Knapp vier Jahre lang war weg.de eine hundertprozentige Tochter von ProSiebenSat.1. Jetzt veräußert der Medienkonzern sämtliche Anteile der Comvel GmbH, die das Reiseportal betreibt, für zwölf Millionen Euro an die lastminute.com Group. Das teilten beide Unternehmen am Donnerstag mit, ohne jedoch weitere Details zur Akquisition zu nennen. Bereits zu Jahresbeginn hatte ProSiebenSat.1 erklärt, einen Verkauf seines Reisegeschäfts zu prüfen. Im Juni folgte der Verkauf des Online-Reisebüros Etraveli an den strategischen Finanzinvestor CVC (DWDL.de berichtete).
Neben der Entwicklung der einzelnen Beteiligungen werde mit Blick auf Mehrheitsbeteiligungen insbesondere die Synergiefähigkeit mit dem Gesamtkonzern berücksichtigt. Veränderte Marktbedingungen könnten jedoch dazu führen, dass ProSiebenSat.1 nicht mehr der beste Eigner einer Beteiligung ist, heißt es aus Unterföhring. In diesen Einzelfällen strebe man eine Veräußerung an einen neuen Eigner an, der das Unternehmen besser managen und weiterentwickeln könne - so wie jetzt im Falle des Reisegeschäfts.
"weg.de ist heute eine der bekanntesten Marken im deutschen Online-Travel-Markt. Mit dem künftigen Eigentümer lastminute.com bekommt Comvel einen großen, sehr erfahrenen Partner, um die erfolgreiche Firmenentwicklung fortzuschreiben", sagte Claas van Delden, COO Digital Ventures & Commerce und Geschäftsführer 7Commerce. Kai Boyd, CEO von Comvel, sprach von einer "spannenden und erfolgreichen Reise" und sagte: "In einem Markt, der zunehmend durch den Online-Vertrieb von Reisen geprägt sein wird, werden wir mit vereinten Kräften an der Seite von lastminute.com unser Wachstum sicher noch einmal mehr beschleunigen können."
Fabio Cannavale, CEO der lastminute.de Group: "Die Comvel GmbH mit der Marke weg.de ist eine perfekte Ergänzung unseres Business-Modells und steht für den nächsten Schritt in der Umsetzung unserer Strategie, der entscheidende Player im Europäischen Package Urlaubssegment zu werden." Durch die Akquisition werde man einen Umsatzanstieg von 17 Millionen Euro auf rund 37 Millionen Euro basierend auf den Ergebnissen aus 2016 verzeichnen.
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