4400 - Die Rückkehrer © ProSieben
Die Science-Fiction-Serie "The 4400", die von 2004 bis 2007 vier Staffeln lang bei USA Network lief, bekommt eine Neuauflage bei The CW. In der Serie tauchen 4.400 Menschen, die in den letzten hundert Jahren spurlos verschwunden sind, auf einen Schlag zurück - und zwar ohne dass sie einen Tag gealtert zu sein scheinen und ohne Erinnerung an das, was mit ihnen geschehen ist. Allerdings entwickeln sie verschiedene übersinnliche Fähigkeiten. Während "The 4400" direkt in Serie geschickt wurde, wird für ein mögliches Reboot der "Powerpuff Girls" als Live-Action-Serie erstmal ein Pilot gedreht. In der Serie sind die ehemaligen Girls allerdings schon zu Twenty-Somethings herangewachsen - und ziemlich sauer, dass man ihnen die Jugend für die Verbrechensbekämpfung "gestohlen" hat. Sie sind also erstmal mäßig begeistert, als man ihre Dienste wieder in Anspruch nehmen will. Eine bekannte Vorlage gibt's auch für einen Piloten bei CBS: Dort versucht man, den Schwarzenegger-Film "True Lies" in Serienform zu gießen. 2017 hatte Fox das schon einmal versucht, dann aber die Segel gestrichen.

Fox News © FNC
Nachdem Donald Trump inzwischen nicht nur aus Twitter, sondern auch aus dem Amt geschieden ist, hat auch sein ehemaliger Haussender Fox News aus Quotensicht gelitten. Die Quoten sind in den vergangenen Woche um 13 Prozent gefallen - und die seit langem gewohnte Marktführer-Position unter den Nachrichtensendern musste man an CNN abgeben. Eine Neuausrichtung schließt Fox-Corp.-CEO Lachlan Murdoch aber aus. "Der Erfolg von Fox News beruhte in seiner gesamten Geschichte darauf, die besten Nachrichten und Meinungen für einen Markt zu liefern, von dem wir glauben, dass er politisch Mitte-Rechts ausgerichtet ist. Wir haben das noch nie geändert und werden das auch nicht ändern." Neue Konkurrenten wie One America News versuchten zuletzt, rechts von Fox News Zuschauer zu erreichen. "Wir müssen nicht weiter nach rechts rücken. Wir glauben nicht, dass Amerika weiter rechts ist". Und im politisch linken Spektrum seien ja ohnehin die Konkurrenten angesiedelt. Den Quotenrückgang habe man überdies erwartet - als zuletzt Trump gewählt worden war, habe es zunächst ähnliche Abschläge für CNN und MSNBC gegeben. Mit "Normalisierung der Nachrichtenlage" erwarte man auch wieder die Rückeroberung der Marktführung. Unterdessen hat die Wahl und die vorgelagerte politische Werbung Fox einen kleinen Umsatzanstieg im 4. Quartal beschert, obwohl viele College-Football-Spiele ausfielen, die Fox sonst Topquoten und entsprechende Umsätze bescheren.

Netflix © Netflix
Die Obamas sind bei Netflix angetreten um nach eigener Aussage "großartige Geschichten" mit ihrer Produktionsfirma Higher Ground Productions zum Leben zu erwecken ("American Factory", "Becoming"). Diese Herangehensweise dürfte sie mit dem Großteil der Bewegtbild schaffenden Zunft gemein haben. Nun gibt es aber einen ganzen Schwung an weiteren Produktionen, mit denen sich Barack und Michelle Obama diesem Ziel weiter nähern wollen. In der Entwicklung bei Netflix befinden sich zwei Serien – eine davon fiktional - und vier Filme. Mickey Fisher ("Extant") arbeitet an einer Adaption zum Jugendbuch "Firekeeper's Daughter" von Angeline Boulley über eine 18-jährige Native American, die die Korruption ihrer Gemeinde Ojibwe in einer ungewollten Undercover-Aktion aufdecken soll. Die Naturdoku-Serie "Great National Parks" ist historisch ausgerichtet und nimmt sich - wie der Name schon suggeriert - Nationalparks vor. Wie haben sie sich entwickelt, wie sehen sie heute aus, wie steht andererseits es um die beschützenswerte Wildnis und vom Aussterben bedrohte Tierarten? "Unser blauer Planet II" Filmemacher James Honeyborne verantwortet diese Reihe. Bei "Exit West" mit Riz Ahmed als geplantem Hauptdarsteller handelt es sich wie im Falle der Serie "Firekeeper's Daughter" um eine Buchadaption, allerdings in Form eines Films. Ergänzt wird die Filmliste von "Tenzing" über die erste erfolgreiche Gipfel-Besteigung des Mount Everest, dem Science-Fiction-Film "Satellite" und "The Young Wife" über eine Hochzeit, die vielleicht keine sein sollte.

