Es ist wieder "Zahl(en)tag" für die Print-Branche - und es ist nicht zu viel verraten, wenn man sagt: Die tiefroten Zahlen dominieren auch diesmal wieder. Natürlich gibt es sie, die positiven Ausnahmen, doch man muss schon genau hinschauen. Zufrieden sein kann man etwa in Hamburg, denn "Der Spiegel" hat seine Auflagenzahlen im dritten Quartal stabil halten können, wie aus den nun veröffentlichten IVW-Zahlen hervorgeht. Die harte Auflage - also Abo und Einzelverkauf - ging demnach nur um 0,3 Prozent zurück und lag bei 541.069 Exemplaren. 


Der "Focus" weist zwar offiziell ein Minus der verkauften Auflage von 11,6 Prozent aus - hier macht sich aber vor allem bemerkbar, dass man die nicht lukrativen Bordexemplare zusammengestrichen hat. Blickt man auf die harte Auflage, dann betrug das Minus nur 0,8 Prozent. Ganz anders dagegen die Situation beim "Stern", dessen harte Auflage innerhalb eines Jahres um 11,2 Prozent auf 284.387 Exemplare schrumpfte. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" verlor aber ebenfalls fast fünf Prozent, bei der "Süddeutschen" sah es mit einem Minus von 1,6 Prozent schon erfreulicher aus.

  Verkaufte
3/2019
Verkaufte
3/2018
+/-
absolut
+/-
in Prozent
TV 14
1.870.599 1.951.613 -81.014 -4,2 %
Bild
1.379.405 1.526.310 -146.905 -9,6 %
TV Digital
1.224.485 1.337.601 -113.116 -8,5 %
Hörzu
914.181 947.900 -33.719 -3,6 %
TV Direkt
868.422 1.001.753 -133.331 -13,3 %
Nur TV Plus
836.770 832.325 +4.445 +0,5 %
TV Movie
804.297 865.329 -61.032 -7,1 %
Landlust
780.847 780.451 +396 +0,1 %
Bild Am Sonntag Gesamt
749.901 831.717 -81.816 -9,8 %
Der Spiegel
719.326 716.663 +2.663 +0,4 %
Auf Einen Blick
663.873 710.527 -46.654 -6,6 %
TV Spielfilm
660.317 696.027 -35.710 -5,1 %
Bild Der Frau
630.704 680.189 -49.485 -7,3 %
Freizeit Revue
599.855 631.632 -31.777 -5,0 %
TV Pur
575.648 574.604 +1.044 +0,2 %

Bei Springer rühmt man sich derweil damit, dass sich der Auflagenverlust der "Bild" zumindest abgeschwächt habe. Mit 9,6 Prozent fällt das Minus der Tageszeitung aber auch im dritten Quartal wieder hoch aus. Die harte Auflage betrug nur noch weniger als 1,3 Millionen Exemplare. Bei den Veränderungen zum Vorjahresquartal sei jedoch zu berücksichtigen, dass damals auch noch die "Fußball-Bild" mitgezählt wurde, die es inzwischen bekanntlich nicht mehr gibt, erläutert der Verlag - doch der Fußball-Ableger war offensichtlich nicht bedeutend genug, um ihn weiterhin zu drucken.

Noch stärker fielen die Verluste für die "Bild am Sonntag" aus, für die es um mehr als elf Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal nach unten ging. Die "Welt am Sonntag" verbuchte dagegen nur ein Minus von 3,3 Prozent. Bei der "Welt" setzte sich der Abwärtstrend stärker fort: Um satte 13,1 Prozent ging die harte Auflage zurück. Kräftig im Minus ist auch die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung", die knapp neun Prozent einbüßte. Gegen den Trend wuchs derweil das "Handelsblatt", dessen harte Auflage um einen Prozent stieg - auf 87.158 Exemplare. "Die Zeit" legte sogar um 3,7 Prozent zu.