Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Die Castingshow "The Voice of Germany" war für ProSieben und Sat.1 auch in den letzten Jahren ein Erfolg, die Abnutzungserscheinungen sind aber offensichtlich: Schon seit Jahren befinden sich die Quoten in einem Sinkflug. Entgegenwirken will man dem in diesem Jahr mit einer Frischzellenkur, so tritt man unter anderem mit einem komplett anderen Coaches an. Die Neugierde darauf war aber offenbar begrenzt: Zum Auftakt sahen nochmal deutlich weniger zu als im vergangenen Jahr.

So wurden im Schnitt 1,59 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer für die Auftakt-Sendung gezählt, das waren fast 600.000 weniger als im vergangenen Jahr, im Vergleich zu den Jahren 2018 bis 2020 ist es sogar in etwa eine Halbierung der Reichweite, 2016 lag die Reichweite zum Staffelauftakt noch bei über vier Millionen. Nun hat sich seither auch die allgemeine lineare TV-Nutzung deutlich abgeschwächt, allerdings fiel auch der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen mit diesmal 12,6 Prozent niedriger aus.

Auch hier zeigt die Entwicklung der letzten Jahre ein alarmierendes Bild: 2019 lag der Staffelauftakt bei 22,0 Prozent, 2020 waren es 18,8 Prozent, 2021 16,1 Prozent, 2022 dann 14,0 Prozent, jetzt also 12,6 Prozent. (Im Vergleich jeweils die vorläufig gewichteten Werte ohne zeitversetzte Nutzung.) "The Voice of Germany" liegt damit trotzdem noch deutlich über dem ProSieben und natürlich auch dem Sat.1-Senderschnitt - allerdings ist zu bedenken, dass die "Blind Auditions" auch die stärkste Phase des Formats sind. In der Endphase der Staffel waren dann auch vergangenes Jahr die Marktanteile schon einstellig ausgefallen. Zudem verpasste ProSieben diesmal auch knapp den Primetime-Sieg und musste sich beim jungen Publikum der Europa League-Übertragung bei RTL geschlagen geben.

Trotz der Abnutzungserscheinungen von "The Voice" brachte ProSiebenSat.1 in diesem Jahr noch einen neuen Ableger an den Start: "The Voice Rap", das seine Premiere schon vorab beim Streamingdienst Joyn gefeiert hat und bei ProSieben im Schlepptau des Originals zu sehen ist. Gemessen daran war die Quotenausbeute eher überschaubar: Vom "The Voice"-Publikum blieb nur etwa ein Drittel dran, die Reichweite der Sendung, die zwischen 22:50 Uhr und 23:30 Uhr und somit also zu später Stunde zu sehen war, belief sich auf im Schnitt 0,55 Millionen. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag bei 7,6 Prozent.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;