Wenn die deutsche Mannschaft bei der Fußball-EM antritt, dann könnten die Konkurrenz-Sender eigentlich fast ebenso gut eine Sendepause einlegen. 82,7 Prozent betrug der Marktanteil der ZDF-Übertragung am Freitag, die versammelte Konkurrenz durfte also gerade mal noch 17,3 Prozent unter sich aufteilen. Besonders übel erwischte es dabei mal wieder Sat.1, das sich mit einem Marathon der schon lange mangels Erfolg eingestellten Sketch-Comedy "Weibsbilder" allerdings eigentlich auch kampflos ergab.

Die Folge waren zwischen 20:45 Uhr und 23 Uhr Marktanteile zwischen 1,2 und 2,0 Prozent in der Zielgruppe. Die Zuschauerzahl lag in weiten Teilen bei weniger als 400.000. Erst nach dem Schlusspfiff im ZDF, als bei Sat.1 "Sechserpack" übernahm, zogen die Marktanteile dann an und lagen schon ab 23:30 Uhr bei angesichts des Vorlaufs erstaunlich guten 8,2 Prozent, um Mitternacht wurden schon wieder rund 9 Prozent Marktanteil erzielt.

Die meisten Zuschauer unter den EM-Konkurrenten hatte wie erwartet wieder Das Erste. Der Film "Zimmer mit Tante" kam auf immerhin 2,21 Millionen Zuschauer, was 6,9 Prozent Marktanteil entsprach. Die "Tatort"-Wiederholung im Anschluss blieb dann allerdings auch bei 1,24 Millionen Zuschauern und 3,9 Prozent Marktanteil hängen. Unter den Privatsendern konnte nicht einer der großen drei, sondern Vox die höchsten Zuschauerzahlen verzeichnen. "CSI: Miami" sahen um 20:15 Uhr immerhin 920.000 Zuschauer, die zweite Folge hatte 810.000 Zuschauer. "CSI" erreichte nach 22 Uhr dann 750.000 Zuschauer und eine Stunde später sogar 1,28 Millionen. In der Zielgruppe schwankten die Marktanteile zunächst zwischen 2,1 und 2,8 Prozent, erst nach 23 Uhr zog der Marktanteil dann spürbar auf 6,8 Prozent an.

Zum Vergleich: RTL konnte mit seiner "Ultimativen Chartshow" nur 710.000 Zuschauer vom Fußball weglocken, ProSieben mit "Matrix" sogar nur 520.000 Zuschauer. In der Zielgruppe kam RTL auf 3,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, Prosieben auf 3,0 Prozent. Bitter für RTL: Es gelang nach 23 Uhr schlechter als bei vielen Konkurrenten, aus dem Quotental zu entkommen. "4 Singles" blieb zunächst bei 4,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen, die zweite Folge kam auf 7,6 Prozent - das Sketch-Comedy-Duell mit Sat.1 verlor RTL um diese Zeit.

Angesichts dieser Werte schlug sich bei RTL II sogar noch vergleichsweise ordentlich: Den Film "Bis dass das Glück uns scheidet" hatten im Schnitt 550.000 Zuschauer eingeschaltet, der Marktanteil lag mit 2,7 Prozent in der Zielgruppe nicht allzu weit hinter "Matrix" von ProSieben zurück. "Showgirls" kam im Anschluss auf 5,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Schwerer tat sich da kabel eins: Eine alte "Castle"-Folge blieb um 20:15 Uhr bei nur 1,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen, "Body of Proof" gar bei nur 1,4 Prozent. "Cold Case" bildete nach 22 Uhr mit 1,3 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen dann den Tiefpunkt des Abends.