Andreas Hanger © IMAGO / photonews.at
Der ÖVP-Politiker Andreas Hanger soll künftig einen drei mal vier Zentimeter großen Anstecker tragen, der ihn als Satiriker ausweist - zumindest wenn es nach dem Satireportal "Tagespresse" geht. Hanger, ÖVP-Sprecher im Ibiza-Untersuchungsausschuss, werde für das Satireportal schließlich zur "immer härteren Konkurrenz" und führe das Publikum in die Irre, indem er sich als Politiker geriere, obwohl er eigentlich Satiriker sei. Als "Beweise" werden in der Klage diverse Pressemitteilungen genannt, bei denen es sich um Publikationen im satirischen Sinne handle, weil sie "durch Zuspitzung, Ironie oder Übertreibung eine Persiflage der Realität" herstellen. Das Handelsgericht Wien hat die Klage als "schlüssig" eingestuft und Hanger zugestellt, wodurch der Politiker nun gezwungen ist, gegenüber dem Gericht darzulegen, dass er kein Satiriker sei. "Schlüssig" heißt in dem Fall allerdings nicht, dass das Gericht der Argumentation der "Tagespresse" folgt, sondern vor allem, dass formal das richtige Gericht eingeschaltet wurde. Erfolgsaussichten hat die Klage kaum, ein Satire-Coup ist es allemal. Als Anlass gibt die "Tagespresse" ohnehin an, die durch Regierungsanzeigen eingenommenen Werbegelder über die anfallenden Gerichtskosten an den Staat zurückführen zu wollen.

Ernst Swoboda © kronehit
Der Radiosender Kronehit trauert um seinen Geschäftsführer: Ernst Swoboda ist am vergangenen Mittwoch im Alter von 62 Jahren gestorben. Fast zwei Jahrzehnte war er verantwortlich für den Erfolg des größten Privatradiosenders Österreichs. "Wir verneigen uns vor der liebenswürdigen Persönlichkeit, dem unbestechlichen Charakter und seinem umfangreichen Wissen. Wir alle werden ihn vermissen", sagten Programmdirektorin Dani Linzer und ihr Kollege Rüdiger Landgraf. Swobodas Aufgaben übernimmt Prokurist Mario Frühauf. "Unsere Zusammenarbeit war stets von Vertrauen, Respekt und Freundlichkeit geprägt", sagte er. Es sei eine große Ehre, von Swoboda als Nachfolger vorgeschlagen worden zu sein. "Ich werde den Sender in seinem Sinn weiterführen. Er wird uns sehr fehlen, fachlich, aber vor allem menschlich", so Frühauf.

 

ORF 1 © ORF
Unter dem Titel "Meine großen 10" startet der ORF eine "moderne Rankingshow im 70er-Jahre-Retro-Outfit". ORF1 zeigt die Show ab dem 8. September jeweils mittwochs um 21:05 Uhr. Caroline Athanasiadis und Gerald Fleischhacker begrüßen darin prominente Gäste, um mit ihnen über ihre persönlichen "Top 10" zu einem bestimmten Thema zu plaudern. Die Promi-Gäste bringen dabei nicht nur das Thema, sondern auch gleich das gesamte Ranking mit. Unterstützt werden sie dabei durch "lustige, skurrile, aufregende oder emotionale Bilder aus dem ORF-Archiv", wie es heißt. In der ersten Folge präsentiert Ex-Skistar Hans Knauß seine Heldinnen und Helden des Sports. Danach sind Volksmusik-Sängerin Melissa Naschenweng, Satiriker Peter Klien, Moderatorin Silvia Schneider und Sängerin Dagmar Koller mit dabei.

Philipp Maderthaner © Puls4/Gerry Frank
Wenn die Gründershow "2 Minuten 2 Millionen" am 7. September bei Puls4 in die achte Staffel startet, dann wird mit Philipp Maderthaner ein neuer Investor mit dabei sein. Für seine unternehmerische Leistung wurde er bereits als "Unternehmer des Jahres" ausgezeichnet und schaffte es kürzlich auf Platz 1 der besten Arbeitgeber Österreichs ("Great Place to Work"). Nationale und internationale Bekanntheit erlangte er als "Kanzlermacher" für Sebastian Kurz, dessen Wahlkampagnen er verantwortete. "Ich bin Unternehmer aus Leidenschaft und mit größter Überzeugung. Genau darum will ich andere auf diesem Weg unterstützen", sagt Maderthaner über seinen neuen TV-Job. "Es gibt so viele großartige Ideen bei '2 Minuten 2 Millionen'. Ich will meine Expertise beitragen, um ihnen zum Durchbruch zu verhelfen."

