Sat.1 und das Genre Dokusoap - das war in den vergangenen Jahren ein ganz schwieriges Thema. Während andere Sender damit große Erfolge feierten, bekam Sat.1 überhaupt kein Bein auf den Boden. Um das zu ändern, holte man nicht nur Sascha Naujoks nach Unterföhring, der für RTL Formate wie "Bauer sucht Frau", "Schwiegertochter gesucht", "Helfer mit Herz", "Vermisst" und "Einsatz in vier Wänden" verantwortete, sondern mit Andrea Göpel und Julia Leischik auch noch zwei RTL-Gesichter vor der Kamera. Auch die Sendungs-Titel klingen wie 1:1 aus dem RTL-Programmvorlauf abgeschrieben. Am Sonntag gab es "Das Schutt-Inferno des Messie-Vaters" und "Das Schrott-Haus" zu sehen.

Ob es aber reicht, den Zuschauern möglichst effektiv zu vermitteln, bereits RTL eingeschaltet zu haben, um die Flop-Serie in diesem Genre zu beenden? Zum Auftakt schlugen sich die ersten beiden neuen Dokusoaps jedenfalls noch eher verhalten. Immerhin: "SOS Garten" mit Andrea Göpel kam am Sonntagvorabend um 18 Uhr auf halbwegs solide Werte. Mit 0,75 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern erzielte das Format einen Marktanteil von 10,2 Prozent in der Zielgruppe - das ist auf Dauer zu wenig, lag aber immerhin in der Nähe des Senderschnitts. Insgesamt hatten 1,57 Millionen Zuschauer eingeschaltet.

"Baupfusch" tat sich im Anschluss schwerer und blieb mit 0,84 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern im einstelligen Marktanteils-Bereich hängen. Mehr als 9,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren nicht drin. Insgesamt lag die Zuschauerzahl bei 1,76 Millionen, der Marktanteil beim Gesamtpublikum belief sich somit auf 7,4 Prozent. Gegen "Christopher Posch - Ich kämpfe für Ihr Recht" bei RTL konnte Sat.1 damit überhaupt nichts ausrichten. Das Format erzielte dort im Gegenteil mit 20,2 Prozent Marktanteil sogar einen neuen Bestwert.