ORF © ORF
In den aktuellen Verhandlungen rund um eine Reform des ORF-Gesetzes geht es unter anderem um eine Neuordnung der digitalen Möglichkeiten für den Senderverbund. Der ORF will mehr Spielraum im Digitalen, Verleger und Privatsender wollen das genaue Gegenteil. Nun haben die Neos für Schlagzeilen gesorgt, denn die liberale Partei hat sich für ein Aus der News-Webseite ORF.at ausgesprochen. Neos-Mediensprecherin Henrike Brandstötter warnt in einem Gastbeitrag im "Profil" vor einer angeblich drohenden, marktbeherrschenden Monopolstellung des ORF - daher müsse die Webseite abgeschaltet werden. "Nur so können wir digitalisierten Printtiteln das Überleben ermöglichen". Die Politikerin hat in den beiden Lagern erwartungsgemäß Zuspruch bzw. Ablehnung erhalten. ORF.at sieht optisch zwar etwas anachronistisch aus, ist aber dennoch die mit Abstand meistgenutzte News-Webseite in Österreich. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sieht in der Forderung, die Plattform abzuschalten, eine "rote Linie, die nicht akzeptierbar ist". 

Kronen Zeitung © Kronen Zeitung
Spannend ist im Zuge der Diskussion rund um ORF.at auch diese Meldung: krone.at, die erfolgreichste News-Webseite nach der des ORF, setzt künftig offenbar auf eine Paywall. Wie der "Standard" berichtet, sollen Teile des Angebots künftig "registrierungs- bzw. kostenpflichtig werden". Eine entsprechende Information sehen Leserinnen und Leser von krone.at. Details zu den Plänen gibt es keine, sonderlich offensiv wird die Pay/Register-Wall auf der Seite auch nicht angezeigt. Aktuell bietet krone.at mit "Krone Pur" ein Modell für 4,99 im Monat an, bei dem man die Userinnen und User nicht trackt. 

Rise of the Raven © MR Film/ORF
Beworben wird sie als "bislang aufwändigste Fernsehserie Mitteleuropas", nun ist der ORF als Koproduzent bei der Großproduktion "Rise of the Raven" (Arbeitstitel) eingestiegen. Produziert wird die zehnstündige Serie vom kanadischen Filmproduzenten Robert Lantos. Als weitere Produzenten sind unter anderem auch Oliver Auspitz und Andreas Kamm von MR Film sowie Koby Gal Raday, CCO von Beta, mit dabei. Beim Drehbeginn in der Nähe von Budapest sind 600 Schauspielende und Stuntleute dabei gewesen, hinzu kamen auch fast 100 Pferde. "Rise of the Raven" erzählt das Leben des Feldherren Janos Hunyadi im mittelalterlichen Europa des 15. Jahrhunderts. Hunyadi, der sich mit Skandalen, politischen Machtspielen und Verschwörungen zwischen Adelsfamilien aus Warschau, Rom, Belgrad und Wien auseinandersetzen muss, stützt sich auf die Frauen an seiner Seite als seine stärksten Verbündeten: Elisabeth Szilagyi, seine Ehefrau, und Mara Brankovic, seine erste Liebe, die ihm das Herz bricht, als sie die wichtigste Konkubine am Hof und eine enge Vertraute von Sultan Murad wird, Hunyadi aber stets loyal verbunden bleibt. Als das Osmanische Reich ein Heer von noch nie dagewesener Größe mobilisiert, das nach Westen marschiert, um den Vatikan und Europa zu erobern, erringt Hunyadi in der Schlacht von Belgrad einen entscheidenden Sieg, der die Geschichte Europas neu gestaltet.

Manuel Kelemen © Sat.1 Österreich Manuel Kelemen
Sat.1 Österreich hat unter dem Titel "Gradwanderung - Das Klimamagazin" eine neue Sendung ins Programm genommen. Die erste Folge lief bereits am vergangenen Sonntag um 20:05 Uhr beim Sender. Vorerst sind fünf Ausgaben des Magazins, das von Manuel Kelemen moderiert wird, geplant. Kelemen ist Meteorologe der ProSiebenSat.1Puls4/ATV-Gruppe. Inhaltlich will er sich in dem Format mit den Ursachen und Umständen der Klimakrise beschäftigen. Die Botschaft an die Zuschauenden soll klar und deutlich sein, dennoch will Kelemen das nach Angaben des Senders mit einem gewissen Augenzwinkern tun. "Unsere Welt ist im Wandel – viel zu lange wurde dabei einfach nur zugeschaut und ignoriert, dass dieser Wandel auch Gefahr bedeutet. Mit ‘Gradwanderung’ wollen wir unseren Beitrag leisten und zur Sensibilisierung beitragen. Aufzeigen, was genau auf dem Spiel steht, wenn wir so weitermachen wie bisher", sagt der Moderator.

