Bosch © Amazon
Wer dachte, dass er nach diesem Sommer von "Bosch" final Abschied nehmen muss, kann nun aufatmen. Obschon die Serie nach sieben Staffeln bei Amazon in den sicheren Hafen einfahren und dort zum Daueranleger wird, geht es andernorts mit einem als Spinoff bezeichneten Projekt weiter. Ein Name zum IMDbTV-Vorhaben ist bislang noch nicht bekannt, allerdings wird Titus Welliver wieder in seine Rolle als Harry Bosch schlüpfen und dabei Schützenhilfe von den aus der Serie bekannten Schauspielerinnen Mimi Rogers und Madison Lintz erhalten. Das kreative Team hinter der Serie ist dabei ebenfalls größtenteils identisch, vor allem Michael Connelly und Eric Overmyer sorgen wieder fürs Drehbuch. Im Kampf gegen die Ungerechtigkeit macht "Bosch" in einem für sich neuen Kapitel gemeinsame Sache mit seiner ehemaligen Gegenspielerin, der Rechtsanwältin Honey "Money" Chandler (Rogers).

SpongeBob: Patrick Star © Nickelodeon
Eine neue Serie aus dem Reich der Animes gönnt sich Netflix und auch die Heimat von "SpongeBob Schwammkopf", Nickelodeon, macht nun Nägel mit Köpfen mit der bereits geplanten Animationsserie über Seestern Patrick. Doch der Reihe nach: im Falle von Netflix heftet man sich an das bekannte Franchise von "Terminator", welches einst den Steirer Arnold Schwarzenegger ins internationale Licht hob. Über den Inhalt selbst ist wenig bekannt, allerdings versucht der Streamingdienst das Genre "Anime" damit weiter zu stärken. Zusammen mit Skydance, dem Produzenten der letzten beiden "Terminator"-Filme, und Production I.G soll die Sci-Fi-Geschichte über den Kampf "Mensch gegen Maschine" aufbereitet werden. Beim Kindersender Nickelodeon folgt nun das, was sich schon im letzten Sommer abgezeichnet hatte: auch dort nutzt man eine bekannte Marke und dehnt diese mit der Order "The Patrick Star Show" aus. Der langsam sprechende Seestern Patrick Star ist darin (un)passenderweise Host einer TV-Show. Gleichzeitig werden seine Familienmitglieder näher beleuchtet. Bestellt wurden zunächst 13 Folgen.

Apple TV+ © Apple
Mit Hauptdarstellerinnen-Personal warten zwei neue Serienbestellungen auf. Bei der von Apple TV+ georderten Anthologie-Serie sind zudem auch viele die Serie formenden Hände hinter der Kamera weiblich. Ein "Go" bekam dort die Serie "Roar", welche von den "GLOW"-Macherinnen Liz Flahive und Carly Mensch stammt und auf einer Kurzgeschichten-Sammlung der Autorin Cecilia Ahern ("P.S. Ich liebe Dich") fußt. Das sich bereits seit 2018 in der Entwicklung befindende Projekt folgt in zunächst acht halbstündigen Folgen je einer Frau und ihrem Lebensthema, welches herausfordernd sein, oder auch mit Widersprüchlichkeiten daher kommen kann. Mit von der Partie sind Nicole Kidman, Cynthias Erivo, Merritt Wever oder auch Alison Brie. Freeform hat die Comedy-Serie "Single Drunk Female" bestellt, die vermutlich eher in den Bereich "Dramedy" hinein reichen wird. Nach einem Alkohol bedingten Zusammenbruch in der Öffentlichkeit, geht die junge und exzentrische Samantha (Sofia Black-D'Elia) zurück zu ihrer Mutter (Ally Sheedy), die sie mit ihrer Fürsorge zu erdrücken droht. Trocken zu bleiben und weitere Katastrophen zu vermeiden sind fortan Aufgaben. Schwierig, wenn die beste Freundin nur darauf wartet, gemeinsam einen an der Theke zu heben.

Grindr © Grindr
Statt für sexuelle möchte die Gay-Dating-App Grindr nun auch noch für erzählerische Höhepunkte sorgen und hat erstmals die Produktion einer fiktionalen Serie in Auftrag gegeben. Die jeweils sechs- bis zehnminütigen Folgen von "Bridesman" sollen im Herbst über die App und den Youtube-Kanal von Grindr, der derzeit knapp 400.000 Abonnenten zählt, veröffentlicht werden. In der Serie geht es um einen schwulen Bräutigam, der die Hochzeit seines besten Freundes untergraben will. Entwickelt wurde die Serie von John Oniel, die Hauptrollen übernehmen die Comedians Jimmy Fowlie, Sydnee Washington und Shannon Devido. Unterdessen hat die noch namenlose ABC-Comedyserie mit Alec Baldwin und Kelsey Grammer ihren dritten Hauptdarsteller gefunden: Alec Mapa. Er spielt den Schwulen der drei ehemaligen WG-Bewohner, die nach 20 Jahren wieder zusammenkommen um noch einmal zu versuchen das Leben zu führen, das sie immer wollten. 

