2008 Menschen, Bilder, EmotionenWeil sowohl das ZDF als auch RTL auf Traditionen beharrten, zeigten die beiden Sender am Sonntagabend erstmals ihre beiden Jahresrückblicke zur gleichen Zeit. Um 20:13 Uhr begrüßte Johannes B. Kerner im ZDF die Zuschauer zu "Menschen 2008", kurz danach hieß Günther Jauch die Zuschauer bei RTL zu "2008! Menschen, Bilder, Emotionen" willkommen.

Und so wurde mit Spannung erwartet, wer sich letztendlich im direkten Duell durchsetzen konnte. Obwohl Jauch über weite Strecken eher mit einem Kuriositätenkabinett denn einem Rückblick aufwartete, ging er letztlich als Sieger aus dem Duell hervor. 5,74 Millionen Zuschauer ab drei Jahren sahen seinen Jahresrückblick bei RTL, die ZDF-Version zog mit 5,1 Millionen Zuschauern ab drei Jahren den Kürzeren. Die Marktanteile lagen bei beiden Sendungen aber auf einem sehr guten Niveau: "2008! Menschen, Bilder, Emotionen" erreichte 19,2 Prozent Marktanteil, "Menschen 2008" kam auf 17,3 Prozent beim Gesamtpublikum.

Johannes B. KernerWenig überraschend war dann auch, dass RTL auch bei den jüngeren Zuschauern vorn lag. Hier fiel der Vorsprung erwartungsgemäß deutlich aus: Mit 3,25 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern holte Jauch starke 24,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und zugleich auch den Tagessieg am Sonntag. "Menschen 2008" erreichte nur 1,69 Millionen 14- bis 49-Jährige, was aber für ZDF-Verhältnisse ebenfalls starken 12,8 Prozent Marktanteil in dieser Altersgruppe entsprach.

Die erstaunlichste Erkenntnis des Rückblick-Showdowns ist allerdings die: Die Zielgruppen beider Sendungen scheinen so unterschiedlich zu sein, dass sie sich gegenseitig überhaupt nicht schaden konnten. "2008! Menschen, Bilder, Emotionen" konnte im Vergleich zum Vorjahr sogar wieder rund 250.000 Zuschauer hinzugewinnen. Bei "Menschen 2008" ist der Vergleich nicht ganz so einfach, da der Rückblick in der Vergangenheit erst um 21:45 Uhr begonnen hatte, doch auch hierst ist ein Zuschaueranstieg um über eine Million Zuschauer zu verzeichnen. Bei den 14- bis 49-Jährigen stieg sogar der Marktanteil gegenüber dem vergangenen Jahr trotz prominenterer Sendezeit an.

Letztlich dürften also beiden Sender aus Quotensicht zufrieden sein: RTL, weil man nicht nur die Marktführung in der Zielgruppe behauptete, sondern auch beim Gesamtpublikum trotz neuer Konkurrenz noch Zuschauer hinzugewann und das ZDF, weil der Ausbau des Formats zur über dreieinhalb-stündigen abendfüllenden Show trotz der starken Konkurrenz gelang und man durchaus auch beim jungen Publikum respektable Werte erzielte.