Eigentlich hätte die derzeit laufende zehnte "Big Brother"-Staffel schon am 7. Juni zu Ende gehen sollen. Angesichts der starken Quoten entschied man sich bei RTL II dann jedoch für eine Verlängerung bis in den August hinein. Aus Quotensicht eine richtige Entscheidung: Nicht einmal die Fußball-WM kann derzeit den tollen Quoten nachhaltig etwas anhaben. Am Dienstag reichte es nun sogar für einen neuen Staffel-Rekord.
Getrieben vom Rauswurf eines Kandidaten wegen "Pietätlosigkeit" - die von RTL II freilich selbst provoziert wurde, indem man die eigentlich geheimen Nominierungen der Kandidaten, die das Haus verlassen sollen, diesmal mit Begründung öffentlich durchführte - stieg der Marktanteil in der Zielgruppe auf den Staffel-Rekord von 11,9 Prozent. Insgesamt schauten 1,44 Millionen Zuschauer zu, nur ganz zu Beginn der Staffel wurden schon einmal ähnlich hohe Zuschauerzahlen erzielt. Auch in den letzten Tagen reichte es immer wieder für Werte von knapp zehn Prozent. Die Entscheidungsshows am Montagabend, die zuletzt direkt gegen Live-Fußball antreten mussten, bekamen die WM zwar etwas stärker zu spüren, zufrieden sein kann RTL II aber auch hier. Am Montag hatte die Show immerhin 7,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreicht - deutlich mehr als der RTL II-Senderschnitt.
"Big Brother" ist derzeit allerdings auch der einzige Lichtblick am RTL II-Vorabend: "Die Schnäppchenhäuser" kam zuvor wieder nicht über magere 4,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus. Nur 510.000 Zuschauer sahen zu. Mit einer "Trödeltrupp"-Wiederholung war ab 17 Uhr gegen die Fußball-Konkurrenz ohnehin kein Blumentopf zu gewinnen. Der Zielgruppen-Marktanteil lag hier bei 2,3 Prozent.
Auch in der Primetime gab es für RTL II nicht mehr viel zu lachen. "Zuhause im Glück" blieb bei 5,1 Prozent in der Zielgruppe stecken, "Die Kochprofis" sogar bei nur 3,6 Prozent. Und auch die Erstausstrahlungen der aus Großbritannien importierten Kochshow "Iss jetzt!" kommen am späten Abend auf keinen grünen Zweig. 4,3 Prozent in der Zielgruppe sind ein enttäuschender Wert, zumal zu dieser Zeit längst kein Fußball mehr in Konkurrenz lief.