Party Down © Starz
Starz lässt "Party Down", das ab 2009 für zwei Staffeln bei dem Pay-TV-Sender lief, als sechsteilige Miniserie neu aufleben. Die Comedyserie folgt den Spuren eines Catering-Teams in Los Angeles – ein Sextett aus Hollywood-Wannabes, die als unterbezahlte Kellner von Trinkgeld leben, aber doch eigentlich nur auf ihren großen Durchbruch hoffen. Jede Episode zeigt das glücklose Catering-Team auf einer neuen Veranstaltung, wo sie unweigerlich mit ihren schillernden Gästen zusammentreffen und in deren absurde Lebensrealitäten hineingezogen werden. Vor und hinter den Kulissen soll das alte Team wieder zusammenkommen. "Ende 2019 trafen sich die Darsteller und Produzenten von ,Party Down‘ bei einer von Vulture veranstalteten Retrospektive der Serie wieder. Wir hatten eine so großartige Zeit miteinander, dass wir einen Weg finden wollten, um das Team noch einmal zusammenzubringen", so Rob Thomas, der die Serie damals wie heute entwickelte. "Die Schauspieler sind aktuell so beschäftigt, dass die Suche nach einem Zeitfenster vielleicht die Anwendung von Trigonometrie erfordert, aber wir werden es schaffen." Zum Hauptcast gehören Ken Marino, Adam Scott, Jane Lynch, Martin Starr, Ryan Hansen, Lizzy Caplan und Megan Mullally. Hierzulande wird die Serie bei Starzplay zu sehen sein.

Abgesetzt oder verlängert?

Simpsons © Twentieth Century Fox Film
"Die Simpsons": Wie sieht Homer mit noch weniger Haar aus? Kann Milhouse mit Kontaktlinsen statt einer dick verglasten Brille umgehen? Und wie ist es für Bart, seinen zehnten Geburtstag noch zwei weitere Male zu begehen, wo er es doch schon 32-fach tat? All diese spannenden Fragen werden laut Matt Groening in der jetzt von Fox bestellten 33. und 34. Staffel der Gelblinge aus Springfield aufgeworfen. Wieder einmal hat der Sender direkt zwei Staffeln ausgegeben und folgt damit seiner Strategie wie zuletzt bei "Family Guy" und "Bob's Burgers" - oder bei den "Simpsons" selbst. Die Emmy prämierte Animationsserie als längste fiktionale Serienproduktion in der Geschichte des Fernsehens wird es damit auf insgesamt 757 Folgen bringen.

"Late Night with Seth Meyers": Nachdem NBC im letzten Jahr den Vertrag mit Jimmy Fallon bis Ende 2021 verlängert hat, zieht nun Seth Meyers nach und in gewisser Weise davon. Die Verbindung des Late-Night-Talkers und NBC wurde auf fünf weitere Jahre ausgedehnt. Bereits im letzten Jahr hat Meyers die magische Grenze von 1.000 Sendungen übersprungen. Bei weiteren fünf Jahren wird er in die Nähe von 1.800 Ausgaben kommen.

"Superman & Lois": Die DC-Serie wandert auf den Spuren von "The Flash". Im Jahr 2014 erhielt die CW-Serie nämlich zwei Wochen nach dem Start der Produktion, die ebenfalls aus dem Hause DC stammt, eine Verlängerung um eine zweite Staffel. Nach dem Start der 90-minütigen Premiere von "Superman & Lois" gab es nun sehr frühzeitig grünes Licht für eine Fortsetzung um eine zweite Staffel mit Tyler Hoechlin als Clark Kent/Superman und Elizabeth Tulloch als Lois Lane.

US-Quoten-Update

Golden Globes © HFPA
Am vergangenen Sonntag wurden die Golden Globe Awards verliehen, diesmal wieder moderiert von Tina Fey und Amy Poehler, die auch schon zwischen 2013 und 2015 durch die Veranstaltung führten. Doch ansonsten war wenig wie damals: Pandemie-bedingt standen sie nicht auf einer Bühne, sondern an zwei unterschiedlichen Orten, auch sonst fehlte das Star-gespickte Publikum, der rote Teppich etc. Das hatte massive Auswirkungen auf die Quoten: 6,9 Millionen Zuschauer schalteten die Übertragung ein - nach über 18 Millionen im vergangenen Jahr. In der Zielgruppe sackte das Rating von 4,7 auf 1,5 Prozent, also um mehr als zwei Drittel ab. Bitter Nachrichten für NBC, das immerhin 60 Millionen Dollar für die Übertragungsrechte pro Jahr auf den Tisch legt. Bei CBS kann man also nur hoffen, dass im September schon wieder Normalität eingekehrt sein wird. Am 19. September steht dort nämlich die diesjährige Emmy-Verleihung auf dem Programm. Doch angesichts des Impf-Tempos in den USA stehen die Chancen wohl nicht allzu schlecht.

Debris © NBC
Am Montag startete bei NBC dann nicht nur die neue Staffel von "The Voice", sondern im Schlepptau mit "Debris" auch eine neue Serie. Zunächst mal zur Castingshow: Mit 7,9 Millionen Zuschauern zum Auftakt blieb sie leicht hinter dem Auftakt-Wert der Herbst-Staffel und 1,1 Millionen unter den Staffelstart-Quoten von vor einem Jahr zurück. NBC dominierte damit aber trotzdem den Abend. Bei den 18- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil bei 1,1 Prozent, hier lag man gleichauf mit dem "Bachelor", der zugleich bei ABC auf ein Staffeltief fiel. Im Anschluss konnte die Science-Fiction-Serie "Debris" diese Vorlage dann aber nicht so recht verwandeln. Mit 4,4 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 0,6 Prozent lag man auf mit Wohlwollen betrachtet solidem Niveau. Doch wenn sich die Quoten in den kommenden Wochen wie üblich ein Stück nach unten bewegen werden, könnte daraus schnell eine weitere Enttäuschung werden, zumindest was die lineare Auswertung anbelangt, die freilich allenfalls nur noch einen Teil des großen Ganzen darstellt.