Wotan Wilke Möhring hat mit seinem dritten Ermittler-Einsatz seine bislang niedrigste "Tatort"-Reichweite hinnehmen müssen. Nachdem vor rund einem Jahr noch mehr als 10,7 Millionen Zuschauer einschalteten, brachte es sein neuester Fall am Sonntag "nur" auf 9,18 Millionen. Der Marktanteil lag dennoch bei hervorragenden 26,1 Prozent - das Jammern findet also auf hohem Niveau statt. Die Romanze "Eine Liebe in New York" aus der Katie-Fforde-Reihe brachte es als stärkster Verfolger im ZDF nur auf knapp mehr als fünf Millionen Zuschauer. Abhanden kamen den "Tatort" vor allem ein paar jüngere Zuschauer. Schuld daran war nicht zuletzt RTL, das mit der Free-TV-Premiere von "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" am Sonntagabend in der Zielgruppe an der Spitze mitmischte setzte.
Mit 2,87 Millionen 14- bis 49-Jährigen lag der Film nur äußerst knapp hinter "Tatort" - wenn auch nur knapp. Gerade mal 10.000 junge Zuschauer betrug der Vorsprung auf den "Hobbit". Angesichts der zwei Stunden längeren Laufzeit fiel der "Hobbit"-Marktanteil mit 25,1 Prozent aber dann doch noch ein gutes Stück höher aus als beim "Tatort", der sich diesmal mit 21,0 Prozent begnügen musste. In der eigens von RTL ausgewählten erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen hatte der "Tatort" letztlich deutlicher die Nase vorn. Angesichts eines Marktanteils von 22,6 Prozent für den "Hobbit" kann man bei RTL aber auch hier vollkommen zufrieden sein.
Zu leiden hatte unter anderem Sat.1, das mit seinen Serien-Wiederholungen erneut nur einstellige Marktanteile erzielte. Doch vor allem ProSieben wurde vom RTL-Erfolg hart getroffen, schickte mit "Transformers" allerdings auch bloß einen sieben Jahre alten Spielfilm ins Rennen. Mehr als ein Marktanteil von 9,9 Prozent in der Zielgruppe war für den Blockbuster mit Shia LeBeouf und Megan Fox nicht zu holen, insgesamt wollten nur 1,55 Millionen Zuschauer den Streifen sehen - und damit sogar deutlich weniger als "Grill den Henssler" bei Vox. Die Kochshow konnte zum Staffel-Finale zwar nicht ganz an die zuletzt eingefahrenen Bestwerte anknüpfen, verabschiedete sich mit 2,06 Millionen Zuschauer und einem Marktanteil von 8,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen aber dennoch sehr respektabel.
Zuschauer-Trend: Grill den Henssler - die neue Kocharena
RTL II konnte nicht mithalten und erzielte mit der Krimikomödie "Einmal ist keinmal" am Sonntagabend zur besten Sendezeit nur einen Marktanteil von 5,0 Prozent in der Zielgruppe bei insgesamt 930.000 Zuschauern. "Die Hochzeit meines besten Freundes" ging anschließend sogar mit gerade mal 3,7 Prozent baden. Noch härter erwischte es zum Start in den Abend allerdings kabel eins, wo man derzeit versucht, mit alten Geschichten rund um "Toto & Harry" über die Runden zu kommen. Ohne Erfolg: Ziwschenzeitlich belief sich der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen auf katastrophale 2,8 Prozent.