Martin Gastinger © ORF/Klaus Titzer
Martin Gastinger wechselt ab sofort von ServusTV zum ORF. Der bisherige Unterhaltungschef des Privatsenders, der in der Vergangenheit bereits als Geschäftsführer von ATV fungierte, soll künftig die TV-Unterhaltung des öffentlich-rechtlichen Senders leiten, wie der ORF bestätigte. Entsprechende Spekulationen hatte es bereits vor wenigen Wochen gegeben (DWDL.de berichtete). "Ich freue mich sehr auf meine Aufgabe beim ORF und dass ich meine Erfahrung der letzten Jahre hier einbringen kann", erklärte Gastinger. "Für Fernsehmacher sind die Zeiten und Herausforderungen spannend wie nie zuvor. Die Zuschauer erwarten von uns gute Unterhaltung auf hohem Niveau." Darüber hinaus ist nun auch klar, dass Michael Pauser ab 1. September neuer Ö3-Chef wird. Er tritt die Nachfolge von Georg Spatt an, der den Sender nach mehr als 20 Jahren verlässt. Bislang war Pauser Leiter des Büros des Technischen Direktors Harald Kräuter. Verlängert hat ORF-Generaldirektor Roland Weißmann zudem Silvia Lahner als interimistische Hauptabteilungsleiterin Ö1. Die Leiterin der Ö1-Kultur führt den erfolgreichen Radiosender interimistisch seit Anfang Februar.

Romy © Kurier
Die Nominierungen für die Branchen-Preise der Romy stehen fest: In der Kategorie "Beste Serie TV / Stream" gehen "Das Netz", "Der Pass" und "Totenfrau", auf eine Auszeichnung in der Kategorie "Bester Film TV / Stream" wiederum können "Der weiße Kobold", "Sachertorte" sowie "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" hoffen. Ins Rennen um die "Beste Doku TV / Stream" gehen indes "Das Spendenproblem", "Ich bin Hans Krankl" und "Katar - WM der Schande". Weil es ein "überaus starkes Doku-Jahr" war, sei außerdem beschlossen worden, gleich sechs anstatt drei Kino-Dokumentationen zu nominieren: Dabei handelt es sich um "27 Storeys", "Elfriede Jelinek - Die Sprache von der Leine lassen", "Feminism WTF", "Igor Levit: No Fear", "Lass mich liegen" und "Mein Vater, der Fürst". Die gesamte Liste aller Nominierungen für die am 15. September verliehene Branchen-Romy lesen Sie hier.

ORF Team nach Rammstein Konzert attackiert © Screenshot ORF
Nach der Attacke auf ein ORF-Team am Rande eines Rammstein-Konzerts in Wien hat sich auch Sänger Till Lindemann zu Wort gemeldet. Nach dem zweiten Konzert in der österreichischen Hauptstadt verurteilte er den Angriff und sagte bei der Verabschiedung: "Wir hassen Rassismus und Antisemitismus. Wir hassen das." Der ORF selbst hatte die entsprechenden Szenen am Donnerstag in seiner Nachrichtensendung "ZiB" um 9 Uhr gestrahlt. Dort war zu sehen, wie ORF-Reporter Dietmar Petschl vor dem Stadion stehend zunächst verbal antisemitisch angegriffen ("Ihr seids lauter Juden") und später auch körperlich angegangen wurde. Auch die Kamerafrau des ORF ist körperlich angegriffen worden, was sich durch eine wackelnde Aufnahme zeigte (DWDL.de berichtete). In der abendlichen Nachrichtensendung "ZiB 3" sprach Dietmar Petschl am Mittwoch von einer "extrem aggressiven und aufgeheizten Stimmung". Es habe mehrere Schlägereien gegeben und man selbst stehe unter Polizeischutz vor dem Stadion, so der ORF-Reporter. "So etwas habe ich nach einem Konzert noch nicht erlebt", sagte Petschl, der in der ORF-Kultur arbeitet und immer wieder von Musik-Veranstaltungen berichtet

myfidelio © ORF
Der ORF stellt seine Klassik-Plattform "fidelio" zum 30. November ein. Das hat der Sender den Abonnentinnen und Abonnenten laut "Salzburger Nachrichten" mitgeilt. Etwaige Abo-Gebühren würden anteilig zurückgezahlt, heißt es. In seiner heutigen Form muss darüber hinaus die Film- und Serien-Plattform "Flimmit" eingestellt werden - hier soll spätestens zum Jahresende Schluss sein. Im Zusammenhang mit dem ORF-Gesetz ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Österreich dazu gezwungen, ein großes Sparpaket zu schnüren. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hatte das Ende der beiden Bezahl-Plattformen bereits vor einiger Zeit in Aussicht gestellt.

Österreich in Zahlen

ServusTV © ServusTV
ServusTV hat sich im Juli an die Spitze der Privatsender gesetzt und einen Marktanteil von 4,5 Prozent beim Gesamtpublikum erzielt. Bei den 12- bis 49-Jährigen erreichte der Sender gute 3,5 Prozent, was im Vergleich zum starken Vormonat aber einen deutlichen Rückgang um einen Prozentpunkt bedeutete. Auf diese Weise musste sich ServusTV daher ATV und Puls 4 geschlagen geben, die den Monat mit 4,1 beziehungsweise 4,0 Prozent in der Zielgruppe beendeten. Mit Abstand meistgesehenes Programm war ORF 2, das im Juli einen Marktanteil von 21,4 Prozent erzielte, während ORF 1 im Schnitt auf 7,5 Prozent kam. In beiden Fällen ging es gegenüber Juni leicht leicht nach oben.

Puls 4 © Puls 4
Anlässlich des ersten Jahrestages der Todes von Lisa-Maria Kellermayr, die über Monate hinweg von Corona-Leugnern und -Vermarmlosern im Netz angegriffen wurde und daraufhin Suizid begang, hat Puls4 in der vergangenen Woche eine Dokumentation über die Ärztin ausgestrahlte. Mit 72.000 Zuschauerinnen und Zuschauern stieß "Der Fall Kellermayr - Mit tödlichen Grüßen" auf ein ordentliches Interesse, in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil am Donnerstagabend bei 7,3 Prozent. Meistgesehene Sendung eines Privatsenders war in der vergangenen Woche das Formel-1-Rennen aus Spa, das bei ServusTV im Schnitt 569.000 Fans erreichte. Das Sprint-Rennen kam am Tag zuvor bereits auf 400.000 Zuschauerinnen und Zuschauer.