Okto © Okto
Im Mai dieses Jahres berichteten wir an dieser Stelle, dass dem Community-Sender Okto TV das Aus droht, weil die Stadt Wien die Förderung des Senders einstellt. Nun gibt es für die Beschäftigten sowie die Zuschauerinnen und Zuschauer von Okto gleichzeitig gute und schlechte Nachrichten. Die gute: Okto TV bleibt bestehen. Die schlechte: Das geht nur in deutlich abgespeckter Form. Die Fortführung wird unter anderem ermöglicht durch eine Aufstockung des nichtkommerziellen Rundfunkfonds, hier hofft Okto demnächst auf mehr Förderungen als bislang. Außerdem will man Geld durch den neu eingerichteten Medien-Digitalisierungsfördertopf lukrieren. Dennoch müsse man ein "massives Kostensparprogramm" fahren, erklärt Okto-Chef Christian Jungwirth gegenüber der APA. Von ehemals 15 Vollzeitäquivalenten ist nur ein fünfköpfiges Managementteam übrig geblieben. Die von Okto bisher angebotenen Aus- und Weiterbildungen seien auch gestrichen, so Jungwirth. 

Roman Rafreider © Screenshot ORF
ORF-Moderator Roman Rafreider sorgte vor einigen Monaten für Schlagzeilen, weil er sichtlich angeschlagen die Nachrichten beim Sender präsentierte (DWDL.de berichtete). Nun hat der zwischenzeitlich suspendierte Journalist einen Prozess gegen die "Kronen Zeitung" gewonnen. Die Zeitung schrieb nach dem Auftritt Rafreiders, dass dessen Vater verstorben sei und dass der Moderator deshalb Medikamente genommen habe. Rafreider erklärte später, er habe eine Beruhigungstablette nicht vertragen - den Tod seines Vaters dementierte er aber. Tatsächlich lebt der Vater von Rafreider, die "Krone" berichtete also falsch. Der zuständige Richter sprach Rafreider und seinem Vater jeweils 10.000 Euro Entschädigung zu. Noch ist die Entscheidung nicht rechtskräftig.

Österreich in Zahlen

ran - Sat.1 Fußball © Sat.1
Der Bundesliga-Auftakt am vergangenen Freitag hat Sat.1 fantastische Quoten beschert (DWDL.de berichtete). Auch in Österreich waren mit dem Saisonstart gute Quoten drin: 132.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Match zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt in Sat.1 Österreich, weitere 30.000 waren bei Puls 24 mit dabei. Mit 3,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe lief es für den Nachrichtensender ziemlich gut, der Senderschnitt wurde so verdreifacht. Sat.1 Österreich lag bei noch besseren 7,0 Prozent. Insgesamt war mit der Bundesliga also ein zweistelliger Marktanteil bei den 12- bis 49-Jährigen drin. 

ORF Sommergespräche 2022 © ORF/Thomas Ramstorfer
In ORF 2 sind am Montagabend die traditionellen "Sommergespräche" gestartet, zum Start haben Tobias Pötzelsberger und Julia Schmuck mit Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger gesprochen - und die Quoten fielen gut aus. 590.000 Menschen sahen sich das Interview an, das entsprach einem Marktanteil in Höhe von 22 Prozent. In der ewigen "Sommergespräche"-Quotenliste des ORF taucht die Sendung damit zwar nicht auf, dennoch sahen deutlich mehr Personen zu als vor einigen Wochen bei Puls 4. Das "Sommergespräch" des Privatsenders mit Meinl-Reisinger erreichte damals 123.000 Zuschauende. "Liebesg'schichten und Heiratssachen" erreichte im Vorfeld des Interviews übrigens noch 765.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 29 Prozent Marktanteil. Und auch ORF 1 war zur besten Sendezeit mit dem Film "Kaiserschmarrndrama" ziemlich gut unterwegs, eine Reichweite in Höhe von 568.000 sorgte für starke 21 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Zwei Folgen von "New Amsterdam" fielen später aber ins Bodenlose und erreichten nur je 3 Prozent. 

Was noch zu sagen wäre…

"Mir wurde zuerst gesagt, ich sei zu jung, und einige Jahre später wurde mir gesagt, ich sei zu alt dafür. So ging das. Es war eine kafkaeske Situation, wo man gegen Wände lief."
Antonia Rados über ihre Zeit im ORF (derStandard.at)