Der März war ein extrem nachrichtenstarker Monat. Der Atomunfall in Japan, der Krieg in Libyen und dann noch die Wahl in Baden-Württemberg mit der starken politischen Kräfteverschiebung. All das zusammen führte dazu, dass die Besucherzahlen der Nachrichtenportale regelrecht explodierten, Zuwächse von 30 bis 40 Prozent im Vergleich zum Februar waren an der Tagesordnung. Dass man dieses hohe Niveau nicht würde halten können, war klar - und im April kam nun dementsprechend auch der tiefe Fall, zumal die Oster-Feiertage auch noch weiter auf die Zahlen gedrückt haben.

 

 

Nur eines der 15 größten Nachrichten-Angebote im Web konnte zulegen: Der Online-Ableger des "Manager Magazins", der im Vergleich zum März gegen den Trend 18,6 Prozent hinzugewann und damit nach langer Zeit den Wiedereinstieg in die Top 15 schaffte. Das Online-Angebot des "Hamburger Abendblatts" fiel im Gegenzug auf Platz 16 zurück. Doch sonst hieß im Allgemeinen die Devise "Wie gewonnen so zerronnen": Für die einzelnen Portale ging es in der Regel gleichen Größenordnung nach unten wie es zuvor im März nach oben gegangen war.

Größter Verlierer im Vergleich zum März war dementsprechend auch n-tv.de, das im vergangenen Monat auch besonders stark zulegen konnte. Um mehr als die Hälfte, um genau zu sein 37,1 Prozent, sackte die Zahl der Visits ab. Und dennoch: "n-tv.de" war trotzdem der größte Profiteur der letzten Monate. Denn mit 28,5 Millionen Visits lag n-tv.de auch im April noch fast drei Millionen über den Werten, die vor dem Ausnahme-Monat März erreicht worden waren und nur noch knapp hinter "Focus Online". Im Vergleich zum April 2010 konnte n-tv.de die Zahl der Visits um 28,7 Prozent steigern. Stärker war das Wachstum nur bei "Zeit Online", "Express.de" und "Manager Magazin Online".

Ganz vorne konnte "Bild.de" seien Position als Marktführer unterdessen wieder festigen, nachdem "Spiegel Online" im März wieder bedrohlich nah gerückt war. Doch "Spiegel Online" profitierte im März stärker von der Nachrichtenflut und erlitt dementsprechend auch im April wieder unter einen deutlicheren Rückgang. 157,8 Millionen Visits für "Bild.de" standen 137,7 Millionen für "Spiegel Online" gegenüber. Alle anderen spielen zwei Klassen tiefer. "Welt Online" auf Platz 3 hat einen Rückstand von über 100 Millionen Visits auf "SpOn".

Die 15 meistbesuchten Nachrichten-Seiten im April:


Visits
April
+/-
zum Vormonat
+/-
zum Vormonat
 +/-
zum Apr '10
Bild.de
157.785.494 - 37.569.114
- 19,2 %
 + 14,8 %
Spiegel Online 137.683.571
- 52.138.889
- 27,5 %
 + 10,8 %
Welt Online
33.218.489 - 12.510.657
- 27,4 %
+ 12,7 %
sueddeutsche.de
31.814.549 - 11.793.481
- 27,0 %
+ 21,5 %
Focus Online
29.271.516
- 11.785.002
- 28,7 %
+ 9,0 %
n-tv.de
28.521.613 - 16.811.660
- 37,1 %
+ 28,7 %
FAZ.net
22.958.628
- 8.872.772
- 27,9 %
 + 15,0 %
stern.de
20.563.122
- 8.374.271
- 28,9 %
+ 3,8 %
Zeit Online
19.660.562 - 7.082.786
- 26,5 %  + 35,8 %
RP Online 10.915.218 - 2.562.061 - 19,0 %  + 4,4 %
Express.de 9.912.052 - 965.962
- 8,9 %
+ 37,4 %
FTD.de
8.875.109 - 2.680.360
- 23,2 %
- 5,0 %
Handelsblatt.com
8.782.109
- 2.073.651
- 19,1 %
 - 1,0 %
DerWesten.de
8.048.039 - 1.574.602
- 16,4 %
+ 13,3 %
manager-magazin.de
7.811.834 + 1.224.926
+ 18,6 %
 + 40,8 %

Angaben ohne Gewähr, Quelle: IVW, eigene Berechnungen

Anmerkung: Zunächst standen an dieser Stelle falsche Angaben zur prozentualen Veränderung gegenüber dem Vormonat. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.