Zugriffszahlen im März

Ukraine-Krieg: News-Sender legen online stark zu

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Die Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Auswirkungen sorgten generell für steigende Zugriffe bei Nachrichten-Angeboten im Web. Besonders stark legten die Angebote von ntv und Welt zu.

von Uwe Mantel am 08.04.2022 - 15:02 Uhr

Dass die Zugriffszahlen im März höher ausfallen als im Februar, ist zum Einen natürlich schon dadurch bedingt, dass der Monat schlicht drei Tage mehr hat - doch auch über diesen Effekt hinaus verzeichneten die meisten Online-Nachrichtenangebote im März deutlich steigende Besuchs-Zahlen. Die "Süddeutsche" etwa verzeichnete rund 27 Prozent mehr Visits als noch im Februar, in ähnlichem Umfang wuchsen der "Tagesspiegel" und "Upday", auch "Der Spiegel" lag mehr als 20 Prozent im Plus. Doch vor allem waren es die TV-Nachrichtensender, deren Online-Angebote weit überdurchschnittlich zulegen konnten.

Die Zahl der Visits von ntv.de stieg um 52 Prozent auf rund 470 Millionen an. Für ntv.de war der März damit ein neuer Rekordmonat, der noch die Werte aus dem März 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie übertraf. "Bild.de" blieb zwar auch im März das meistgenutzte Angebot, wuchs allerdings nur um 12,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Der Vorsprung auf ntv.de war damit bei Weitem nicht mehr so groß wie zu normalen Zeiten, auch wenn angesichts von rund 548 Millionen Visits natürlich noch ein ordentliches Polster vorhanden ist.

Das Online-Angebot des ntv-Konkurrenten Welt wuchs gegenüber dem Vormonat ebenfalls überdurchschnittlich stark um etwa 42 Prozent auf rund 200 Millionen Visits. Hier wurde der Rekord aus der Anfangszeit der Pandemie aber nicht ganz erreicht. Das einzige Angebot mit einer rückläufigen Visits-Zahl war das RedaktionsNetzwerk Deutschland RND, für das ein Minus von 5,2 Prozent ausgewiesen wird.

Generell ist zu den Vergleichen zu sagen, dass die IVW gerade ihre Erhebungsmethode umstellt, die Vergleichszahlen sind also mit Vorsicht zu genießen.

  Visits
Mrz '22
+/-
zum Feb
 +/-
zum Mrz '21
Bild.de 547.984.383 +12,6% +8,9%
ntv.de 470.105.199 +52,1%
+47,6%
Der Spiegel 278.548.159 +21,7%
-11,7%
Ippen.Media
(u.a. merkur.de, tz.de, fr.de, hna.de, "24er"-Portale)
247.467.727 +11,9% -18,9%
Focus Online 224.529.506 +10,7%
+14,0%
Welt 200.064.663 +42,3%
+7,9%
Upday 173.752.988 +25,7%
-19,1%
Zeit Online 114.504.260 +20,0%
+7,4%
Süddeutsche.de 96.211.884 +27,0%
+2,0%
FAZ.net 87.717.388 +15,6%
-12,6%
RND
(u.a. haz.de, radio.de, sportbuzzer.de, lvz.de, maz-online.de, ostsee-zeitung.de)
85.674.818 -5,2%
-19,3%
stern.de 72.816.107 +15,5%
+28,1%
RTL.de
72.570.915 +13,6%
-38,2%*
Funke Medien NRW
(u.a. derwesten.de, waz.de, reviersport.de, lokalkompass.de, wp.de)
57.613.562 +14,8%
-17,0%
Tagesspiegel 57.375.044 +27,1%
-30,9%

Quelle: IVW / Berechnungen: DWDL

*Vorjahreswert noch inkl. vip.de

Joyn holt etwas auf RTL+ auf

Bei den Streamingdiensten der großen Privatsendergruppen war der März für Joyn ein recht guter Monat, sowohl im Vergleich zum Februar wie auch im Vergleich zum Vorjahresmonat ging's deutlich nach oben, RTL+ stagnierte hingegen und lag sogar weit unter den März-Werten aus dem vergangenen Jahr. Ein Teil davon lässt sich wohl auch damit erklären, dass im letzten Jahr die gesamte Love-Island-Staffel in den März fiel, diesmal aber nur ein Teil. Das Format sorgte in den letzten Jahren immer für steigende Zugriffszahlen.

  Visits
Mrz '22
+/-
zum Feb
 +/-
zum Mrz '21
RTL+ 38.972.024 -1,4% -27,1%
Joyn 25.226.221 +10,8%
+8,4%

Quelle: IVW / Berechnungen: DWDL

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