Sex and the City © HBO
Seit Oktober des letzten Jahres ist Darren Star wieder verstärkt Thema bei Serienfans und Kritikern. Der Grund: die Netflix-Serie mit Fish-out-of-Water-Ansatz "Emily in Paris" ist ein großer Publikumserfolg, gilt bei den Rezensenten jedoch als kulturelle Klischeekeule und als nicht sehenswert. Einen großen Aufschrei und eine Mischung aus Belustigung und Verärgerung gab es zudem in Frankreich. Gut zwei Monate später wurde nun bekannt, dass eine andere Produktion aus der Feder Stars bei HBO Max vor einer Wiederbelebung steht: Laut "Deadline Hollywood" steht ein Reboot von "Sex And The City" bevor. Doch Fans müssen in dem Fall wohl auf eine der vier Freundinnen verzichten. Während Sarah Jessica Parker, Cynthia Nixon und Kristin Davies wieder in ihre alte Rollen schlüpfen wollen, kann sich Kim Cattrall nicht dafür begeistern. Erzählt würde dann als Mini-Serie. Die Mutter-Serie selbst lief von 1998 bis 2004 über sechs Staffeln bei HBO und erhielt zwischen 2008 und 2010 zwei weitere Kinofilme. Zudem versuchte sich The CW 2013 mit einem Prequel über Parkers Figur Carrie Bradshaw.

Unsere kleine Farm © NBCUniversal
In Plum Creek in der Nähe von Walnut Grove, Minnesota, waren schon viele Zuschauer zu Hause. Denn dort spielt die historische Westernserie "Unsere kleine Farm", die im Original auf den Titel "Little House on the Prairie" hört und zwischen 1974 und 1982 auf NBC lief. Weiter ging es 1982/83 mit dem Namen der Abschlusskapitel "Little House: A New Beginning". Im Windschatten des Reboot-Fiebers könnte nun auch dieser Stoff, der auf den Büchern Laura Ingalls Wilder basiert, wieder zum Leben erweckt werden. Anonymous Content, Paramount TV Studios und Friendly Family Productions entwickeln zurzeit eine Adaption. Alle neun Staffeln der Originalserie sind seit Kurzem bei Peacock abrufbar. Gut möglich, dass eine potentielle neue Serie dann Teil des NBC-Kosmos werden könnte.

FX Networks © FX Networks
Sprachlich nah dran am ersten Kinofilm "Reservoir Dogs" von Quentin Tarantino wurde nun eine Comedy-Serie "Reservation Dogs" von FX bestellt. Die Serie wird von den "What We Do in the Shadows"-Produzenten Sterlin Harjo ("Barking Water"), Taika Waititi ("Jojo Rabbit") und Garrett Basch verantwortet. Der Schauplatz von "Reservation Dogs" ist ein ländlicher Teil in Oklahoma, der vier indigenen Teenagern eine Bühne bietet. Sie füllen ihre Tage damit, Verbrechen zu begehen und dies wiederum zu vertuschen.

Coronavirus Covid-19 © Haris Mulaosmanovic / photocase.de
Angesichts immer neuer Höchststände bei den Infektions- und Todeszahlen im Großraum Los Angeles und einem an die Kapazitätsgrenzen geratenden Gesundheitssystem, wurde die ohnehin übliche Pause über Weihnachten und Silvester bei den meisten TV- und Film-Produktionen verlängert (DWDL.de berichtete). Doch auch wenn sich die Zahlen bislang keineswegs gebessert haben, halten die Produktionsstudios einstweilen weiterhin am Plan fest, am kommenden Montag oder eine Woche darauf ans Set zurückzukehren. Nach der monatelangen Zwangspause im Frühjahr und Sommer, die auch deutlich länger andauerte als hierzulande, will man mit Blick auf die wirtschaftlichen Effekte nicht zu lange pausieren - zumindest, falls nicht noch Einspruch von den mächtigen Gewerkschaften kommt. Unter anderem die Schauspieler-Gewerkschaft hat angekündigt, die Situation weiterhin genau zu beobachten. Einstweilen fährt die Branche in den USA damit derzeit auf Sicht, Entscheidungen sind eher von Tag zu Tag zu erwarten. Die Rückkehr ans Set am kommenden Montag bestätigt wurde unterdessen bei "Ellen". Die Produktion hatte hier schon seit dem 10. Dezember aufgrund der Covid-19-Erkrankung von Ellen DeGeneres pausiert. Nun soll es ohne Publikum und mit so wenig Personal vor Ort wie möglich weiter gehen. Unterdessen hat die Produktion klar gemacht, dass auch alle jene Bediensteten, die aufgrund der Regelung nicht vor Ort sein dürfen, weiter bezahlt werden.

