Der Primetime-Verlauf: Später "Bachelorette"-Höhepunkt
Während die RTL-"Bachelorette" im Verlauf der Zeit Zuschauende verloren hat, die nach den Werbepausen nicht zurückgekommen sind, hatte die Sendung ihren Höhepunkt dann doch recht spät. Gegen 21:45 Uhr zeigt die Verlaufskurve deutlich nach oben und verbleibt dann dort bis um kurz nach 22 Uhr die nächste Unterbrechung einsetzt. Profitiert hat die "Bachelorette" wohl auch von der Tatsache, dass zu dieser Uhrzeit die Sendungen im Ersten und beim ZDF zu Ende waren - hier blieben offenbar einige Menschen beim Zappen bei RTL hängen.
Der Vorabend-Verlauf: "First Dates" etwas schwächer
Die AdScanner-Verlaufskurve zeigt am Vorabend für Vox, dass "First Dates" im Vergleich zum Vorprogramm etwas abgegeben hat. Vor allem hinten raus legte "Zwischen Tüll und Tränen" noch einmal deutlich zu, nach dem Ende orientieren sich viele Zuschauende offenbar neu und "First Dates" konnte nicht ganz so schnell neues Publikum einsammeln. Beim "Perfekten Dinner" zeigt die Verlaufskurve später dagegen deutlicher nach oben.
Wichtig bei allen AdScanner-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.
Daily Reach der TV-Vermarkter
Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. Mit 37 Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte lag die AdAlliance am Mittwoch auf Rang eins der Vermarkter, Seven.One Media platzierte sich dahinter mit 31 Prozent auf Platz zwei. Der dritte Platz ging recht deutlich an das ZDF Werbefernsehen (16 Prozent), das sich gegen WarnerBros. Discovery (13 Prozent) durchsetzte.
Werbe-Charts: Sky-Kampagne stark
Schon seit Beginn der Woche wirbt Sky im Fernsehen für seine Streamingplattform Wow. Mit 173 Spots schaffte man am Mittwoch eine Bruttoreichweite in Höhe von 53,48 XRP - das reichte für Platz 9 der reichweitenstärksten Kampagnen. Für die Kampagne wurden ausschließlich Drittsender verwendet, es lief also keine Werbung auf Sky-Kanälen. Und offenbar versucht man, ein vor allem männliches Publikum anzusprechen. Die meisten Spots (18,5 Prozent) waren bei ntv zu sehen, aber auch bei der direkten Konkurrenz von Eurosport (13,9 Prozent) war Sky in den Werbeblöcken sehr präsent. Weitere Sender, die stark belegt wurden, waren Nitro, Kabel Eins Doku, Welt und DMAX. Mit RTL, ProSieben und Sat.1 wurden auch drei große Sender belegt, hier liefen zusammengerechnet aber nur rund 11,6 Prozent aller Spots.
AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.