In den Jahren mit klaren Oscar-Favoriten wurde die Verleihung der Academy Awards als vorgezeichnet kritisiert. Das konnte man in diesem Jahr nicht sagen. Es gab zahlreiche Überraschungen, die am Ende dann aber zu einem derartig ausgewogenen Gewinner-Bild führten, dass man verzweifelt nach wahren Höhepunkten der Oscar-Verleihung 2007 sucht.
Verdient und bedeutend war sicher die Ehrung von Martin Scorsese als Bester Regisseur für "The Departed", der dann Sekunden später auch noch als "Motion Picture of the Year" geadelt wurde. Damit allerdings endete dann die 225-minütige Show, die vielversprechend gestartet war: In einem Einspieler kamen zu Beginn die Nominierten zu Wort und plauderten über ihre Nominierung und den Oscar an sich. Das hatte teilweise Komik und wirkte lässig unaufgeregt - so wie auch das StandUp von Ellen DeGeneres (Foto).
Ihre Oscar-Moderation war mit Spannung erwartet worden, bekam sie im Vorfeld doch viel Vorschusslorbeeren. Nicht alle zu Recht, wie sich im Laufe der Oscar-Verleihung herausstellte. Dennoch: Sie machte ihren Job solide. Ob das für die glamourösen Academy Awards aber nicht zu wenig ist? "Sagen Sie einfach, sie kommen aus der Bronx. Oder dass sie als Kind nicht mal lesen konnten. Das kommt gut," rät DeGeneres am Anfang potentiellen Oscar-Gewinnern und empfiehlt den Nominierten sich nicht verrückt zu machen - obwohl es ja doch im Prinzip um Alles oder Nichts gehe. Aber sie wolle da keinen Druck aufbauen.
Eine kurze Tanzeinlage mit Gospelgesang dürfte das internationale Publikum eher verwirrt haben. Den Amerikanern ist bekannt: Ellen DeGeneres liebt es zu tanzen - und tut dies in jeder ihrer Shows. Aber dann: Mit einem Doppelsieg für den Fantasyfilm "Pan's Labyrinth" (für Art Direction und Make Up) ging es dann von Kategorie zu Kategorie. Zwischendrin: U.a. Jack Black mit einem ironischen Klagelied über die Schwierigkeit mit einer Komödie einen Oscar zu bekommen.
Die beiden "kleinen" Hauptdarsteller aus "Little Miss Sunshine" und "Dem Streben nach Glück" präsentierten dann die Kategorien Animierter Kurzfilm und Kurzfilm. Es gewannen "The Danish Poet" und "West Bank Story". So weit, so uninteressant. Die nächsten Preise des Abends gab es für Best Soundediting (Gewinner: "Letters from Iwo Jima") und Sound Mixing (Gewinner: "Dreamgirls").
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