Falls Sie nicht zu den mehr als neun Millionen Zuschauern gehören, die am Sonntagabend den Münchner "Tatort" gesehen haben, ihn aber trotzdem noch sehen wollen, sollten Sie an dieser Stelle aufhören zu lesen. Gleiches gilt auch für all diejenigen, die sich mit Spannung fragen, wie es mit dem von Udo Wachtvetl gespielten Kommissar Franz Leitmayr weitergeht. Die Antwort fällt allerdings ohnehin ernüchternd aus.

Am Ende der am Sonntag ausgestrahlten Folge "Am Ende des Flurs" war Kommissar Leitmayr regungslos auf dem Boden liegend zu sehen, nachdem eine Mörderin ihm ein Messer in den Rücken rammte. "Wir schaffen das, Franz", sagt Leitmayrs Kollege Ivo Batic (Miroslav Nemec) schließlich, bevor der Abspann folgt. Ein spannender Cliffhanger, sollte man meinen. Doch all jene, die auf die Auflösung in der nächsten Folge warten, haben die Rechnung ohne den BR gemacht.

Im nächsten Fall soll der Mordanschlag überhaupt nicht thematisiert werden - und nach Angaben der "Bild"-Zeitung ist am Rücken des Kommissars nicht mal mehr eine Narbe zu sehen. "Die medizinische Versorgung in München ist so gut, dass im nächsten Fall alles wieder in Ordnung ist", erklärte eine Sendersprecherin gegenüber dem Blatt. "Die Tatorte werden mit so großen zeitlichen Abständen gezeigt, dass es als Spannungsbogen nicht funktionieren würde."

Eigentlich schade - zumal die Kritiken für den jüngsten Fall überwiegend positiv ausfielen. Auch Fernsehkritiker Hans Hoff hatte den Münchner "Tatort" gelobt. "Man bleibt als Zuschauer dabei, weil man wissen will, wer es war, und am Ende quält weiter die Frage, wie es denn nun weitergeht mit dem Franz Leitmayr", schrieb Hoff am Wochenende in seiner DWDL.de-Kolumne "Mordsschau". Befriedigend ist die Fortsetzung allerdings für ihn und viele andere Krimi-Fans wohl kaum.

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