Justizia© Photocase
Der ORF hat sich mit dem vor einigen Wochen gekündigten Mitarbeiter, der angeblich gegen die Corona-Schutzmaßnahmen des Senders verstoßen haben soll, zum Prozessauftakt noch nicht geeinigt. Der Mitarbeiter geht gegen seine Kündigung vor, er hatte die Isolationszone im Landesstudios Vorarlberg betreten, um dort eine Sendung zu produzieren. Bei dem ersten Aufeinandertreffen vor Gericht kam weder der ORF mit seiner fristlosen Entlassung noch der Mitarbeiter mit seiner Forderung nach Weiterbeschäftigung durch. Der ORF bot eine Zahlung von zwölf Monatsgehältern an, der Anwalt des Mannes fordert drei Jahresgehälter - oder eben eine Weiterbeschäftigung. Die zuständige Richterin gab den Streitparteien nun bis zum 22. Juli Zeit, um sich doch noch zu einigen. Sie bemängelte unter anderem, dass der ORF nicht mit Schildern vor der Isolationszone auf das Betretungsverbot aufmerksam gemacht habe. Der ORF-Redakteursrat protestierte gegen die Entlassung des langjährigen Mitarbeiters. 

Ärger gibt es im ORF derzeit auch, weil sich die Konzernsicherheit in Produktionen einmischt. So berichtet das Branchenmagazin "Horizont" über ein Schreiben der Abteilung, in dem geregelt werden soll, wie Studioproduktionen auf dem ORF-Gelände künftig zu laufen haben. Die Konzernsicherheit müsse demnach "frühestmöglich" eingebunden werden, man wolle "möglichst detailliert über die Produktionsabsichten informiert" werden. Erst nach einer Freigabe könne die Umsetzung erfolgen. Außer sollen alle Mitwirkenden einer Produktion mit Name, Funktion, Mail-Adresse und Mobilnummer erfasst werden. Im ORF selbst ist laut "Horizont" von einem "bürokratischen Overkill" die Rede. ORF-Redakteursrat Dieter Bornemann sagt gegenüber dem Magazin, die Maßnahmen seien "sehr restriktiv und passen nicht mit den Maßnahmen im gesamten Land zusammen." Die Redakteursvertretung sei nicht in die Erarbeitung der Punkte mit eingebunden gewesen. Bornemann: "Die Konzernsicherheit darf nicht zu einer Art interner Polizei werden." Vom ORF heißt es, es gehe um die "Absicherung des Sendebetriebs". Aus diesem Grund würden entsprechende Vorsichtsmaßnahmen gelten. 

Peter Klien© ORF/Roman Zach-Kiesling
Die Late-Night-Show "Gute Nacht Österreich" mit Peter Klien steht offenbar auf der Kippe. In der vergangenen Woche meldete der "Standard", dass die Sendung, die erst im Herbst 2019 startete, eingestellt werden soll. Eine offizielle Bestätigung des ORF gibt es dazu aber noch nicht. Die Show läuft noch bis Ende des Jahres, bald müsste sich der ORF also zu einer möglichen Fortsetzung äußern. Hintergrund der möglichen Einstellung sind Sparmaßnahmen, die der ORF im Zuge der Coronakrise angekündigt hat. So sollen im kommenden Jahr 75 Millionen Euro eingespart werden, ORF 1, wo die Sendung läuft, muss davon laut "Standard" 20 Millionen tragen. "Gute Nacht Österreich" machte seit dem Start immer wieder Schlagzeilen mit bestimmten Geschichten, die Quoten blieben aber, auch bedingt durch das Vorprogramm, oft unter den Erwartungen. 

Funke Mediengruppe© Funke Mediengruppe
Die Funke Mediengruppe macht in Sachen "Kronen Zeitung" nun ernst und will die Familie Dichand aus dem Unternehmen klagen. Zuletzt hatte man vor einem Schiedsgericht eine Niederlage einstecken müssen (DWDL.de berichtete). Nun treffen sich die Streitparteien am 26. August erstmals vor dem Handelsgericht Wien. Funke hat eine Ausschlussklage eingebracht. Die Anwältin der Dichands sagte dazu zum "Standard": "Sie [die Klage, Anm.] muss als reiner Verzweiflungsakt gewertet werden, die verfrüht vor den jüngsten Klarstellungen des Schiedsgerichts eingereicht wurde, noch dazu vor einem unzuständigen Gericht."

