Auch wenn der NDR stets sein Bedauern über den Abschied von Schauspieler Mehmet Kurtulus als "Tatort"-Ermittler Cenk Batu zum Ausdruck brachte - aus Sicht der Quoten hätte es schlimmer kommen können. Die "Tatort"-Folgen mit Kurtulus zählten in den vergangenen Jahren stets zu den zuschauerschwächsten. Daran änderte sich auch bei seinem letzten Einsatz nichts: Mit 7,08 Millionen Zuschauern sicherte sich die "Tatort"-Folge "Die Ballade von Cenk und Valerie" zwar den obligatorischen Primetime-Sieg nach der "Tagesschau", doch zugleich war es die geringste Zuschauerzahl der Reihe seit Anfang Dezember. Auch damals handelte es sich übrigens um einen Kurtulus-"Tatort".
Nur eine Anfang Oktober vergangenen Jahres ausgestrahlte Folge aus Kiel erreichte zuletzt eine noch geringere Zuschauerzahl. Beim jungen Publikum schnitt der Abschied von Cenk Batu dagegen sogar etwas besser ab als manche "Tatort"-Folge der vergangenen Monate: Mit 2,59 Millionen 14- bis 49-Jährigen und einem Marktanteil von 17,0 Prozent hätte es um ein Haar sogar für den Tagessieg gereicht. Den sicherte sich schließlich jedoch ProSieben mit der Free-TV-Premiere des US-Dramas "Beim Leben meiner Schwester", die auf 2,62 Millionen Werberelevante und 17,8 Prozent Marktanteil kam.
RTL spielte dagegen nur eine Nebenrolle und brachte es mit der Wiederholung von "Spy Daddy" nur auf 14,0 Prozent bei insgesamt 3,11 Millionen Zuschauern. Größter "Tatort"-Verfolger beim Gesamtpublikum war übrigens der Emilie Richards-Film "Spuren der Vergangenheit", der im ZDF von 6,58 Millionen Zuschauern gesehen wurde. Auffällig: Trotz schwächerer Vorlage konnte das "heute-journal" anschließend im direkten Duell mit einer Sonderausgabe der "Tagesthemen" deutlich mehr Zuschauer vor dem Fernseher halten. 5,23 Millionen Zuschauer sahen die ZDF-Sendung mit Claus Kleber, die "Tagesthemen" erreichten 4,28 Millionen. "Günther Jauch" brachte es danach noch 3,88 Millionen Zuschauer und 15,3 Prozent Marktanteil.