Bild: Spiegel GruppeIn die Personalie Mario Frank kommt unter den Gesellschaftern des Spiegel-Verlags laut einem Bericht der Fachzeitschrift "Werben und Verkaufen" allmählich Bewegung. Dem zu folge soll sich Gruner + Jahr-Chef Bernd Kundrun mit der Mitarbeiter KG getroffen haben, um eine Lösung für eine Nachfolge von Geschäftsführer Mario Frank zu finden, dem die Mitarbeiter KG im April das Misstrauen ausgesprochen hat. Der Bericht wurde weder von der Mitarbeiter KG noch von Gruner + Jahr-Verlag bestätigt.

"Es gibt erste zarte Pflänzchen", zitiert "Werben und Verkaufen" eine mit der Situation vertraute Person. Bislang galten die Fronten zwischen Mitarbeiter KG und G+J in Sachen Mario Frank eher als verhärtet. Als "haltlose Spekulation" weist indessen Gruner + Jahr einen Bericht der "Welt am Sonntag" vom Wochenende zurück, dem zu Folge beide Seiten bereits übereingekommen sein könnten und Frank binnen der kommenden zwei Monate den Verlag verlassen könnte.
 
 

Mehr zum Thema:

Nach dem öffentlichkeitswirksamen Rauswurf von Stefan Aust als Chefredakteur des "Spiegel" zu Beginn dieses Jahres sorgt nun die Unzufriedenheit mit Verlags-Geschäftsführer Mario Frank immer wieder für Schlagzeilen. Bereits im Zuge des Aust-Abgangs wurde gemunkelt, Frank sei angeschlagen, ein Wechsel an der Spitze des Verlages könnte bevor stehen. Im April wurde bekannt, dass die Mitarbeiter KG - mit einem Anteil von 50,5 Prozent die wichtigste Gesellschafterin des Spiegel-Verlags - Frank das Vertrauen entzogen hat. Der Gruner + Jahr-Verlag, mit 25,5 Prozent zweitgrößter Eigner, stellte sich demonstrativ hinter Frank.
 
Sollte es zu einer Einigung unter den Gesellschafter in Sachen Frank kommen, dürfte es interessant werden, wie diese  ausfällt und anschließend kommuniziert wird. Noch im Mai sagte Kundrun in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung": "Wir sind gut beraten, wenn wir jeden Eindruck vermeiden, es könne künftig zu Mitarbeiterabstimmungen kommen, von denen die Unternehmensführung abhängig ist".