Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Nachdem DAZN und die AGF erst Ende November eine Zusammenarbeit in der Messung und Ausweisung von Nutzungsdaten der Sport-Streamingplattform bekanntgegeben hatten (DWDL.de berichtete), gibt es nun erste Daten, die DAZN öffentlich gemacht hat. Demnach kam die Bundesliga-Partie zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund am 3. Dezember auf eine Nettoreichweite in Höhe von 1,12 Millionen. Das sind also alle Personen, die zumindest mal kurz eingeschaltet haben (nicht zu verwechseln mit der durchschnittlichen Sehbeteiligung, der eigentlich geläufigen Währung bei TV-Quoten). Beim vorletzten Spieltag der Champions League Ende November betrug die Nettoreichweite der Mittwochs-Konferenz 706.000, beim Spiel Bayern gegen Kopenhagen waren es sogar 897.000.

Bei den Daten gilt es einiges zu beachten. So fehlen aktuell noch die Daten zum Co-Viewing. Wenn mehrere Personen vor einem Bildschirm sitzen und die Übertragung gesehen haben, ist das aktuell noch nicht abgebildet. Die tatsächliche Nettoreichweite dürfte also noch ein gutes Stück höher liegen als jetzt kommuniziert. Die Messung des Co-Viewings soll im kommenden Jahr eingeführt werden.

Grundsätzlich ist es so, dass die AGF erst einmal die Daten der linearen Kanäle DAZN 1 HD und DAZN 2 HD misst. Mit acht Tagen Verzug werden darauf noch die Streamingzahlen draufgerechnet, so entsteht eine konvergente Reichweite. Das heißt aber auch: Über den Erfolg von DAZN-Übertragungen kann in Zukunft immer erst mit dem Verzug von mehr als einer Woche berichtet werden. Die lineare Nutzung macht im DAZN-Gesamtangebot nur rund 15 bis 20 Prozent der gesamten Reichweite aus, wie Haruka Gruber, Senior Vice President Media DAZN DACH, vor wenigen Tagen in einem Pressegespräch vor Journalistinnen und Journalisten erklärte. 

Im Fall des Bundesliga-Spiels zwischen Leverkusen und Dortmund bedeutet das: Die durchschnittliche Sehbeteiligung beim linearen DAZN 1 HD lag bei 171.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ab drei Jahren. In der klassischen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erreichte die Übertragung, neben Spiel sind damit auch Vor- und Nachberichterstattung gemeint, einen Marktanteil in Höhe von 2,0 Prozent. Bei den 14- bis 49-jährigen Männern waren es sogar 3,4 Prozent. Direkt nach dem Abpfiff waren im Schnitt 308.000 Zuschauerinnen und Zuschauer mit dabei und der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag bei 2,7 Prozent.

Ein Blick auf die Werte des vergangenen Wochenendes zeigt sehr unterschiedliche Ergebnisse - je nach dem, welche Mannschaften in der Bundesliga gegeneinander antraten. Die Freitagspartie zwischen Hoffenheim und Bochum erreichte lineare bei DAZN 1 HD im Schnitt nur 36.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, bei Stuttgart und Leverkusen am Sonntag waren es dann aber schon 147.000. Und mit dem Match zwischen Köln und Mainz kam DAZN, ebenfalls am Sonntag, auf 93.000 Zuschauende. Und wie bereits erwähnt: Das sind nur die linearen Zahlen, hinzu kommen hier in wenigen Tagen noch die Streamingdaten, die um einiges höher liegen dürften. Der Marktanteil (14-49) in Höhe von 1,8 Prozent, den man mit Stuttgart gegen Leverkusen holte, dürfte dann noch signifikant steigen. 

DAZN ist der erste reine Streaminganbieter, der sich der AGF-Messung unterwirft, bislang gab man sich in Sachen Reichweiten stets sehr zugeknöpft - so wie alle anderen Streaminganbieter auch. "Wir freuen uns sehr, als erster Streaming-First-Anbieter Pionierarbeit im Bereich der konvergenten Reichweitenmessung zu leisten. Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit der AGF eine Methodik entwickelt zu haben, die volle Transparenz und Vergleichbarkeit gewährleistet. Die ersten Zahlen belegen, dass das Interesse an Premium-Fußball ungebrochen ist und wir eine hochattraktive Reichweite für Werbetreibende liefern", sagt Haruka Gruber, Senior Vice President Media DAZN DACH.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;