"Deutschland sucht den Superstar" ist für RTL nach wie vor ein Erfolg - doch die Quoten sind im Vergleich zu den letzten Jahren massiv abgesackt. Am vergangenen Wochenende hielt sich die Castingshow in der Zielgruppe schon nur noch mit Mühe vor "Schlag den Raab", noch im vergangenen Jahr trennten die beiden Formate Welten. Gab es also bestimmte Zielgruppen, in denen "DSDS" besonders stark eingebrochen ist, oder bröckelte das Interesse auf breiter Front.

Media Control meldete am Dienstag ""DSDS": Zuschauerverlust bei Frauen doppelt so hoch", diverse Webseiten verbreiteten das auch weiter. Dabei beruft man sich auf eine Sonderauswertung, die sich kurioserweise jeweils nur auf die Folgen 19 bis 22 der Jahre 2012 und 2011 bezieht. Diese ergab, dass im Schnitt in diesem Jahr 720.000 Frauen weniger zugeschaut haben als im Vorjahr, aber nur 340.000 weniger Männer. Hat "DSDS" also vor allem ein Frauenproblem?

Die Zahlen geben diese suggerierte Schlussfolgerung eigentlich nicht her. Denn wie Media Control auch mitteilt, sackte der durchschnittliche Marktanteil bei den Frauen um 5,6 Prozentpunkte auf 16,8 Prozent ab, bei den Männern ging es um 3,7 Prozentpunkte auf 11,1 Prozent runter - umgerechnet verlor die Sendung also bei Frauen und Männern gleichermaßen jeweils genau ein Viertel ihres Marktanteils. Dass absolut mehr Frauen abschalteten liegt schlicht daran, dass insgesamt bislang deutlich mehr Frauen zuschauten und auch weiterhin zuschauen. Der relative Rückgang ist aber bei beiden Geschlechtern gleich.

Weitere Erkenntnisse aus der Auswertung: Bei den 3- bis 13-Jährigen sank der Marktanteil überdurchschnittlich von 41,4 auf 29,0 Prozent, bei den 30- bis 39-Jährigen ging's von 29,6 auf 19,8 Prozent ebenfalls stärker als sonst im Schnitt nach unten. Insgesamt sank die durchschnittliche Zuschauerzahl bei den betrachteten vier Sendungen von 5,69 auf 4,52 Millionen.