Abgesetzt oder verlängert?

"9 Months With Courtney Cox": Facebook Watch macht weiterhin gemeinsame Sache mit "Friends"-Schauspielerin Courtney Cox. Auch wenn diese nicht schwanger ist, so sind es andere Amerikanerinnen in der Doku-Serie und Cox fungiert als Erzählerin der je selbst dokumentierten neun Monate Schwangerschaft. So zum Beispiel die einer Krebskranken, oder die einer Teenagerin, die eine 50-Jährige als Adoptivmutter in Betracht zieht. Bestellt wurde nun eine dritte Staffel.

B Positive © CBS
"B Positive": Die Idee zu "B Positive" stammt zwar nicht von Chuck Lorre, sondern Marco Pennette (teilweise autobiographisch), dennoch ist die Serie stark mit Chuck Lorre verknüpft. Er ist Produzent der Serie, die neben "Young Sheldon" und "Mom" den Lorre-Donnerstag bei CBS einläutet. Und das hört so schnell nicht auf, denn der Sender hat fünf weitere Folgen geordert, so dass die Premierenstaffel über die Suche nach einem Nierenspender 13 Folgen zählen wird.

"Caillou": 20 Jahre war die animierte Kinderserie on air, doch nun ist Schluss damit. PBS Kids gab dies via Twitter bekannt, zusammen mit Tipps, wie man es dem Nachwuchs schonend beibringen kann. Noch klarer wurde jetzt, dass viele Eltern nicht gerade traurig über das Ende sind, beziehungsweise dies sogar bejubeln. Oft gab es Beschwerden, dass die Serie den Kindern schlechte Gewohnheiten beibringen würde. Die Serie dreht sich um einen frühreifen Jungen und seine Familie.

"His Dark Materials": Wenn die Romanvorlage aus drei Buchteilen besteht, kann es auch mal passieren, dass eine Serie nur drei Staffeln umfasst. So ist dies bei der Produktion von HBO und BBC "His Dark Materials" der Fall, welches als bei der Buchvorlage das Label "The Amber Spyglass" trägt. Sowohl HBO als auch BBC haben sich für eine Fortführung um eine dritte Staffel und damit ein Abschlusskapitel entschieden.

"Locke & Key": Netflix hat weiterhin Lust auf das alte Landhaus, zu dem magische Schlüssel gehören. Diese sind Türöffner zu Geheimnissen und übernatürlichen Kräften. Die drei Geschwister Locke zogen nach dem Tod ihres Vaters gemeinsam mit ihrer Mutter dort ein und werden also weiterhin ungewohnte Begegnungen in einer jetzt bestellten dritten Staffel machen.

The Flight Attendant © HBO Max
"The Flight Attendant": Während den Großteil der Stewardessen Pandemie-bedingt im realen Alltag momentan große Unsicherheit plagt, hat die von Kaley Cuoco gespielte Stewardess Cassie Bowen ganz andere Probleme. Ihre First-Class-Affäre wird ermordet und sie gerät dadurch in eine Spionage-Verschwörung. Und das geht überraschenderweise weiter, denn eigentlich war das Projekt bei HBO Max nur auf eine Staffel ausgelegt. Bestellt wurde eine zweite Staffel, der bei den Kritiken sehr gelobten Serie mit dem "Big-Bang-Theory"-Star.

"The Wilds": "Wenn wir unsere Mobilgeräte nur für fünf Sekunden lang weglegen und tatsächlich mit jemand anderem sprechen, werden wir feststellen, dass wir tatsächlich mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede miteinander haben. Und die größte ist der Wunsch, zu überleben", so Amy B. Harris, Mit-Produzentin von "The Wilds" gegenüber "Variety". Ob Überleben in der Wildnis, oder das Bekämpfen eines Virus: so unrecht hat sie nicht. Wenig überraschend, dass der große Erfolg der Serie über eine Reihe mit dem Flugzeug abgestürzter Teenagerinnen bei Amazon weitergeht. Bestellt wurde eine zweite Staffel der Mischung aus "Lost" und "Herr der Fliegen".

