Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Begeistert: "Die Chefin"

60 Minuten lang setzte das ZDF am Freitagabend auf die bayerische Krimiserie "Die Chefin" - der Krimi sammelte dabei Stück für Stück Publikum ein. Am Ende schauten mehr zu als am Anfang. Als es um 21:15 Uhr nach Berlin ging, schalteten viele ab. "Letzte Spur Berlin" verbuchte keine aufsteigende Reichweitenkurve. Das nachfolgende "heute journal" legte vor allem gegen Ende zu, offenbar warteten da schon einige auf die "heute-show", die diesmal mit einem Spezial über die Deutsche Bahn präsent war. Das jedoch gefiel offenbar einigen nicht. Verbucht wurden in den AdScanner-Haushalten viele Abschalter. 

verlauf230609 © AdScanner

Der Vorabend-Verlauf: "Leute heute" legt enorm zu

Es ist eine vergleichsweise kurze Sendung. Auch am Freitag dauerte "Leute heute" im ZDF-Programm gerade einmal rund 15 Minuten. In diesen trieb es die Reichweitenkurve aber steil nach oben. Im Ersten legte indes "Gefragt - gejagt" während seiner etwa 45-minütigen Laufzeit klar zu. "Quizduell - Olymp" hielt nicht alle. Gegen 18:45 Uhr krachte die Kurve ein gutes Stück nach unten.

vorabend230609 © AdScanner

Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter: AdAlliance vor Seven.One Media

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Auch am Freitag belegte Ad Alliance die Spitzenposition mit 34 Prozent. Seven.One hatte derweil wieder seinen zweiten Platz sicher - diesmal mit 30 Prozent. 

saleshouse230609 © AdScanner

Werbe-Ranking: Nur zwei bei mehr als 60 XRP

Amazon warb auch am Freitag wieder fleißig für Prime Video und in zwei unterschiedlichen Spot-Varianten auch speziell für die seit Kurzem verfügbare deutsche Serie "Der Greif". Dabei setzte Amazon diesmal insbesondere auf die großen Seven.One-Sender. Allein bei ProSieben und Kabel Eins waren ein Drittel der Spots zu finden. Mit knapp 54 XRP landete Prime auf Platz vier, Spitzenreiter war diesmal C&A Mode - mit einem XRP von rund 62 Punkten. Am Freitag machte sich also erneut bemerkbar, was schon seit Tagen auffällt: Die ganz hohen Werbereichweiten sind für Kampagnen aktuell nicht drin. Neben C&A schafften nur die XXXLutz-Spots einen Wert von mehr als 60. Neben Amazon wurde übrigens auch von der Deutschen Telekom für Fernsehen geworben. Magenta-TV-Spots schafften es auf Platz sechs.

werbung230609 © AdScanner

AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.