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Anfang des Jahres probierte ProSieben beinahe im Wochentakt neue Formate am Nachmittag aus, funktioniert hat keines so wirklich. Das Testen neuer gescripteter Dokusoaps hat man eingestellt, die Baustelle bleibt. Seit Mai ist um 16 Uhr nun "Entscheidung am Nachmittag" zu sehen, der durchschnittliche Marktanteil lag bislang bei knapp 9 Prozent in der Zielgruppe.
Wenn man nun aber auf die Quoten vom Dienstagnachmittag blickt, dürften man sich selbst bei ProSieben verwundert die Augen reiben. "Entscheidung am Nachmittag" erreichte mit 560.000 14- bis 49-jährigen Zuschauern einen hervorragenden Marktanteil von 15,6 Prozent in der Zielgruppe. Damit lag ProSieben klar vor Sat.1, das mit "Richter Alexander Hold" 12,6 Prozent Marktanteil erreichte. 760.000 Zuschauer sahen insgesamt die Folge "Mit 18 schon vier Kinder" - bei der die Mutter übrigens erstaunlicherweise 19 war - auch das war ein neuer Bestwert für das ProSieben-Format.
Allerdings dürfte es sich wohl nur um einen Ausreißer nach oben handeln, zumal "We are Family" direkt davor mit dem Thema "Für einen Strandboy verlasse ich meinen Mann" ebenfalls schon ungewöhnlich gute 14,1 Prozent Marktanteil erreicht hatte. Doch festzuhalten bleibt auch: Die Ausschläge nach oben wurden in den letzten Wochen zumindest häufiger. Im Juli war immerhin auch zwei Mal schon der Sprung über die 12-Prozent-Marke gelungen. Danach kam allerdings auch immer postwendend wieder der Absturz auf einstellige Werte. Zu retten sein dürfte "Entscheidung am Nachmittag" ohnehin kaum noch: Ab September verschwindet das Format aus dem Programm, um Platz für die zunächst auf sechs Wochen angelegte Sitcom-Sonderprogrammierung mit "Malcolm Mittendrin" und "Scrubs" zu machen. Sollte die Erfolg haben, wäre es kaum verwunderlich, wenn ProSieben dauerhaft auf Sitcoms am Nachmittag setzen würde.