US-Quoten-Update

CNN © CNN
Die Bestätigung von Bidens Wahlsieg und die Unruhen in Washington mit dem Sturm des Kapitols haben am Mittwoch natürlich auch im US-Fernsehen das Geschehen bestimmt - und CNN die höchste Tagesreichweite seiner Geschichte beschert. Nach den vorläufigen Zahlen sahen über den Tag im Schnitt 5,22 Millionen Zuschauer CNN. MSNBC folgte dahinter mit knapp über vier Millionen Zuschauern, Fox News lag abgeschlagen bei drei Millionen Zuschauern. Auch in der Primetime war CNN mit 8,2 Millionen Zuschauern führend und lag hier auch vor den großen Networks, die mit Ausnahme von Fox, ebenfalls ihr Programm geändert hatten. MSNBC kam am Abend auf im Schnitt 7,4 Millionen Zuschauer, Fox News war auch hier weniger gefragt und musste sich mit 4,6 Millionen Zuschauern zufrieden geben.

Call Me Kat © Fox
Anders als CBS, ABC und NBC ließ sich Fox bis zum neuen Jahr Zeit, um seine Serien auf den Bildschirm zurück zu holen. Den Sonntag nutzte man nun, um im Anschluss an die Football-Übertragung vom Vorabend, die über 23 Millionen Zuschauer sahen, gleich zwei neue Comedyserien ins Schaufenster zu stellen. "Call Me Kat" (die neue Serie von Mayim Bialik aus "Big Bang Theory") kam so zum Auftakt auf 5,6 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 1,4 Prozent - das wären für sich genommen hervorragende Werte, ein Großteil dürfte aber eben auf den Vorlauf zurückzuführen sein. Wie viele auf dem regulären Sendeplatz am Donnerstagabend übrig sein werden, wird sich also erst noch zeigen müssen. Wie üblich ließ der Football-Effekt dann über den Abend auch rasch nach: "The Great North" kam eine halbe Stunde später schon nur noch auf 2,4 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 0,7 Prozent. Die auf 21 Uhr verlegten "Simpsons" mussten sich mit 1,9 Millionen Zuschauern und 0,6 Prozent in der Zielgruppe zufrieden geben, ehe "Last Man Standing" um 21:30 Uhr mit 2,5 Millionen Zuschauern und 0,5 Prozent in der Zielgruppe in die letzte Staffel startete. Hier lässt sich mit Sicherheit sagen, dass der vorgezogene Sonntags-Start überhaupt keine gute Idee war, am Donnerstagabend holte die Serie zuletzt erheblich höhere Quoten.

Zoeys Extraordinary Playlist © Sky
Mit gemischten Gefühlen wird man auch bei NBC auf den Start ins Jahr blicken. Die gute Nachricht: "Zoey's Extraordinary Playlist" steigerte sich zum Start in die zweite Staffel auf einen Serien-Bestwert. Drei Millionen Zuschauer schalteten ein, eine Million mehr als die erste Staffel im Schnitt erreichte. Hier hat der Wechsel vom Sonntag auf den Dienstagabend offensichtlich sehr gut getan, das Zielgruppen-Rating lag mit 0,5 Prozent aber trotzdem noch auf einem überschaubaren Niveau. Enttäuschend war allerdings, dass "This is us" im Anschluss mit 5,2 Millionen Zuschauern ein neues Allzeit-Tief markierte. Das Zielgruppen-Rating lag bei 1,0 Prozent - was in der heutigen TV-Welt zwar immer noch zum Besseren gehört, was die Networks mit ihrem linearen Programm einfahren, aber eben längst nicht mehr so hervorsticht, wie man das in den letzten Jahren von der Serie gewohnt war. Wie wichtig inzwischen aber die zeitversetzte und On-Demand-Nutzung auch für die Networks ist, zeigt sich exemplarisch an der ABC-Serie "Big Sky". Deren Premiere hatten Mitte November 4,2 Millionen Zuschauer im linearen TV gesehen, nach 35 Tagen stieg die Reichweite über alle Plattformen hinweg aber auf 14,7 Millionen an. Damit ist es nun das erfolgreichste ABC-Seriendebüt seit "The Good Doctor" im September 2017. Das Zielgruppen-Rating zog auf 4,0 an, bester Auftakt-Wert einer Serie seit "A Million Little Things" 2018. In der Zielgruppe hat sich die Reichweite im Vergleich zur linearen Ausstrahlung fast versechsfacht.