Mit dem Umzug nach Köln nahm DWDL.de ab 2006 dann nochmal an Fahrt auf. Oder um es klarer zu sagen: Wir wurden für viele Marktteilnehmer erstmals zur ernsten und ernstgenommenen Konkurrenz. Was vorher auf Basis freier Mitarbeit und viel Leidenschaft ein Abenteuer war, bei dem weder Wettbewerber noch ehrlicherweise wir selbst wussten, was daraus wird, wurde die Arbeit an dem Medienmagazin DWDL.de in Form der DWDL.de GmbH und durch die gemeinsame Redaktion in Köln weiter professionalisiert. Aus der Idee von Daniel Schneider und mir im Herbst 2001 wurde ein Unternehmen. Wie geil war das denn bitte? Ich bin Daniel sehr dankbar für die fünf Jahre, in der wir das gemeinsame Baby entwickelt haben. Ohne ihn hätte es gar nicht erst begonnen. Beruflich schlug Daniel, auch wegen einem laufenden Studium mit dem DWDL-Umzug nach Köln dann neue Wege ein.

Und wir hockten in unserem Loft im Kölner Klapperhof. Anfangs sicher überwältigt von den neuen Möglichkeiten. Wer vorher Jahre lang Tag für Tag und Nacht für Nacht an DWDL.de denken, wenn nicht arbeiten musste, hatte plötzlich Kollegen vor Ort, die einen unterstützen. Mit denen man gemeinsam Ideen verwirklichen kann. In der Hinsicht sind wir etwas altmodisch: Natürlich kann jeder von überall arbeiten. Das tun wir auch wie kaum jemand sonst, wenn nötig. Aber nichts geht über den Wert einer gemeinsamen Redaktion, in der man nicht nur Ideen, sondern auch Themen besprechen kann, um für den Leser aus der Summe unserer Erfahrung die besten Informationen und Einschätzungen zu liefern.

Was dann folgte, war rückblickend betrachtet, die schwierigste Zeit für DWDL.de. Von Herbst 2007 bis Herbst 2008 mussten wir kämpfen. Ein Jahr nach dem Umzug nach Köln und der Gründung der DWDL.de GmbH mit dem Mehrheitsgesellschafter Mistral Media entpuppten sich die in den Werbemarkt gesteckten Hoffnungen und Erwartungen des Mehrheitsgesellschafters als zu optimistisch. Der Ausbau des Angebots durch ein festes Redaktionsteam stärkte die Marke DWDL.de nur inhaltlich, aber nicht unmittelbar in der Vermarktung. Noch dazu kam, dass wir uns treu geblieben sind und scharfe Kritik und ehrliche Worte weiterhin klar formuliert werden. Das macht uns weniger bequem. Ende 2007 fassten wir den Entschluss, die Vermarktung unseres Webangebots in die eigene Hand zu nehmen.

Zu dem festen Team aus Uwe Mantel, Alexander Legge und Jochen Voß stieß im Februar 2008 dann Matthias Müller und baute die interne Vermarktung bei uns auf. Zeitgleich haben wir ein heute für uns und die Medienbranche wichtigstes Feature gestartet: Die DWDL.de-Jobbörse. Sie, war wie DWDL.de selbst, anders als das, was es gab - und deshalb erfolgreich. Neue Anzeigen werden nicht wie sonst üblich hinter komplexen Suchmasken versteckt sondern direkt neben unseren Artikeln sichtbar und erreichen so deutlich mehr Interessenten, um von der klar definierten Zielgruppe und Streuverlust mal gar nicht zu sprechen. Die Jobbörse entwickelte sich zu einem maßgeblichen Standbein für DWDL.de und beschert uns auch ein hohes Maß an Unabhängigkeit.