Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Sat.1 zieht mit Live-Fußball viele Fans an

Die letzte Entscheidung der Bundesligasaison 22/23 ist gefallen: Bielefeld spielt künftig in Liga 3, Wehen-Wiesbaden wird Zweitligist. Das Relegationsspiel beider Vereine zeigte Sat.1 am Dienstagabend und lockte damit zahlreiche Fans an. Wie schon in den Tagen zuvor (insgesamt übertrug der Sender vier starke Fußballpartien), stieg die Reichweitenkurve nach 20:15 Uhr stetig und stark an. Der übliche kurze Einbruch während der Halbzeitpause wurde schnell wettgemacht. Weil der Ausgang der Relegation allerdings früh absehbar war, erreichte das Spiel dann in der zweiten Halbzeit keine neuen Höchstwerte mehr. 

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Bei RTL war nach 22:10 Uhr Bundeskanzler Olaf Scholz "am Tisch" zu Gast. Die "RTL Direkt"-Sonderausgabe mit dem SPD-Spitzenpolitiker erreichte bis zur Werbeunterbrechung sehr stabile und sogar leicht steigende Werte. Nach dem Break aber knüpfte man nicht mehr an das vorherige Reichweitenniveau an. Interessant ist der Verlauf im Ersten nach Primetime-Start: Zunächst sackte die Kurve mit dem Ende der "Tagesschau" ab, der "Brennpunkt" sammelte danach wieder Publikum ein. Weitere Verluste gab es dann mit Beginn der Serie "Tierärztin Dr. Mertens".

Der Vorabend-Verlauf: "Sat.1 Nachrichten" holen Publikum zu sich

An einem Tag, an dem das Informationsbedürfnis wegen der Vorkommnisse in der Ukraine hoch war, waren Nachrichtensendungen sehr gefragt. Nicht nur "RTL Aktuell" war ein massiver Einschalter, auch zur ZDF-"heute"-Sendung wechselten viele Zuschauerinnen und Zuschauer hin. Auch die "Sat.1 Nachrichten" machten eine sehr positive Figur. Das Informationsprogramm ließ die Kurve klar steigen. Schon in den Minuten vor 20:15 Uhr ließ sich übrigens das Interesse an "ran" erkennen - die Kurve stieg nochmals deutlicher an. 

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Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: SOM fast gleichauf mit AdAlliance

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Dominierend waren am Dienstag die beiden großen Anbieter: Seven.One Media sicherte sich 34 Prozent und landete somit nur knapp hinter AdAlliance mit 36 Prozent. 

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Werbe-Ranking: Google vor Amazon

Die ganz hohen Werbereichweiten für Kampagnen waren auch am Dienstag nicht möglich. Von einem dreistelligen XRP-Wert, wie er in Vergangenheit öfter vorkam, waren alle weit entfernt. Spitzenreiter wurde diesmal Google mit Spots für sein Google Pixel: 218 Spotschaltungen brachten einen XRP-Wert in Höhe von 218 Punkten. Deutlich seltener präsent, aber ähnlich reichweitenstark, waren Spots, die für Amazon Prime warben. Sie tauchten 90 Mal im deutschen Fernsehen auf und sicherten sich rund 65 Punkte. Ebenfalls unter den Top 3 lag Edeka mit rund 62 Punkten.

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.