© ProSiebenSat.1Puls4/ATV
Durch den Wechsel von ProSiebenSat.1Puls4-CEO Markus Breitenecker zur deutschen Konzernmutter (DWDL.de berichtete) sind auch einige Änderungen in Österreich notwendig. Die Geschäftsführung übernehmen ab dem 1. April Thomas Gruber und Bernhard Albrecht als Co-CEOs (Foto oben), hinzu kommt noch Michael Stix als Chief Commercial Officer. Gruber war bislang Content-Chef der Gruppe sowie als Programmgeschäftsführer verantwortlich für ATV und Puls 4. Albrecht war Finanzchef von ProSiebenSat.1Puls4. Damit dürften die Zuständigkeiten in der künftigen Geschäftsführung auch schon ziemlich klar umschrieben sein. Markus Breitenecker, der auch künftig bei ProSiebenSat.1 für das Österreich-Geschäft zuständig sein wird, sagt zur Neuaufstellung: "Ich kann mir für die große Herausforderung, das Unternehmen vom Broadcaster zum Streamer zu transformieren und Joyn weiter voranzutreiben, kein besseres Führungsteam vorstellen. Gemeinsam mit unserer Geschäftsleitung und den mittlerweile 500 Mitarbeiter:innen am Standort Wien haben wir in den vergangenen 26 Jahren Herausforderungen gemeistert und Erfolge errungen. Der Aufbruch in Richtung meiner neuen Aufgabe ist ein großer und zugleich emotionaler Schritt. Umso mehr freue ich mich, dass ich im Vorstand die Verantwortung für Österreich übernehmen werde."
© ORF/Roman Zach-Kiesling
Die für April angekündigte Vollversion von ORF On kommt nun doch später. Während die Tageszeitung "Der Standard" von einem Start im Mai berichtet, heißt es vom ORF nur, der Start sei für im Laufe des Jahres geplant. Das neue Streamingportal soll bekanntlich die in die Jahre gekommene TVthek ersetzen. Vor dem Publikumsrat hat die ORF-Führung nun außerdem einige interessante Streamingzahlen veröffentlicht: So sei die Streamingnutzung des ORF im Januar um 44 Prozent gestiegen - im Januar dieses Jahres wurde das neue ORF-Gesetz wirksam, durch das der ORF auf seinen Newsseiten mehr Videos ausspielen soll. Die Rede war von 17,1 Millionen Nettoviews im Januar 2024. 55 Prozent davon lieferten die TVthek und ORF On. 17 Prozent der Nettoviews erreichte man über ORF.at und die News-Rubrik auf ORF On, auf die Sport-Rubrik sowie die Seite Sport.ORF.at entfielen 16 Prozent. Und immerhin 7 Prozent der Nettoviews erreichte der ORF über die Streamingplattform Joyn, auf der man bekanntlich mit allen Inhalten ebenfalls vertreten ist.
© ServusTV / Wolfgang Lienbacher
Programmdirektor Goetz Hoefer
ServusTV hat eine kleine Fiction-Offensive angekündigt. In dessen Rahmen hat der Sender nun gleich fünf neue Spielfilme in Aussicht gestellt, darunter auch den Start neuer Reihen. Und dabei setzt man sowohl vor als auch hinter der Kamera immer wieder auf Personen, die sonst sehr stark mit dem ORF verbunden sind. In "Mama ist die Best(i)e" ist etwa "Tatort"-Star Adele Neuhauser zu sehen, die Bücher stammen von Uli Brée ("Vorstadtweiber"). Brée hat außerdem die Bücher für "Die Liesl von der Post" geschrieben, eine Filmreihe mit Katharina Straßer - vorerst sind hier zwei Filme geplant. Der neue Graz-Krimi "Trost und Rath" erhält einen zweiten Film und der "Altaussee"-Krimi geht ebenso weiter wie die "Metzger"-Reihe mit Simon Schwarz. Bei der letztgenannten Reihe wird es aber zu Veränderungen kommen, die Premiere im vergangenen Jahr konnte nur bedingt überzeugen. "Nur schräg, um der Schrägheit willen, werden wir nicht werden", sagte Programmdirektor Goetz Hoefer gegenüber dem "Kurier".
