
Wir müssen es endlich schaffen relevante Umsäzte aus der Werbezeitenvermarktung zu erzielen. Ich setzte mich schon seit über zehn Jahren mit der Werbezeitenvermarktung im Pay-TV auseinander. Es ist zwar schon einiges besser geworden. Immerhin gibt es nicht mehr das Vorurteil, dass es gar keine Werbung auf einem Pay –TV Sender gibt. Das hat schon damals nicht gestimmt und stimmt heute erst recht nicht.
History wird ab sofort von Premium Media Solutions vermarktet. Natürlich ist der Premiere-Vermarkter auf Pay-TV spezialisiert. Dadurch allein verbessert sich ihre Situation aber auch nicht.
Ich freue mich besonders auf Ariane Köhn. Sie war die erste Pay-TV-Verkaufsmanagerin in Deutschland überhaupt. Sie weiß, dass man bei einer Pay-Sender-Vermarktung anders handeln muss. Weil es keine Reichweitenmessung gibt. Solange wir uns in den Agenturen in die TKP-Falle begeben, lachen die uns immer noch aus. Wir müssen mit unserer Zielgrupppengenauigkeit punkten. Also einer homogener Gruppe, die man so bei einem Free-TV-Sender nie erreichen wird.
Das allein wird die Agenturen nicht überzeugen.
Wenn nur 10 Prozent der Umsätze zu den Pay-Sendern gehen würden, was aus Reichweitensicht gar nicht mal so unrealistisch wäre, sähen die Kräfteverhältnisse bei den Media Budgets im deutschen TV-Markt ganz anders aus. Den Transfer haben wir noch nicht hinbekommen. Wichtig wäre aber, dass wir stärker mit unserer qualitvativen Daten punkten.
Dafür sind Media-Agenturen aber zu zahlenfixiert.
Ich glaube, wir können das den Agenturen Stück für Stück erklären. Aber es ist ein langer Weg. Vieles geht im deutschen Markt nur sehr langsam voran. Stichwort Digitalisierung. Das dauert mir alles viel zu lange. Man hat so das Gefühl, alle die was bewegen können stehen voll auf der Bremse und versuchen trotzdem Vollgas zu fahren. Die Räder drehen durch, aber es geht nichts voran. Und wenn, dann nur bruchstückhaft.
Was würden Sie tun, falls sich Ihr Wechsel zu Premium auszahlt?
Alles was wir zusätzlich einnehmen, erlaubt uns über Eigenproduktionen nachzudenken.
IP-TV wird bei History auch angeboten. Aber bislang gibt es kaum nennenswerte Umsätze.
Ich glaube wir haben da noch sehr viel Transfer und Marektingleistung zu erbringen. Wir haben als kleinerer Sender natürlich nicht die Werbegelder, um das öffentlichkeitswirksam zu machen. Ich glaube aber, in zehn Jahren wird das Ganze einen anderen Stellenwert haben. Aber solange wird es noch dauern.
Seit einem halben Jahr hat der Biography Channel eine Senderpartnerschaft mit Tele 5. Ist das auch ein wirtschaftlicher Erfolg?
Es hat unglaublich stark zu einer Senderbekanntschaft im deutschen Markt beigetragen. Ob jemand deswegen Biography Channel abonniert, weiß ich nicht.
Seit längerer Zeit wollen Sie noch mit einem dritten Sender Crime & Investigation auf den deutschen Markt. Sind da Fortschritte zu erwarten?
Es ist ein offenes Geheimnis, das wir mit den Plattformen im Gespräch sind. Es gibt noch einige juristische Hürden zu überwinden. Der Sender läuft in Großbritannien und Australien hervorragend. Die Chance das es irgendwann einmal losgeht, ist nach wir vor ganz gut. Wir stehen auf jeden Fall in den Startlöchern.