Justizia © Photocase
Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat eine Beschwerde des kleinen Nachrichtensenders oe24.TV abgewiesen. Der Sender der Mediengruppe Österreich wollte die Aufhebung einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts erreichen, ist damit nun aber gescheitert. Konkret ging es in der Sache um die Sendung "Fellner! Live" aus dem Mai 2020. Darin hatte ein Gast in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie von einem "Schlitzaugen-Virus" gesprochen und zudem "die Chinesen" und ihre Regierung für den Ausbruch verantwortlich gemacht. Das Bundesverwaltungsgericht stellte fest, dass das "zu Hass auf Grund von Rasse und Nationalität anstachelt". Damit verstieß oe24.TV gegen das Audiovisuelle Mediendienste-Gesetz. oe24.TV sah in der Entscheidung eine Verletzung des Rechts auf freie Meinungsäußerung, ist damit nun aber nicht durchgedrungen. Der Moderator habe im Gegenteil die Aussagen des Gastes nicht relativiert, sondern ihn noch motiviert, weiter zuzuspitzen. Der fragwürdige Gast wurde selbst bereits wegen Verhetzung verurteilt. 

FPÖ © FPÖ
Nachdem die rechtspopulistische FPÖ aus der Regierung geflogen war und sich erstmal mit sich selbst beschäftigen musste, war es eine Zeit lang recht still, wenn es um ihre vorherigen Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten ging. Zur Erinnerung: Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache fabulierte im legendären Ibiza-Video unter anderem über eine mögliche Übernahme der "Kronen Zeitung" und darüber, Redakteure auf Linie zu bringen. Nachdem die Partei in Umfragen nun aber wieder im Aufwind ist, nehmen auch die Angriffe wieder zu. Manfred Haimbuchner, FPÖ-Landeschef in Oberösterreich, sagte zuletzt laut "Oberösterreichischen Nachrichten" diesen Satz: "Unter einem freiheitlichen Kanzler Kickl [FPÖ-Parteichef, Anm.] werden so einige wieder das Benehmen lernen: vom Journalisten bis zum Islamisten." Martin Glier, langjähriger Parteifunktionär und aktuell Sprecher der FPÖ Niederösterreich, erklärte bei X, vormals Twitter, auf die Auftrittsankündigung eines Kabarettisten, dieser würde 2024 "nur mehr beim AMS auftreten". Das AMS ist das Arbeitsamt in Österreich, 2024 wird ein neuer Nationalrat gewählt - und in der FPÖ malt man sich offenbar gute Chancen aus. 

Rainer Nowak © Die Presse / Christine Pichler Rainer Nowak
Wegen kompromittierender Chat-Nachrichten ist Rainer Nowak Ende des vergangenen Jahres bei der Tageszeitung "Die Presse" ausgeschieden (DWDL.de berichtete). Er war dort nicht nur Chefredakteur, sondern auch Herausgeber und Geschäftsführer. Nun hat der Journalist einen neuen Job: Er dockt bei der "Kronen Zeitung" an und wird dort ab 2024 ein neues Supper-Ressort, bestehend aus Außen- und Innenpolitik sowie Wirtschaft, leiten. Bislang sind die Ressorts getrennt voneinander geführt worden. Hintergrund des neuen Super-Ressorts sind wohl auch Sparbemühungen bei der größten Tageszeitung des Landes.

Sebastian Kurz und Regierungsteam © BKA/Christopher Dunker
Gleich drei Dokumentarfilme über den früheren Bundeskanzler Sebastian Kurz sind in den zurückliegenden Monaten veröffentlicht worden. Die öffentliche Diskussion drehte sich dabei vor allem um "Kurz - Der Film" und "Projekt Ballhausplatz". Bei erstgenannten Film stand Kurz selbst Rede und Antwort, bei der Kinopremiere wimmelte es von ÖVP-Prominenz. Den Machern wurde immer wieder eine zu große Nähe zu Kurz und seinen Leuten vorgeworfen. "Projekt Ballhausplatz" war ein Projekt von Kurt Langbein. Eines eint die beiden Projekte: Ein Erfolg in den Kinos waren sie nicht. "Kurz - Der Film" wird nun jedenfalls bald im Free-TV zu sehen sein, ServusTV zeigt den Streifen am 23. November ab 20:15 Uhr. Außerdem soll der Streifen in Deutschland noch in diesem November in die Kinos kommen. 

ServusTV © ServusTV
Für Aufsehen gesorgt hat ServusTV zuletzt mit einer OGM-Umfrage für seine Sendung "Blickwechsel". In einer Pressemitteilung behauptete ServusTV in der Überschrift, die Mehrheit der Österreicher halte die Klima-Berichterstattung für "zu aktivistisch". Tatsächlich geben die Zahlen das nicht her, nur 38 Prozent der Befragten gaben das nämlich an. 32 Prozent empfinden die Berichterstattung als angemessen, 26 Prozent als nicht dringlich genug. Inzwischen hat der Sender die Mitteilung korrigiert. Nun heißt es in der Überschrift: "4 von 10 Österreichern finden die Klima-Berichterstattung zu aktivistisch".

Österreich in Zahlen

Einschaltquoten © DWDL.de
ServusTV war im Oktober äußerst stark unterwegs und hat sich im Vergleich zum Vorjahresmonat nochmal steigern können. So kam der Privatsender insgesamt auf 4,9 Prozent Marktanteil, das war der höchste Wert seit November des vergangenen Jahres. Und natürlich war ServusTV damit erneut der stärkste Privatsender in Österreich. Beim jungen Publikum legte man auf 4,2 Prozent zu, das war der zweithöchste Wert des laufenden Jahres. Und erneut können Puls 4 und ATV froh sein, sich noch knapp vor der Konkurrenz gehalten zu haben. Puls 4 mit 4,3 Prozent denkbar knapp, ATV mit 4,5 Prozent etwas mehr. 

oe24.tv © Mediengruppe Österreich
Für die beiden Nachrichtensender oe24.TV und Puls24 ging es beim Gesamtpublikum im Vergleich zum Oktober 2022 recht deutlich nach oben. Der Sender der Mediengruppe Österreich verbesserte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent. Für Puls 24 ging es ebenfalls um 0,2 Prozentpunkte nach oben - auf jetzt 0,8 Prozent. Bei den 12- bis 49-Jährigen war oe24.TV angesichts von 1,4 Prozent erneut deutlich stärker als Puls 24 (0,8 Prozent). Apropos oe24 und Mediengruppe Österreich: Seine Deutschlandpläne hat das Unternehmen zuletzt merklich zurückgefahren (DWDL.de berichtete). 

ORF © ORF
Die ORF-Gruppe kam im Oktober dieses Jahres zusammengerechnet auf 33,2 Prozent Marktanteil, was einem kleinen Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Das ist in erster Linie auf ORF 1 zurückzuführen, das in diesem Oktober bei 8,0 Prozent hängen blieb und damit 0,4 Prozentpunkte unter dem Wert des Oktobers 2022. ORF 2 hielt sich stabil bei 22 Prozent und war damit der meistgesehene Sender des Landes. Den Rest des Kuchens machen ORF 3 und ORF Sport plus aus. 

Hier spielt die Musik © ORF/Hans Leitner
Die neue ORF-1-Show "Hier spielt die Musik" hat am vergangenen Freitag einen guten Start hingelegt. 283.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren bei der Premiere um 20:15 Uhr mit dabei, das entsprach einem Marktanteil in Höhe von 12 Prozent. Wie hoch der Marktanteil beim jungen Publikum ausfiel, ist unklar. Insgesamt lag der Neustart aber über dem Senderschnitt.