© Michael Edelmayer
Auf einer Versammlung der rechtspopulistischen FPÖ ist vergangene Woche ein Kamerateam des Nachrichtensenders Puls 24 angegriffen worden. So kam es zu Handgreiflichkeiten und ein Kameramann des Teams wurde körperlich angegangen, anscheinend von Personen, die nicht gefilmt werden wollten. Es handelte sich um eine öffentliche Veranstaltung und der Sender sei von der Partei dazu eingeladen worden, hieß es von Puls 24. Auf diesen Umstand machten demnach auch FPÖ-Politiker die Menschen aufmerksam, die nicht gefilmt werden wollten. Politiker der Partei gingen während der Auseinandersetzung dazwischen, wie Videoaufnahmen belegen. Politikerinnen und Politiker anderer Parteien zeigten sich durch den Vorfall alarmiert. "Diese Gewalt trägt Herbert Kickls Handschrift", erklärte etwa die Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer. Kickl ist FPÖ-Chef. Die FPÖ dagegen sprach von einer Täter-Opfer-Umkehr und davon, dass der Kameramann "provoziert" habe. Die FPÖ veröffentlichte auch ein Video, auf dem zu sehen ist, wie der Kameramann sehr nah an einen Teilnehmer herantrat, um ihn zu filmen. Dazu erklärte der Sender, dass es eine zeitliche Distanz zwischen den beiden Ereignissen gegeben habe.
© Die Presse / Christine Pichler
Der ehemalige Chefredakteur, Geschäftsführer und Herausgeber der Tageszeitung "Die Presse", Rainer Nowak , musste Ende 2022 zurücktreten, weil Chats von ihm öffentlich wurden, die kein gutes Licht auf ihn warfen. So gab er seinem Chat-Partner Tipps, wie dieser mit Anfragen aus seiner Redaktion umgehen solle. Auch Nowaks Ambitionen auf den ORF-Chefsessel wurden damals dokumentiert (DWDL.de berichtete). Weitere Konsequenzen wird es nun aber nicht mehr geben: Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen Nowak eingestellt und das auch bestätigt. Es lag eine anonyme Anzeige gegen den Journalisten vor. Nowak arbeitet inzwischen bei der "Kronen Zeitung" und ist dort Ressortleiter Politik und Wirtschaft.
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Der ehemalige ORF-Generalintendant Thaddäus Podgorski ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Während seiner Zeit an der ORF-Spitze führte er bis heute prägende Formate wie "Universum" und die "Seitenblicke" ein, auch die TV-Regionalisierung mit dem Bundesländerfernsehen ("Bundesland Heute") ist auf Podgorski zurückzuführen. Zu Beginn seiner Karriere im ORF erfand er auch die "Zeit im Bild". Der heutige ORF-Chef Roland Weißmann sagt: "Thaddäus Podgorski war der erste TV-Praktiker, der den ORF als Generalintendant leitete – er kannte den ORF wie sonst kaum ein anderer." Er habe "wesentliche Säulen für einen starken ORF errichtet", so Weißmann. Dass Podgorski bei seiner Wiederwahl seinem Vorgänger Gerd Bacher unterlag, bezeichnete er damals als "politische Entscheidung". Und weiter: "Ich war der einzige bisher in diesem Haus an diesem Posten, der konsequent und aggressiv gegen Parteieneinfluss gekämpft hat. Und zwar auf dem Boden des Gesetzes, ganz konsequent. Und das geht in Österreich nicht."
Österreich in Zahlen
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Nach dem extrem starken Start in der Vorwoche hat die ORF-Castingshow "Die große Chance - Let’s sing and dance" in Woche zwei deutlich Federn lassen müssen. Nach 529.000 Zuschauerinnen und Zuschauern zum Auftakt waren am vergangenen Freitag nur noch 393.000 Menschen mit dabei. Der Marktanteil lag trotzdem noch bei sehr guten 17 Prozent, in der klassischen Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen wurden ebenfalls 17 Prozent gemessen.
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Am Montag sind in ORF 1 außerdem die vorerst letzten beiden Folgen der Serie "Biester" zu sehen gewesen - eine Fortsetzung ist bekanntlich schon fix. Auch zum Finale lag die Serie auf dem Niveau der zurückliegenden Woche, nämlich rund um die Marke von 300.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Konkret lagen die Reichweiten bei 275.000 und 296.000, das entsprach Marktanteilen in Höhe von 10 und 11 Prozent. Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz verwies zuletzt auf eine hohe Online-Nutzung der Serie, die sich naturgemäß nicht in den linearen TV-Quoten widerspiegelt.