Quelle der Daten für diesen Artikel: all eyes on screens

Der Primetime-Verlauf: Hunde und 007 ziehen

Ein loyales Publikum hat ganz offensichtlich die RTL-Show "Top Dog Germany". Die AdScanner-Verlaufskurve der Hunde-Show war schon ganz zu Beginn sehr stabil. Nach den Werbeunterbrechungen kehrten viele Zuschauerinnen und Zuschauer außerdem zurück zu den Hunden. Am späten Abend gegen 21:45 Uhr legte "Top Dog" dann sogar noch ein paar Schippen drauf, kurz danach erreichte die Verlaufskurve ihren Höhepunkt. Kurz davor waren die Filme bzw. Serien im Ersten und ZDF zu Ende gegangen. Gut möglich, dass hier einige Personen zu RTL gewechselt sind. 

230714primetime © AdScanner

Noch beeindruckender ist in dieser Grafik aber die Verlaufskurve von ProSieben. "James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte" konnte nach jeder Werbeunterbrechung im Vergleich zum Zeitraum davor noch etwas zulegen. Nach und nach sammelte ProSieben mit dem Streifen also immer mehr Zuschauende ein. Den Höhepunkt erreichte der Film dann schließlich recht spät gegen 22:35 Uhr.  

Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Der Vorabend-Verlauf: "Quizduell" mit Problemen

Bis exakt 18:45 Uhr war der Vorabend eine schöne Erfolgsgeschichte für Das Erste. Nach der Tour-de-France-Übertragung schalteten zwar viele Menschen ab, danach konnten sich die Programme aber kontinuierlich steigern. Vor allem bei "Gefragt - Gejagt" zeigt die Verlaufskurve konstant nach oben. Dem "Quizduell - Olymp" war ein solcher Erfolg aber nicht vergönnt. Zunächst nahmen viele Personen Reißaus, im Verlauf der Sendung kamen dann zudem nur wenig neue hinzu. 

230714vorabend © AdScanner

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit 14 Prozent der erreichten Haushalte war WarnerBros. Discovery auch am Freitag der drittstärkste Vermarkter des Tages, El Cartel Media kam nur auf 10 Prozent - und musste sich auch noch hinter dem ZDF Werbefernsehen (12 Prozent) einsortieren. Ganz vorne landete einmal mehr die AdAlliance (34 Prozent) vor Seven.One Media (28 Prozent). 

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Werbe-Ranking: SodaStream - weniger ist mehr

Wie schon in den vergangenen Tagen hat SodaStream wenige Spots geschaltet und damit einen großen Erfolg erzielt. Am Freitag waren 29 Spots zu sehen, das reichte für eine Bruttoreichweite in Höhe von 48,16 XRP. Geschaltet hat das Unternehmen die mit Abstand meisten Spots beim reichweitenstarken RTL. Aber auch Das Erste und Vox wurden stark belegt. Im Ranking der 15 reichweitenstärksten Kampagnen ist SodaStream damit das Unternehmen, das die mit Abstand wenigstens Spots geschaltet hat. Zum Vergleich: Airbnb hatte 128 Spots im Einsatz und brachte es damit auf 45,83 XRP.

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AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.