Formel 1© TVNOW / Lukas Gorys
Der Ausstieg von RTL aus der Formel 1 hat auch Fragen nach dem Engagement des ORF in diesem Bereich aufkommen lassen. Es sieht aber ganz danach aus, als würden die Rennen auch künftig im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein. Vom ORF heißt es bislang nur, dass man in Gesprächen über die Rechte sei. Sky Österreich hat nun jedenfalls bekanntgegeben, sich die Rechte an der Formel 1 langfristig gesichert zu haben - der Sender Sky Sport F1 soll demnach ebenfalls in Österreich zu sehen. Von einer vermeintlichen Exklusivität steht in der Sky-Pressemitteilung aber nichts. Es sieht also danach aus, als würde die Formel 1 in Österreich einen anderen Weg gehen als in Deutschland. 

Dominic Thiem© ServusTV / GEPApictures
Lange waren sportliche Groß-Veranstaltungen wegen Corona nicht möglich, auch der Tennis-Zirkus stand still. Nun laufen die Turniere aber teilweise wieder an. Zwischen dem 7. und 11. Juli lädt Tennis-Profi Dominic Thiem seine Kollegen zum Turnier "Thiems 7", ServusTV hat sich daran nun die exklusiven Übertragungsrechte gesichert. Kommentiert werden die Matches von Christian Nehiba und Alexander Antonitsch, die auch sonst Tennis-Spiele für den Sender begleiten. Beim Turnier auflaufen sollten eigentlich auch Grigor Dimitrow und Borna Coric sein. Beide wurden zuletzt aber positiv auf das Coronavirus getestet - bei der von Novak Djokovic organisierten Adria-Tour. Hier sollen Abstands- und Hygieneregeln missachtet worden sein - sowohl von Profis als auch von Zuschauern. 

Gernot Lercher© ORF/Interspot
Der ORF hat einen Relaunch seiner erfolgreichen Doku-Marke "Universum" angekündigt. Ab dem 7. Juli soll sich die Reihe unter anderem in einem neuen Design präsentieren. Kurz zuvor, am 1. Juli, tritt Gernot Lercher sein Amt als neuer "Universum"-Chef an. Lercher will "Universum" zu mehr als nur einer TV-Sendung machen, so soll die Marke künftig auch verstärkt im Radio und auch Online-Plattformen präsent sein. Außerdem hat Lercher angekündigt, das "Green Producing" vorantreiben zu wollen. "Für jede/n, der Naturfilme umweltbewusst herstellen will, muss, ja wird Green Producing bald selbstverständlich sein. Auch 'Universum' geht diesen Weg konsequent", so der neue Chef. So will das Team weniger fliegen und mehr Personen vor Ort einsetzen. Lercher: "'Universum' sensibilisiert nun seit mehr als drei Jahrzehnten Menschen für die Wunder der Natur und setzt sich damit zugleich für ihren Schutz ein. Diese große Verantwortung wollen wir in der Redaktion künftig noch stärker wahrnehmen, indem wir in all unseren Medien relevante Natur-, Wissenschafts- und Umweltthemen vermitteln, die sich rund um unsere Produktionen auftun."

Österreich in Zahlen 

Corinna Milborn© Chris Glanzl
Puls 4 hat mit seinen beiden "Sommergesprächen" am Montagabend die Marke von 100.000 Zuschauern verpasst. Corinna Milborn sprach mit Grünen-Chef Werner Kogler und Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Damit lag der Sender am Montag auch deutlich hinter ServusTV, das mit "Bergwelten" zur besten Sendezeit 178.000 Zuschauer vor den TV-Geräten versammelte. Vor einer Woche kam zumindest noch eins der "Sommergespräche" auf mehr als 100.000 Zuschauer (DWDL.de berichtete). 

Armin Assinger© ORF/Milenko Badzic
Drei Monate lang konnte der ORF keine Ausgaben der "Millionenshow" aufzeichnen. Zuletzt stand Armin Assinger für zwei 100-minütige Ausgaben wieder in Köln vor der Kamera. Die erste Ausgabe hat ORF 2 nun solide Quoten beschert. 513.000 Menschen sahen sich die XXL-Ausgabe am Samstag an. Damit waren 18 Prozent Marktanteil drin - die "Millionenshow" lag damit aber trotzdem leicht über dem (hohen) Senderschnitt von ORF 2. Die "Zeit im Bild" kam zuvor noch auf 1,21 Millionen Zuschauer. 

Bauer sucht Frau© Ernst Kainerstorfer
Die erste Vorstellungsfolge der neuen "Bauer sucht Frau"-Staffel hat ATV in der vergangenen Woche glänzende Quoten beschert. 262.000 Menschen ließen sich die Sendung nicht entgehen, in der werberelevanten Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen waren damit starke 13,3 Prozent drin. Moderiert wird "Bauer sucht Frau" auch in diesem Jahr von Arabella Kiesbauer. In dieser Woche läuft die zweite Vorstellungsfolge beim Sender, später im Jahr folgt dann die reguläre Staffel. 

Was noch zu sagen wäre…

 

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