Seit einem Dreivierteljahr ist MTV nun schon zurück im Free-TV, doch als großer Erfolg hat sich die Rückkehr bislang noch nicht erwiesen. Beim Gesamtpublikum werden auf Monatsbasis weiterhin 0,0 Prozent Marktanteil ausgewiesen und auch bei den 14- bis 49-Jährigen sieht es mit 0,1 Prozent bislang nicht allzu berauschend aus. Demnächst könnte der Musiksender allerdings wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen.

Ab dem 1. November wird MTV nämlich in Deutschland zusätzlich ab 20:15 Uhr auch auf der Frequenz des Kindersenders Nickelodeon verbreitet. Das kündigte MTV-Chef Giovanni Zamai am Dienstag beim Viacom-Showcase in Berlin an. Geplant ist, das MTV-Programm eine Stunde zeitversetzt zu zeigen. Ähnlich verfährt Super RTL bereits seit einiger Zeit mit seinem Timeshift-Ableger Toggo Plus, der das Super-RTL-Programm eine Stunde später noch einmal wiederholt.

Die Änderungen haben Auswirkungen bis in die Nacht hinein: Gleich neun Stunden lang will Nickelodeon fortan auf das MTV-Fenster setzen. Ziel des Schritts sei es, die Bekanntheit von MTV zu erhöhen, betonte Zamai. Das geht zulasten der bisherigen Abendschiene Nicknight, die sich Viacom künftig sparen wird. Nur in Österreich und der Schweiz wird diese weiterhin zu sehen sein. In Zukunft soll darüber hinaus die Zahl der Eigenproduktionen bei MTV erhöht werden, hieß es. Ins Detail gingen die Verantwortlichen zunächst allerdings nicht.

Erst vor wenigen Wochen hatte MTV seine Musikstrecke ausgebaut. Seither sind die Realityshows erst ab 20:15 Uhr zu sehen - diese dürften somit künftig auch das Abendprogramm von Nickelodeon prägen. Ganz ohne Programm-Split kommt Viacom also auch dann nicht aus, wenn der Musiksender Viva Geschichte sein wird. Dieser teilt sich bislang noch die Frequenz mit Comedy Central, wird zum Ende des Jahres aber eingestellt.

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