Foto: DGFWie viel Programm wird es bei Ihrem Sender geben?

Insgesamt haben wir in der ersten Sendewoche sechs Stunden Programm, das wir in die Rotation geben. Wichtig ist uns dabei, dass wir alles komplett selber produzieren oder in unserem Auftrag produzieren lassen.

Sie senden Ihr Programm zunächst auf Schleifen. Wird es nachts auch Call-In-Schienen bei Ihnen geben?

Was es bei uns sicher nicht geben wird, sind irgendwelche Call-In-Games nach dem Motto „Nennen Sie Krankheiten mit 'K'“ oder ähnliches. Ich weiß, dass man mit Call-In sehr viel Geld verdienen kann. Davon nehmen wir aber Abstand. Nicht weil wir das verteufeln, aber weil wir jetzt erstmal den Motor ein bisschen warm fahren. Wir wollen jetzt einfach ein gutes Programm machen und denken dann darüber nach, welche Erlösmodelle für uns noch in Frage kommen.

Es müssen ja keine Gewinnspiele sein. Der Sender Help TV macht mit diesem Modell Beratung in allen Lebenslagen.

So etwas will ich für uns nicht ausschließen. Ob als Erlösquelle oder als Service kann ich noch nicht beantworten, weil wir uns das noch nicht überlegt haben. Momentan geht es uns vornehmlich um Service.

Wie soll sich der Sender zunächst finanzieren?


Ganz klassisch über die TV-Vermarktung: Spotschaltung und Sponsoring. Wir etablieren derzeit ein Premium-Produkt namens Channel-Partnerschaft für den gesamten Sender, bei dem die Partner, die wir auf vier bis fünf limitieren, einen gewissen Betrag für Medialeistungen zahlen. Eigentlich ist diese Partnerschaft aber dazu gedacht, mit den Partnern on-air und off-air verschiedene Aktionen zu machen. Dazu gehören auch Aktionen am POS, die DGF als Medienvertreter dann auch begleitet und betreut.
 


Wer wird das sein? Pharmaunternehmen?

Pharmaunternehmen explizit nicht. Diese Firmen können bei uns ausschließlich Telepromotions und OTC-Spots, also Werbung für nicht verschreibungspflichtige Medikamente, schalten. Konkrete Namen für die Partnerschaften kann ich noch keine nennen. Wir haben mit den 30 Dax-Unternehmen Kontakt gehabt, um mal zu sehen, wie weit oben bei denen das Thema Gesundheit auf der Agenda steht. Das Thema ist für alle Unternehmen wichtig – auch solchen, die mit der eigentlichen Branche nichts zu tun haben. So sind wir einfach frohen Mutes, dass wir die vier bis fünf Partner akquirieren können. Das sind sowohl kommerzielle Unternehmen als auch nicht-kommerzielle Organisationen, mit denen wir on-air viel bewegen können und off-air versuchen, an die Leute heranzukommen.

Könnten diese Partner dann auch Einzug nehmen in die redaktionellen Inhalte?

Ja, allerdings unter der Voraussetzung, dass die medienrechtlichen Vorgaben eingehalten werden. Was wir nicht machen werden ist Produkt-PR in den Sendungen – weder für die Pharma-Industrie, noch für andere Unternehmen. Es spricht aber nichts dagegen, gemeinsam mit Unternehmen spezielle Themen zu fokussieren. Die redaktionelle Hoheit über das Format hat aber natürlich stets die Redaktion.
 
Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie sich der Sender vor der Unterwanderung vor Lobbyisten schützen will und welche Reichweiten der Sender erwartet.