Stefan Raab hat sein selbst gestecktes Ziel verpasst, den Sieg beim Eurovision Song Contest nach Deutschland zu holen - doch die Kooperation mit ihm und RTL hat ihren Teil dazu beigetragen, dass das Interesse am ohnehin stets sehr gefragten Musik-Wettbewerb deutlich anzog. Das zeigte sich bei den Quoten der Vorentscheid-Shows bei RTL und im Ersten, das zeigte sich beim Rekord, den One mit der Übertragung der zweiten Halbfinal-Show erzielte und das zeigte sich nun auch beim großen Finale am Samstagabend, das mit einem Sieg von Österreichs JJ zu Ende ging.
8,55 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen im Schnitt zwischen 21 Uhr und kurz nach 1:09 Uhr in der Nacht dabei allein im Ersten zu. Parallel wurde die Show aber auch bei One übertragen, wo weitere 590.000 ESC-Fans erreicht wurden. In Summe kommt man also schon ohne Live-Streams auf eine Gesamt-Reichweite von im 9,16 Millionen. Das waren 1,18 Millionen mehr als im vergangenen Jahr, wenn man auch dort zeitversetzte und Livestream-Nutzung außen vor lässt.
Apropos Livestreams: Hier zählte Das Erste bei den Event-Livestreams bis Mitternacht nach eigenen Angaben 2,165 Millionen Abrufe. Diese Zahl ist allerdings nicht mit den linearen Quoten vergleichbar - hier wird jeder Start des Streams gezählt, unabhängig davon, wie lange er läuft.
Besonders gefragt war der Eurovision Song Contest wieder beim jungen Publikum. 3,77 Millionen 14- bis 49-Jährige sahen zu. Das Erste holte allein schon stolze 60,0 Prozent Marktanteil, One legte noch weitere 4,2 Prozent oben drauf. Insgesamt entschieden sich also rund zwei Drittel der jungen Leute, die am Samstagabend lineares Fernsehen einschalteten, für den ESC. Auch hier der Vergleich zum Vorjahr: Da lag der kombinierte Marktanteil der beiden Sender bei 56,4 Prozent. Egal ob man auf die Gesamt-Reichweite oder das junge Publikum blickt: Man muss bis ins Jahr 2016 zurückgehen, um einen ESC mit höheren absoluten Reichweiten zu finden. Damals war Jamie-Lee Kriewitz für Deutschland angetreten, hatte aber nur den letzten Platz belegt. Der Marktanteil sogar so hoch wie zuletzt 2011.
Schon bevor es um 20:15 Uhr los ging, stimmten sich im Ersten und bei One im Schnitt 5,27 Millionen Leute bei der gemeinsam mit dem ORF übertragenen Countdown-Show aus Basel auf den Abend ein, schon hier lag der kombinierte Marktanteil der beiden Sender bei 41,3 Prozent beim jungen Publikum. "Das Wort zum Sonntag" - diesmal mit einem Gastauftritt von Maren Kroymann - direkt vor Beginn der Show sahen im Schnitt 5,86 Millionen Personen. Und bei der Aftershow nach dem ESC blieben auch noch rund drei Millionen am Fernseher. Der Marktanteil beim jungen Publikum lag bei 56 Prozent.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;