Ein gutes Interview zu führen, ist eine Kunst - und dass sowohl Sandra Maischberger als auch Marietta Slomka und Steffen Hallaschka diese Kunst beherrschen, steht außer Zweifel. In diesem Jahr sind die drei Moderatoren nominiert für den Deutschen Fernsehpreis, und zwar vorwiegend für die Gespräche, die sie in ihren Sendungen führen.
Doch was macht eigentlich ein gutes Interview aus? Wenige Tage bevor bekannt wird, wer von ihnen in der Kategorie "Beste Moderation / Einzelleistung Information" ausgezeichnet wird, haben wir Maischberger, Slomka und Hallaschka gebeten, einen klitzekleinen Einblick in ihre Arbeit zu geben: Wir wollten von ihnen wissen, was die wichtigste Interview-Regel ist, die sie dem journalistischen Nachwuchs mit auf den Weg geben wollen.
Und auch wenn sie getrennt voneinander befragt wurden, so fällt die Antwort doch eindeutig ais: Zuhören. Das passt im Übrigen auch zu dem, was Moderatoren-Legende Frank Elstner gerade erst im DWDL.de-Interview erzählte: "Als Zuschauer stört es mich schon, wenn man vor lauter Fragen das Zuhören vergisst."
Die Interview-Tipps der Nominierten
Marietta Slomka: "Sehr gut vorbereitet sein - aber dann auf keinen Fall aufgeschriebene Fragen 'ablesen' beziehungsweise 'abarbeiten', sondern frei aufspielen, zuhören und spontan reagieren."
Steffen Hallaschka: "Eigentlich sind es zwei wichtigste Regeln. Die erste lautet: Schreib auf, was Dich interessiert - und dann schreib auf, was Dich wirklich interessiert. Ein simpler Trick, der hilft, die eigenen journalistischen Reflexe auszutricksen und die naheliegendsten und langweiligsten Fragen auszusortieren. Manchmal muss man sich echte Neugier verordnen. Die zweite Regel lautet ganz banal: Zuhören! Kommt da eigentlich überhaupt eine Antwort auf meine Frage? Und noch wichtiger: Welche Andeutungen und Angebote stecken in einer Antwort? Wo lohnt das Nachfassen?"
Sandra Maischberger: "Nur ein Wort: Zuhören."