Foto: ProSiebenWährend man sich in der ARD über den Neuzugang Oliver Pocher (Bild) freut, gibt sich ProSieben eher wortkarg. "Wir wollten uns dem Wunsch von Herrn Pocher, eine Sendung mit Harald Schmidt zu moderieren, nicht in den Weg stellen", sagt Unternehmenssprecherin Petra Fink dem Medienmagazin DWDL.de am Montag Mittag. "Wir bleiben in Gesprächen mit Herrn Pocher", sagte sie weiter und kündigte an, dass man im Herbst wie geplant einen Mitschnitt seines Bühnenprogramms bei ProSieben zeigen werde.

Ein letzter Strohhalm? Denn Pocher soll nicht nur Harald Schmidt den Rücken stärken, sondern auch dem Programm der ARD neue Impulse geben. "Es wird sicherlich weitere Sendungen mit Oliver Pocher im Ersten geben. Was genau wissen wir noch nicht", sagte ARD-Sprecher Burchard Röver dem Medienmagazin DWDL.de. "Man hätte ihn sicher nicht exklusiv an sich gebunden, wenn man nicht die Vorstellung gehabt hätte, dass für ihn Platz ist in unserem System". Die Moderation der Sendung "Verstehen Sie Spaß", die seinerzeit Harald Schmidt schon zu Grunde richtete, schließt die ARD für Oliver Pocher allerdings aus. Die laufe - auch beim jungen Publikum - äußerst erfolgreich, so Röver.
 
Pochers Engagement im Ersten resultiert aus der anstehenden Neuausrichtung der Sendung „Harald Schmidt“. Zum einen schwächeln die Quoten seit Schmidts Wieder-Antritt im Ersten vor rund zwei Jahren ganz gewaltig. Zum anderen bekommt die Sendung durch den Sendestart des Polit-Talks "Hart aber fair" in der ARD einen neuen Sendeplatz. Statt zwei mal eine halbe Stunde pro Woche gibt es ab Herbst nur eine Sendung mit einer Länge von 60 Minuten.

"Es war der Wunsch von Harald Schmidt, Oliver Pocher als Co-Moderator zu gewinnen und darum hat man sich bemüht", sagt ARD-Sprecher Burchard Röver am Montag Gespräch im mit dem Medienmagazin DWDL.de. Der Vertrag mit Oliver Pocher besteht mit der Schmidt & Kogel GmbH und berührt deren Verträge mit der ARD zunächst nicht. Pocher wird aus dem regulären Produktionsetat der Sendung "Harald Schmidt" bezahlt, erklärt Röver. Somit entstehen der ARD keine Mehrkosten durch den prominenten Neuzugang.
 
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