Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Gegen die EM-Konkurrenz in der Primetime setzen die anderen Sender meist auf eine Strategie: Rette sich, wer kann. Programmiert werden dann Wiederholungen, weil man ohnehin kein großes Publikum erwartet. ProSieben macht es montags anders und hat nun die sechste Staffel der US-Serie "9-1-1 Notruf L.A." gestartet. Das ist eine mutige Entscheidung: Das EM-Spiel zwischen Frankreich und Österreich verfolgten ab 21 Uhr im Schnitt mehr als 12 Millionen Menschen (DWDL.de berichtete). 

Doch der Totalausfall ist ausgeblieben: 700.000 Menschen sahen sich die erste neue Folge der Serie an, 730.000 waren es sogar eine Stunde später bei Folge zwei. Die dritte Episode des Abends kam noch auf 620.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Damit ist "9-1-1 Notruf L.A." kein Überflieger, aber das war die Serie noch nie. Und: Mehr Menschen erreichte die Serie zuletzt ohnehin nicht. ProSieben ist es also gelungen, die Fanbase der Serie zu aktivieren. 

Dennoch machte sich die EM-Konkurrenz bemerkbar - beim jungen Publikum. Hier lagen die drei Folgen bei Reichweiten zwischen 160.000 und 260.000. Das war weniger als zuletzt und weil auch insgesamt viel mehr junge Menschen das TV-Gerät eingeschaltet hatten, wurden in der Spitze maximal 4,4 Prozent Marktanteil gemessen. Eine neue Folge von "9-1-1: Lone Star" lag am späten Abend noch bei knapp einer halben Million Fans, der Marktanteil kletterte damit auf 6,0 Prozent. 

Zumindest bei der Gesamtreichweite lag ProSieben so vor den anderen Privatsendern, die sich mit ihrem Notprogramm schwer taten. Vox erreichte mit "Goodbye Deutschland" immerhin noch 640.000 Menschen sowie 3,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. In Sat.1 sahen nur 580.000 Personen eine alte Ausgabe der "Spaßgiganten", beim jungen Publikum performten die angesichts von 4,2 Prozent aber besser als die Auswanderer. Bei RTLzwei waren unterdessen vier Ausgaben der "Geissens" ab 20:15 Uhr zu sehen: Zwei davon erreichten mehr als 3 Prozent Marktanteil, die zwei anderen lagen bei jeweils 2,7 Prozent. 

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;