Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

RTL verzeichnet wieder Wachstum

Jahres-Marktanteile RTL

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale
ab 3 Jahren
14-49 Jahre

Nachdem RTL 2022 als letzter verbliebener Sender die 10-Prozent-Marke auch noch aufgeben musste, gelang im vergangenen Jahr die Rückeroberung dieser zumindest psychologisch interessanten Marke mit im Jahresschnitt genau 10,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Das war zwar nur ein ganz kleiner Zuwachs von 0,1 Prozentpunkt, RTL war aber damit einer von nur zwei großen Sendern, die zulegen konnten. Allerdings war der Monatsmarktanteil nur in drei Monaten zweistellig – und zwar von Januar bis März, wobei der Januar aufgrund des Dschungelcamps natürlich auch diesmal wieder traditionell der mit großem Abstand stärkste Monat des ganzen Jahres war. Dieses Frontloading ist aber RTL-typisch - und auch im Herbst scheiterte man mehrfach nur hauchdünn an der Zweistelligkeit.

Die von der neuen RTL-Chefin Inga Leschek offensiv vertretene Strategie, dem Publikum wieder eher das RTL zu geben, das es erwartet anstatt zu versuchen, die Marke umzupositionieren, ging durchaus auch im weiteren Verlauf des Jahres recht gut auf – vor allem, wenn man auf die erweiterte Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen blickt, die für RTL für sich selbst inzwischen zum entscheidenden Maßstab erklärt hat. Hier konnte sich RTL im Vergleich zum Vorjahr nämlich sogar um 0,3 Prozentpunkte auf 9,4 Prozent steigern – und weil das ZDF gleichzeitig leicht einbüßte, ist RTL hier nun wieder Marktführer, so wie es bei den 14- bis 49-Jährigen ohnehin seit Jahrzehnten der Fall ist.

Monatsmarktanteile 2023 RTL

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ab 3 Jahren
14-49 Jahre

Am deutlichsten fiel der Aufschwung im Vergleich zum Vorjahr aber beim Gesamtpublikum aus. Hier ging es sogar um einen halben Prozentpunkt auf nun 7,9 Prozent Marktanteil nach oben. Für RTL war es somit das stärkste Jahr seit 2020, als zuletzt eine 8 vor dem Komma stand. Hier zahlt sich auch aus, dass man mit mancher Programmentscheidung auch gezielt öffentlich-rechtliches Publikum gewinnen wollte - wie etwa der Einführung von Krimi-Reihen am Dienstagabend. Das Erste und das ZDF spielen freilich trotzdem in einer ganz anderen Liga, der Vorsprung auf die ansonsten stärksten Privatsender (Sat.1 und Vox) stieg aber ganz erheblich auf 3,2 Prozentpunkte an.

ProSieben setzt Talfahrt ungebremst fort

Jahres-Marktanteile ProSieben

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ab 3 Jahren
14-49 Jahre

ProSieben gehört zu den stärksten Marktanteils-Verlierern der letzten Jahre und konnte das auch 2023 nicht ändern. Bei den 14- bis 49-Jährigen ging es um weitere 0,5 Prozentpunkte bergab, sodass bei der roten Sieben nun tatsächlich im Jahresschnitt erstmals seit den frühen 90ern nur noch die Sieben vorne steht. Dabei trifft das jüngste der Vollprogramme der Trend weg vom Linearen hin zu Streaming naturgemäß besonders stark. Doch die nun erreichten 7,7 Prozent sind das ernüchternde Ergebnis am Ende eines Jahres, bei dem der Sender auch darunter litt, dass von der Innovationskraft, die ProSieben lange Zeit ausgezeichnet hatte, nicht so viel zu sehen war.

So ist "Wer stiehlt mir die Show?" zwar der stärkste Show-Neustart seit langer Zeit und konnte trotz des Wechsels auf den Sonntagabend auch noch weiter zulegen, er stammt aber auch schon aus dem Jahr 2021 - und insbesondere in den letzten Monaten fehlte es nicht nur an neuen Erfolgen, sondern überhaupt am Experimentier-Willen. Das lag zum Einen an angesichts der Werbekrise begrenzten finanziellen Mitteln. Zum Anderen aber wohl auch daran, dass lange Zeit das gleiche Team auch noch für Sat.1 zuständig war, das weitere Ressourcen band. Ein Umstand, den man inzwischen korrigiert hat.

Monatsmarktanteile 2023 ProSieben

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ab 3 Jahren
14-49 Jahre

Die stärkste Phase des Jahres hatte ProSieben aus Marktanteils-Sicht in den Monaten Februar bis April, als man deutlich über der 8-Prozent-Marke lag – angetrieben von Erfolgen wie eben "WSMDS" und "Germany‘s Next Topmodel". Im Sommer und frühen Herbst drohte ProSieben dann hingegen völlig die Puste auszugehen, im August sackte der Marktanteil auf alarmierende 6,6 Prozent ab – ein Quotenniveau, das selbst im vergangenen Jahr noch eigentlich kaum denkbar schien. Im November gab es - erneut angetrieben durch "WSMDS" - zumindest nochmal die 8 vor dem Komma, doch eine generelle Trendwende ist aktuell nicht in Sicht.


Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;