden Dollar. Zudem forderte man, dass der derzeitige Viacom-CEO Bob Bakish im neuen kombinierten Unternehmen als COO und zweiter Mann hinter CBS-Chef Leslie Moonves weiter eine wichtige Rolle spielen sollte. Im CBS-Vorschlag sollte quasi die gesamte CBS-Führung erhalten bleiben, während von der Viacom-Führung keine Rede war. Noch liegen die beiden Vorstellungen also weit auseinander - was den Redstones offenbar sauer aufstößt. Einem Bericht zufolge soll Shari Redstone schon mit dem Gedanken spielen, die CBS-Führung auszutauschen und Leslie Moonves zu ersetzen. Der kann sich angesichts dessen allerdings recht beruhigt zurücklehnen - denn in diesem Fall müsste CBS angesichts des laufenden Vertrages eine gewaltige Summe zahlen. 187 Millionen US-Dollar hat Bloomberg errechnet - und je nach Aktien-Performance könnte das sogar noch auf bis zu 280 Millionen US-Dollar steigen. Angesichts dessen dürfte es sich Shari Redstone dann doch sehr gut überlegen, ob sie Moonves wirklich ersetzen will. Einstweilen wird man nun erst die Antwort von CBS auf den Viacom-Gegenvorschlag abwarten.

US-Quoten-Update

Will & Grace© Universal Television
In der vergangenen Woche ging die neunte Staffel der wiederbelebten Sitcom "Will & Grace" zu Ende, die erste also seit der Wiederbelebung. Als sich die Serie nach elf Jahren Pause im September zurückmeldete, sahen noch über zehn Millionen Zuschauer zu, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei hervorragenden 3,0/10 Prozent (Rating/Share). Doch dieses Quotenniveau konnte die Serie im weiteren Verlauf der Staffel nicht halten, sukzessive ging's bergab. Das Staffelfinale sahen nun noch 3,6 Millionen Zuschauer, 0,9/4 Prozent betrug der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - damit blieb "Will & Grace" bis zuletzt die erfolgreichste NBC-Sitcom, doch ein wirklicher Hit ist sie längst nicht mehr. Dass NBC sie trotzdem schon nicht nur um eine, sondern gleich um zwei weitere Staffeln verlängert hat, sagt vor allem viel über die gesunkenen Quoten-Ansprüche der Networks aus. Im direkten Duell landete sie bei Jung und Alt übrigens klar hinter dem CBS-Konkurrenten "Mom", obwohl es auch dort Staffel-Tiefstwerte gab. Doch mit 8,3 Millionen Zuschauern und 1,3/5 Prozent in der Zielgruppe lief es trotzdem ungleich besser.

Die Entwicklung bei "Will & Grace" sollte man zumindest auch im Hinterkopf behalten, wenn man die Quoten von "Roseanne" betrachtet, die bekanntlich kürzlich ein fulminantes Comeback feierte. Auch dort sanken die Quoten seither schon spürbar, allerdings sind sie weiterhin so herausragend, dass selbst eine weitere Halbierung noch immer für sehr gute Quoten reichen würde. 13,8 Millionen Zuschauer sahen in der dritten Woche noch zu, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 3,5/15 Prozent (Rating/Share). Damit verteidigte "Roseanne" in der Zielgruppe erneut den Spitzenplatz unter allen derzeit laufenden Network-Serien. Zum Vergleich: "The Big Bang Theory" kam auf 2,4/11 Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen, "Empire" als stärkste Drama-Serie erreichte beim jungen Publikum 1,9/8 Prozent.

New Girl© 2018 Fox and its related entities. All rights reserved.
Während andere Sitcoms ihr Comeback feiern, geht "New Girl" mit großen Schritten ihrem Finale entgegen. Nach rund einem Jahr Pause startete am Dienstagabend die nur acht Folgen umfassende letzte Staffel - allerdings prompt mit einem neuen Allzeit-Tief: Gerade mal noch 1,8 Millionen Zuschauer interessierten sich für den Anfang vom Ende, in der Zielgruppe sah es mit 0,7/3 Prozent ebenfalls sehr mau aus. Allerdings war das Umfeld auch ungünstig: "LA to Vegas" kam direkt davor auch nicht über 2,2 Millionen Zuschauer insgesamt und 0,7/3 Prozent in der Zielgruppe hinaus. Die Zukunft der Serie, die sich derzeit in ihrer ersten Staffel befindet, ist somit weiterhin unsicher.