HBO Max © WarnerMedia
"Abstand halten" ist zunächst auch in 2021 die Devise. Am Set ist dies jedoch meist nicht möglich, oder eine gewisse Nähe vor der Kamera sogar vorgesehen. Einfacher haben es da Produktionen ohne live agierendes Personal auf engem Raum, wie Animationsserien. HBO Max legt sich dabei richtig ins Zeug und hat direkt drei neuen, animierten Erwachsenenserien grünes Licht gegeben. Mit gleich zwei Staffeln wiederbelebt wird zum einen die einstige MTV-Serie und Parodie auf sämtliche Teen-Serien à la "Dawson's Creek" und "Beverly Hills, 90210", "Clone High", über Klone berühmter Menschen an einer Highschool. Zum anderen hat Mindy Kaling als Stimme und Produzentin in "Velma" einen weiteren Job gefunden. Konkret soll Velma Dinkley mit dem Faible für orangefarbene Kleidung aus dem "Scooby Doo"-Universum fokussiert werden, die den Machern zu Folge bislang unterrepräsentiert war. Komplettiert wird der Reigen um die Arbeitsplatz-Comedy "Fired On Mars" von Pete Davidson. Im Mittelpunkt dabei steht der Arbeitsplatz einer modernen Tech-Firma auf dem Mars.

FOX © FOX
Und wo wir gerade bei Animationsserien sind: mit "Rick and Morty" hat "Community"-Macher Dan Harmon einen Hit bei Adult Swim gelandet, der bereits 2018 und letztes Jahr mit einem Emmy ausgezeichnet wurde. Nun geht es für ihn bei Fox in diesem Genre weiter. Der Sender hat eine noch namenlose Animationscomedy geordert, die ins alte Griechenland zurückwandert. Wie es sich für die antike Zeit gehört, sind dort neben Menschen auch Götter zu Gange, die wiederum allesamt von Monstern bedroht werden. Ziel ist es, eine Stadt zu lenken, ohne sich dabei umzubringen. Mit dabei: zeitgenössische Referenzen aus Politik, Kultur, oder auch dem Showbusiness. Inspiration von einer ganz anderen Quelle holt sich der Sender zudem bei einer weiteren geplanten Animationsserie. Das Mystery-Brettspiel aus dem Hause Hasbro, "Clue", soll von eOne adaptiert werden.

© HBO
Issa Rae intensiviert weiterhin die Bande zum WarnerMedia-Konzern. Vor rund einem Monat wurde publik, dass ihre hoch gelobte Comedy "Insecure" bei HBO nach fünf Staffeln zu Ende gehen wird, allerdings konnte das Multitalent nun eine weitere Comedy dort unterbringen. Bestellt hat HBO Max die Produktion "Rap Sh*t", die zunächst acht Folgen umfassen wird. Drehen wird sich die Serie um zwei eigentlich entzweite Freundinnen aus Miami, die sich zur Gründung einer Rap-Gang wieder annähern wollen.

