Hat die "Landlust" ihren Zenit überschritten? Nachdem die Zeitschrift lange Zeit der große Gewinner an den Kiosken war und mit mehr als einer Million verkaufter Ausgaben zahlreiche Nachahmer dazu veranlasste, sich ebenfalls auf die Spuren des Landlebens zu begeben, gingen die Zahlen zuletzt zurück. Und auch wenn die IVW-Zahlen der "Landlust" ohne Zweifel noch immer beeindruckend sind, so fiel das Magazin im zweiten Quartal dieses Jahres unter die Marke von einer Million verkaufter Exemplare. Mit einem kräftigen Minus von 9,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging es auf 946.159 Exemplare zurück.

Doch auch andere Magazine und Zeitungen könnten in nicht allzu ferner Zukunft unter diese Hürde fallen: "TV Movie" und "Bild am Sonntag" liegen nur noch knapp darüber - und mussten im zweiten Quartal 2016 Verluste von 8,3 beziehungsweise 7,3 Prozent hinnehmen. Ohnehin dominierten mit Blick auf die Kauftitel mit der höchsten verkauften Auflage die roten Vorzeichen. Keine guten Nachrichten gibt es auch für den "Spiegel", der mit einer verkauften Auflage von 771.450 Exemplaren zwar nach wie vor an der Spitze der aktuellen Zeitschriften und Magazine liegt, aber ein Minus von mehr als sechs Prozentpunkten hinnehmen musste. Nicht ganz so hart traf es "Stern" und "Focus", die jeweils über vier Prozent verloren. Die "Bild" setzt mit einem Minus von 12,2 Prozent dagegen ihren Negativtrend weiter fort, die "Welt" verliert sogar über 18 Prozent bei der harten Auflage.

Verlustreich ging es auch wieder im Programmie-Segment zu, wo einzig kleinere Titel wie "TV Pur", "TV für mich" oder "TV 4wochen" Zugewinne verbuchten. Ansonsten hielt sich die "TV 14" als einziges Magazin mit mehr als zwei Millionen verkaufter Exemplare einsam an der Spitze - hier fiel das Minus mit 3,3 Prozent noch vergleichsweise gering aus. Härter traf es da schon die "TV Digital" mit knapp sechs Prozent Minus oder die "TV Movie", die 8,3 Prozent einbüßte. Nicht viel besser schlugen sich die Konkurrenten von "TV Spielfilmen", die im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 7,6 Prozent verkraften mussten.

Kauftitel mit der höchsten verkauften Auflage

  Verkaufte
2/2016
Verkaufte
2/2015
+/-
absolut
+/-
in Prozent
TV 14
2.277.079 2.354.750 -77.671 -3,3 %
Bild
1.845.975 2.101.633 -255.658
-12,2 %
TV Digital
1.609.929 1.707.430 -97.501 -5,7 %
TV Direkt
1.092.931 1.127.538 -34.607 -3,1 %
Hörzu
1.038.901 1.086.609 -47.708 -4,4 %
TV Movie
1.020.269 1.112.631 -92.362 -8,3 %
Bild Am Sonntag Gesamt
1.008.439 1.087.784 -79.345 -7,3 %
Landlust
946.159 1.039.955 -93.796 -9,0 %
Auf Einen Blick
829.522 892.073 -62.551 -7,0 %
TV Spielfilm
818.157 885.524 -67.367 -7,6 %
Bild Der Frau
777.050 820.978 -43.928 -5,4 %
Der Spiegel
771.450 822.761 -51.311 -6,2 %
Freizeit Revue
724.827 763.020 -38.193 -5,0 %
Stern
704.729 736.325 -31.596 -4,3 %
Nur TV Plus
691.546 --- k.V.m. k.V.m.

Längst der Vergangenheit gehört unterdessen der deutsche "People"-Ableger an, der schon im ersten Quartal 2016 keine allzu berauschenden Zahlen vorlegen konnte. Wie hart der Konkurrenzkampf auf diesem Gebiet ist, zeigt der Blick auf die Auflagenzahlen der Konkurrenz: "InTouch", "Closer", "Grazia" und "Ok!" verloren jeweils zweistellig - und das zum Teil deutlich. Für "in!" ging es sogar um 29,0 Prozent nach unten. Betrachtet man die "Harte Auflage" dann verlor die Zeitschrift innerhalb eines Jahres sogar ein Drittel ihrer verkauften Auflage. Das ist es wohl, was man eine waschechte Krise nennen darf.