Manchmal ist es schwer, bei den aktuellen politischen Ereignissen hinterherzukommen. Vor allem dann, wenn der vermeintlich mächtigste Mann der Welt stündlich seine Meinung ändert. Als das ZDF vor wenigen Wochen angekündigt hatte, eine Doku über Donald Trump und seine On/Off-Beziehung zu Elon Musk zu zeigen, wirkte das zunächst wie ein Zeitgeist-Volltreffer. Die zwischenzeitliche Keilerei der beiden Männer ist angesichts der Lage in Nahost mittlerweile aber in den Hintergrund gerückt, andere Themen sind wichtiger - was es nicht weniger interessant macht, das Verhältnis von Trump und Musk zu beleuchten.
Mit der Doku "Musk gegen Trump" hatte das ZDF am Dienstag dennoch einen schweren Stand. Nur 1,87 Millionen Menschen waren ab 20:30 Uhr mit dabei, das entsprach 9,4 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 7,7 Prozent gemessen. Dass es mit Verspätung los ging, hing damit zusammen, dass das ZDF nach den "heute"-Nachrichten ein "ZDF Spezial" zum G7-Gipfel in Kanada einschob. Mit 2,82 bzw. 2,34 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern waren sowohl die Nachrichten als auch das Spezial gut unterwegs.
Wie hoch das Informationsbedürfnis der Menschen angesichts der eskalierenden Lage in Nahost ist, zeigte sich auch im Ersten. Dort erreichte die "Tagesschau" 4,37 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, keine andere Sendung hatte eine höhere Reichweite. Ein "Brennpunkt" kam danach noch auf 3,98 Millionen. Mit 22,4 und 20,0 Prozent lagen beide Sendungen weit über Senderschnitt und auch bei den 14- bis 49-Jährigen stand jeweils eine 20 vor dem Komma.
Mit seinen Serien ist Das Erste dann schließlich ebenfalls der erfolgreichste Sender gewesen: "Tierärztin Dr. Mertens" verzeichnete 3,53 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, bei "In aller Freundschaft" waren 3,32 Millionen mit dabei. Die "Tagesthemen" kamen ab 22:40 Uhr noch auf 15,3 Prozent Marktanteil bei 2,03 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Im Fernduell mit dem "heute journal" zog Das Erste hier den Kürzeren, das ZDF-Nachrichtenmagazin ging aber auch schon eine Stunde vorher auf Sendung. Die von Dunja Hayali moderierte Ausgabe informierte 3,18 Millionen Menschen, was das "heute journal" zur meistgesehenen ZDF-Sendung des Tages machte. Sowohl insgesamt (17,0 Prozent) als auch bei 14-49 (13,8 Prozent) wurden sehr hohe Marktanteile gemessen.
Und dann waren da ja auch noch die Nachrichtensender, die am Dienstag besonders stark unterwegs waren: ntv erzielte einen Tagesmarktanteil (14-49) in Höhe von 2,6 Prozent und ist damit der erfolgreichste Spartenkanal gewesen. Direkt dahinter folgte Welt mit 2,4 Prozent. So informierte ntv um 14 Uhr 180.000 Menschen mit den neuesten Nachrichten, der Marktanteil lag bei 3,5 Prozent. Ein Spezial über den Krieg in Nahost lag danach auf einem ähnlichen Niveau. Welt kam zur gleichen Zeit auf 2,9 Prozent, vormittags um 10 Uhr erzielte der Sender mit einer 25-minütigen Nachrichtenstrecke sogar 8,9 Prozent.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;