ORF © ORF
Im Vorfeld der Wahl des neuen ORF-Generaldirektors oder der -Generaldirektorin, die am heutigen Dienstag läuft, wandten sich junge ORF-Journalistinnen und -Journalisten in einem Brief an die Generaldirektion, um sich darin über "prekäre Vertragsverhältnisse" zu beschweren. Bemängelt werden unter anderem Verträge, die nicht den tatsächlichen redaktionellen Tätigkeiten entsprechen, Honorare am oder unter dem Existenzminimum, Willkür bei Festanstellungen und eine unfaire Kluft zwischen TV- und Hörfunkhonoraren. Ihr Arbeitsalltag sei von "Unsicherheit, struktureller Benachteiligung gegenüber anderen Kolleginnen und Kollegen und Perspektivenlosigkeit für unsere langfristige Lebensplanung" geprägt. Gegenüber APA verteidigte der noch amtierende ORF-Chef Wrabetz, dass man die betroffenen Mitarbeiter "in Arbeitsverhältnissen jenseits der restriktiven Aufnahmekriterien angedockt haben", versprach aber, dass die Situation bis Ende des dritten Quartals neu geregelt werde. Auch der aussichtsreichste Kandidat für die Wrabetz-Nchfolge, Roland Weißmann, kündigte an, sich des Problems anzunehmen.

ORF. wie wiki. © Wikimedia
Unter dem Motto "ORF. wie wiki" trommelt Wikimedia Österreich derzeit für freie Lizenzen für ORF-Inhalte. Anhand konkreter Beispiele wolle man zeigen, welche Vorteile freie Lizenzen und damit eine gesteigerte Präsenz öffentlich-rechtlicher Inhalte für die Gesellschaft haben - etwa die Bekämpfung von Desinformation, die Bereicherung von Unterrichtsmaterialen, die breite gesellschaftliche Teilhabe an Bildungsinhalten oder die Erschließung jüngerer Zielgruppen. "Wir sind gern bereit unsere Erfahrung aus 20 Jahren erfolgreicher Wissensvermittlung im Internet einzubringen und freuen uns über die Chancen, die sich daraus für freies Wissen in Österreich und Europa ergeben", sagt Wikimedia-Geschäftsführerin Claudia Garád. 

Corona Quartett © Servus TV / Benedikt Mueller
Mit seinem "Corona-Quartett" hat Servus TV vor allem bei all jenen punkten können, die den Corona-Maßnahmen skeptisch gegenüber stehen - immerhin gehörten Leute wie Corona-Verharmloser Sucharit Bhakdi zu den Stammgästen. Erst nachdem sich dieser zuletzt auch antisemitisch geäußert hatte, distanzierte sich Servus TV von ihm. (Mehr dazu: "Wie ServusTV seinen Ruf in der Coronakrise ruiniert"). Das hat Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Publikums: Dem Austrian Corona Panel Project zufolge, stimmen 21 Prozent der Zuschauer von Servus-TV-Magazinen und -Talks der Aussage zu, Covid-19 sei nicht gefährlicher als eine normale Grippe, unter den ORF-Zuschauern sind es nur zehn Prozent. Geradezu erschreckend ist der Anteil jener, die glauben, dass Bill Gates die Menschheit zwangsimpfen wolle, um damit viel Geld zu verdienen. Schon unter den ORF-Nutzern sind das 21 Prozent, bei Servus TV 31 Prozent, bei Oe24 sogar 33 Prozent, also jeder Dritte. Mehr dazu bei standard.at

Österreich in Zahlen

Olympia © ZDF/Jan-Timo Schraube
Die Olympischen Spiele waren in Österreich nicht ganz so gefragt wie in Deutschland – die Marktanteile lagen oft unter der Marke von 20 Prozent. Auf erstaunlich wenig Interesse stieß zudem die Schlussfeier, die am Sonntag ab 13:00 Uhr von ORF1 übertragen wurde. Lediglich 110.000 Menschen schalteten ein und sorgten für nur zehn Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum – genauso viele sahen übrigens später am Nachmittag den Spielfilm "Asterix bei den Olympischen Spielen". Weitaus gefragter als die Schlussfeier war übrigens die MotoGP bei ServusTV: 253.000 Fans saßen am Nachmittag vor dem Fernseher, als der Restart erfolgte. Noch stärker war das Testspiel zwischen Red Bull Salzburg und dem FC Barcelona, das einige Tage in der zweiten Hälfte durchschnittlich 340.000 Zuschauende verzeichnete.

Sommergespräche © ORF
Die traditionell erfolgreichen "Sommergespräche" des ORF sind am Montagabend gestartet – mit Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger als Gesprächsgast. Die Quoten können sich sehen lassen, denn im Schnitt wurde die Sendung von 605.000 Personen gesehen, sodass der Marktanteil von ORF2 bei 24 Prozent lag. Noch stärker lief es zuvor jedoch für den Klassiker "Liebesg'schichten und Heiratssachen", der mit 864.000 Zuschauenden auf 34 Prozent Marktanteil. Bei den 12- bis 49-Jährigen wurden ebenfalls sehr gute 18 Prozent erzielt. Die "ZIB 2" verbesserte sich nach dem "Sommergespräch" später am Abend auf 713.000 Zuschauende, die den Marktanteil auf 32 Prozent trieben.