Yellowstone © Paramount Network
Thematisch ganz anders gelagert ist eine Bestellung, die von Paramount+ kommt: das Portfolio erweitern wird dort ein Prequel zur äußerst erfolgreichen CBS-Serie "Yellowstone". Die Mutterserie setzt unter anderem auch Kevin Costner als Familienoberhaupt John Dutton seriell in Szene. Verantwortet wird das Prequel "Y: 1883" von Taylor Sheridan, der zugleich einen umfangreichen Vertrag bei ViacomCBS & MTV Entertainment unterzeichnet hat. Und worum geht es im Prequel? Natürlich auch um Familie Dutton. Gezeigt wird ihre Reise gen Westen durch die Great Plains mit Ziel Montana: der große amerikanische Traum des 19. Jahrhunderts, der Armut zu entfliehen und an einem anderen Ort auf eine bessere Zukunft zu hoffen. Einen Teaser davon gab es übrigens bereits auf CBS im Rahmen des "Superbowl".

Generation © HBO Max
Für Entsetzen unter Katzenliebhabern hat in den letzten Tagen die Produktion der Serie "Generation" gesorgt. Dort hat man es mit dem Versuch, den Alltag von Jugendlichen besonders authentisch darzustellen, etwas übertrieben. Für eine Szene im Bio-Unterricht, in der es ums Sezieren echter Tierkörper geht, hat man nämlich echte tote Kätzchen verwendet. HBO Max sagte in einem Statement, dass die Katzenleichen auf ethisch korrektem Weg über ein Unternehmen, das mit Schulen zusammen arbeite, beschafft worden seien und alle Beteiligten im Vorfeld wussten, dass eine solche Szene mit echten toten Tieren anstehe. "Variety" berichtete allerdings, dass im Drehplan noch von einer Frosch-Sektion die Rede war, um so größer die Überraschung, als man sich toten Katzen gegenüber sah. Zwei Darsteller, die nicht zum Hauptcast gehörten, habe man auf deren Wunsch vom Dreh freigestellt, aber trotzdem gezahlt, heißt es in dem Statement weiter. Nach einer Besprechung mit dem Kreativ-Team habe man sich nun aber entschieden, die Szene trotzdem nicht in die Serie aufzunehmen. Lena Dunham, die als Executive Producerin der Serie fungiert, distanzierte sich ebenfalls: "Ich verwende keine Tierkadaver in meiner Arbeit, niemals, und ich war weder am Set noch wusste ich, dass sie in einer kürzlich gedrehten Szene verwendet wurden, die eine Aufgabe im Biologieunterricht darstellte. Ich bin unterstüzte es voll und ganz, dass die Szene aus der Serie herausgeschnitten wird."

NBC © NBC
Aus deutscher Sicht ist das kaum vorstellbar, aber in den USA sind die Olympischen Spiele traditionell kein großes Live-Event, stattdessen werden sowohl Wettbewerbe als auch Eröffnungs- und Schlussfeier in der Regeln in einer Aufzeichnung in der Primetime gezeigt - und das bei in der Regel trotzdem hervorragenden Quoten. In diesem Jahr plant NBC nun aber, die Eröffnungsfeier am 23. Juli tatsächlich live zwischen 7 und 11 Uhr morgens bzw. vormittags zu zeigen, am Abend gibt's dann lediglich eine Wiederholung zu sehen. Damit nimmt NBC zwar geringere Quoten in der Primetime in Kauf, erhofft sich mit der zusätzlichen Live-Übertragung insgesamt mehr Zuschauer zu erreichen. In jedem Fall kann so doppelt Werbezeit verkauft werden - und angesichts der 7,75 Milliarden US-Dollar, die NBC in die Olymipa-Rechte 2020 bis 2023 investiert hat, kann man jede Einnahme sicherlich gut gebrauchen.

ViacomCBS Networks GSA © ViacomCBS Networks GSA
Nachdem im vergangenen Jahr die Pilot-Season Corona-bedingt quasi komplett ins Wasser fiel und ein Ende des Produktions-Shutdowns im Frühjahr in den USA noch lange nicht in Sicht war, fielen auch die traditionellen Upfronts der Networks im Mai in gewohnter Form aus. Und auch dieses Jahr ist Corona-bedingt nicht an die großen Events in New York, auf denen die Networks potentiellen Werbekunden ihr Programm präsentieren, zu denken. Mit ViacomCBS und Disney haben nun aber immerhin schonmal zwei Konzerne angekündigt, zumindest an dem Termin festzuhalten: Am 18. Mai wird Disney/ABC seine Pläne für die kommende Saison vorstellen, am 19. Mai dann ViacomCBS - jeweils in digitaler Form. Und beide Konzerne werden ihr gesamtes Sender- und Plattform-Portfolio darin unterbringen, das bei Viacom CBS von CBS über Nickelodeon udn MTV bis zu Paramount+ reicht, bei Disney von ABC über Freeform und ESPN bis zu Hulu und Disney+. Wie es NBC, Fox und The CW halten werden, ist noch unklar. Disney hat unterdessen angekündigt, schon am 23. Februar einen "Technology Showcase" und am 23. März ein "Development Event" vorauszuschicken, bei NBCUniversal steht mit "One21" auch ein auf Technologie spezialisiertes Event an.

Abgesetzt oder verlängert?

Brooklyn Nine-Nine © RTL Nitro/NBC Universal
"Brooklyn Nine-Nine": Andy Samberg ist bereits vertraut mit der Nachricht, dass er seine Rolle als Detective Jake Peralta nicht fortführen darf. Allerdings scheint es nun endgültig. Doch der Reihe nach: die Comedy "Brooklyn Nine-Nine" lief über fünf Staffeln bei Fox, bis sie dort beerdigt, aber 2019 von NBC wiederbelebt wurde. Weiter ging es mit zwei weiteren Staffeln und einer Bestellung um eine achte Runde noch bevor die siebte ausgestrahlt wurde. Corona durchbrach die Produktionspläne jedoch, so dass die achte Staffel noch nicht abgedreht werden konnte. Diese lediglich zehn Folgen umfassende Staffel wird dann auch den Schlusspunkt setzen – Jake Peralta muss seine Dienstmarke wohl nun final abgeben.

"Search Party": Die düstere Comedy über das Suchen und Finden von vermissten Personen findet eine Fortsetzung um eine fünfte Staffel. Nachdem in der vierten Staffel Hauptdarstellerin Dory (Alia Shawkat) selbst gekidnappt wurde und am Ende sogar als tot galt, macht HBO Max weiter mit der Comedy von Charles Rogers und Sarah-Violet Bliss. Diese haben zudem einen exklusiven Zweijahresvertrag beim Streamingdienst unterzeichnet.

"Wynonna Earp": Am 9. April heißt es Abschied nehmen, denn die auf den gleichnamigen Comics von Beau Smith fußende Syfy-Serie "Wynonna Earp" wird dann zu Ende erzählt sein. Die Urenkelin von Wyatt Earp kehrt damit mit den lediglich noch sechs ausstehenden Folgen in einer letzten Etappe auf den Bildschirm zurück. Danach und damit nach vier Staffeln ist also Schluss für die Protagonistin mit Revolver.

US-Quoten-Update

Donald Trump © Fox News
Donald Trump hat ja bekanntlich auch während seiner Amtszeit als US-Präsident irritierend genau auf die Quoten beispielsweise seiner Pressekonferenzen und sonstiger Übertragungen mit ihm geblickt und auch in seinem Austritts-Schreiben aus der Schauspieler-Gewerkschaft nochmal darauf verwiesen, dass er aus seiner Sicht die Quoten der Nachrichtensender im Alleingang gerettet hat. Ob er nun auch genauso glücklich darüber ist, dass auch das zweite Amtsenthebungs-Verfahren gegen ihn nochmal für starke Quoten sorgt? Die Beweisführung am ersten Tag verfolgten bei den Sendern ABC, CBS, CNN, Fox News und MSNBC zusammen knapp über elf Millionen Zuschauer. Marktführer war dabei MSNBC knapp vor CNN, Fox News richtet sich einmal mehr nur noch auf Rang 3 der Nachrichtensender ein. Insgesamt waren es wohl sogar noch ein paar mehr, weil bislang Daten von NBC fehlen. Zum Vergleich: Am ersten Tag des ersten Amtsenthebungsverfahrens hatten ebenfalls rund elf Millionen Zuschauer eingeschaltet, damals aber inklusive NBC.

Mehr zu den Quoten des Super Bowls haben wir bereits an dieser Stelle berichtet.